Dekanat Hannover https://www.kath-kirche-hannover.de de_DE Dekanat Hannover Sun, 03 Dec 2023 19:03:00 +0100 Sun, 03 Dec 2023 19:03:00 +0100 TYPO3 EXT:news news-35239 Wed, 29 Nov 2023 14:25:17 +0100 Weihnachtsoratorium in der Basilika St. Clemens https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/weihnachtsoratorium-in-der-basilika-st-clemens/ „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage“: Am Samstag, 16. Dezember, erklingen um 18:30 Uhr in der Basilika St. Clemens die Kantaten 1, 2 und 3 des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. „Dieses Werk ist viel mehr als wohlklingendes Glitzern“, erläutert Francesco Bernasconi, Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover: Musikalisch wird die Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem, die Anbetung durch die Hirten bis hin zu den drei Weisen aus dem Morgenland umgesetzt. Dabei nehmen Musiker*innen und Sänger*innen unterschiedliche Perspektiven ein – das wartende Volk, die Hirten, die Gottesmutter Maria – und lassen so die Zuhörer*innen an den widersprüchlichen Gefühlen der Menschwerdung Gottes teilhaben: „Schaut hin! Dort liegt im finstern Stall, des Herrschaft gehet überall!“, wie es in einem Choral in der 2. Kantate heißt.

Zusammen mit dem Propsteichor St. Clemens und einem Orchester aus erfahrenen Instrumentalist*innen musizieren die Solist*innen Martina Nawrath (Sopran), Mika Bergman (Alt), Tobias Meyer (Tenor) und Roman Tsotsalas (Bass). Die Leitung hat Regionalkantor Francesco Bernasconi.

Karten zum Preis von 18 und 12 Euro (ermäßigt) sind unter propstei(ät)kath-kirche-hannover.de oder an der Abendkasse (ab einer Stunde vor Beginn) erhältlich.

Am Freitag, 15. Dezember, um 19:30 Uhr findet außerdem im Tagungshaus St. Clemens eine Konzerteinführung mit Martin Rembeck und Francesco Bernasconi statt (Platz an der Basilika 3)

Das Weihnachtsoratorium mit Orchester und Chor ist der Höhepunkt des musikalischen Advents an der Basilika St. Clemens. Aber auch die Adventssonntage werden mit Musik im Gottesdienst besonders gestaltet. Am 1. Advent, 3. Dezember, erklingen im Gottesdienst um 10 Uhr in der Basilika St. Clemens Arien und Duette von Johann Sebastian Bach. Der Kinderchor „Die mezzo Kids“ aus Gehrden wird am 2. Adventssonntag, 10. Dezember (10 Uhr), die Heilige Messe musikalisch gestalten. Im Anschluss findet eine Nikolausfeier statt. Posaune, Gesang und Orgel werden den Gottesdienst am 3. Adventssonntag, 17. Dezember, prägen (10 Uhr). Am Vorabend des 4. Advent, am Samstag, 23. Dezember, wird um 18:30 Uhr eine musikalische Vesper in der Basilika St. Clemens gefeiert, die in besonderer Weise auf den Heiligen Abend einstimmen wird.

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news-35173 Wed, 22 Nov 2023 15:14:20 +0100 Wenn die Kinder aus dem Haus sind https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/wenn-die-kinder-aus-dem-haus-sind/ Was haben das Singen im Rudel, ein Neubaugebiet mit Baukränen und die Villa Seligmann in Hannover miteinander zu tun? Alle drei Stichpunkte stehen auf der Programmliste einer neuen Gruppe in der Gemeinde St. Oliver in Laatzen – den „Best-Agern“. Im besten Alter, Generation Gold, Silver Surfer – Reklamefachleute sind ziemlich rege im Beschreiben neuer Zielgruppen für Produkte. Bei den sogenannten „Best-Agern“ wird es da ziemlich konkret: 55 Jahre, Aussehen wie 48, sich fühlen wie 42 und ein Verhalten wie mit 39. Fertig ist die Typologie aus dem Marketingsprech.

Die Gemeinde St. Oliver in Laatzen kennt jetzt auch „Best-Ager“ und füllt diese Definition anders. „Unser Motto ist: Die Kinder sind aus dem Haus, aber für den Seniorenkreis fühlen wir uns noch zu jung“, beschreibt es Simone Volkwein, die zusammen mit ihrem Mann Jürgen auf die Idee für die Gruppe gekommen ist. So weit, so anschaulich.

Das Angebot ist offen, es besteht kein irgendwie gearteter Zwang, sich für die Mitgliedschaft in der Gruppe entscheiden zu müssen: „Es kann kommen, wer sich als Best-Ager fühlt und für den das Thema oder die Aktivität interessant ist.“ Eine Alterskontrolle findet selbstverständlich nicht statt. Wer bei den monatlichen Angeboten Zeit hat, macht mit. Oder auch mal nicht. Alles kein Problem. 

„Wir suchen Dinge aus, die uns Spaß machen“

Noch eines ist wichtig, das eher untypisch für kirchliche Gruppen ist: „Wir suchen Dinge aus, die uns Spaß machen und allen guttun.“ Also keine Suche nach Aufgaben, die getan werden müssen. Sondern nach Dingen, die den Horizont erweitern, Teilnehmende ins Gespräch oder herzhaft zum Lachen bringen – oder zum Singen, Staunen und Anstoßen.

Insofern empfinden sich Simone und Jürgen Volkwein nicht als Gruppenleitende – wozu auch: „Es ist gewollt und gewünscht, dass jeder auch selbst einen Abend vorbereitet oder ein Angebot vorschlägt.“ Was im Übrigen sehr schnell gehen kann, denn schon allein beim ersten Treffen sprudelten die Ideen.

Zurzeit sind es um die 15 Personen, die regelmäßig dabei sind. Paare, aber auch Singles. „Wir werden ganz oft angesprochen und merken, dass wir bei vielen Gemeindemitgliedern einen Nerv getroffen haben“, sagt Simone Volkwein. 

Was war denn nun dabei in den ersten Monaten:  Zum Beispiel Klassiker, wie ein Spieleabend und ein weiterer mit dem Film „Vaya Con Dios“, der zwar spanisch klingt, aber eine Brücke zwischen Brandenburg und der italienischen Toskana schlägt – anhand dreier Brüder einer fiktiven Ordensgemeinschaft. Verbunden mit dem Film waren landestypische Speisen, wie Simone Volkwein ergänzt.

Besuch mit Polizeiwagen

Die „Best-Ager“ aus Laatzen sind viel unterwegs, wobei sich die Interessen für Religiöses, Gesellschaftliches und Kultur mischen. Zum Beispiel beim Besuch der Villa Seligmann in Hannover: Einst von 1903 bis 1906 für Siegfried Seligmann, den jüdischen Direktor der Continental AG erbaut und heute ein Zentrum für jüdische Kultur ist. Aber die Villa Seligmann ist nicht eine Kultureinrichtung, sie ist auch Spiegel der Bedrohung jüdischen Lebens heute. Beim Besuch der Best-Ager steht ein Polizeiwagen vor der Tür, der Terrorangriff der Hamas auf Israel liegt erst wenige Tage zurück. Die Begegnung mit Daniela Finkelstein, Tochter des Holocaust-Überlebenden Salomon Finkelstein und im Vorstand der Siegmund Seligmann Gesellschaft, lässt die allgegenwärtige Angst greifbar werden: um Angehörige und Freund*innen in Israel, aber auch um die Gefährdung hierzulande.

Weitere Besuchsorte der „Best-Ager“: die Oster-Ausstellung „Erlebt“ in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hannover oder auch die Deisterfreilichtbühne – „My fair Lady“. Musik wie bei diesem Musical wird nicht nur passiv genossen. So waren die „Best-Ager“ auch beim „Rudelsingen“ – ein Angebot in Hannover, bei dem regelmäßig einige hundert Mitsingende live und mit musikalischer Begleitung so ziemlich alles aus voller Kehle schmettern: Volkslieder, Schlager, Rocksongs und was aktuell im Radio gespielt wird.

Der Blick fällt aber auch in die Nachbarschaft: Wenn nur einen Katzensprung weiter Hochhäuser aus dem Boden wachsen und Baukräne die Szenerie dominieren, dann statten die Best-Ager der in diesem Fall größten Baustelle Niedersachsens einen Besuch ab. Dort, wo insgesamt 4000 Wohnungen in einem neuen Stadtteil entstehen, schauen sie gemeinsam mit Schwester Magdalena Winghofer hinter die Kulissen der Bauzäune. Die zur Congregatio Jesu gehörende Ordensfrau ist für das Bistum Hildesheim Projektreferentin für Kirche im Neubaugebiet. Beim Spaziergang geht es um Stadtplanung und Treffpunkte, um die Frage „was will Kirche eigentlich im Neubaugebiet“. Eine der Antworten von Sr. Magdalena beim abschließenden Picknick auf freier Wiese: „Wir wollen, dass ein gutes Gemeinwesen entsteht.“

Ein Anliegen, das auch die Best-Ager miteinander verbindet. Und das sich beim noch ausstehenden Besuch im bundesweit einmaligen Haus der Religionen in Hannover fortsetzen wird. Denn auch dort geht es um Gemeinwesen und Miteinander.

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news-35151 Mon, 20 Nov 2023 17:28:42 +0100 Mercatino di Natale https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/mercatino-di-natale/ Traditionell am letzten Samstag des Kirchenjahres , dem Christkönigsfest, veranstaltet die Italienische Katholische Mission Hannover ihren Adventsbasar, den Mercatino di Natale – in diesem Jahr am 25. November in Hannover (Marschnerstraße 34). Dolce, salato, secco o profumato: Der Geschmack Italiens, süß, herzhaft, trocken oder duftend: In der Zeit von 12 bis 20 Uhr wird es eine große Auswahl an Weihnachtsartikeln und dekorationen, Adventsgestecken, Handarbeiten italienischer Herkunft, Basteleien, hausgemachten Nudelnsoßen, Marmeladen und Weihnachtsgebäck im Windthorstsaal des Katholischen Internationalen Zentrums geben (Marschnerstraße 34, 30167 Hannover).

Außerdem bietet die Italienische Katholische Mission ihren Besucher*innen während der gesamten Öffnungszeit eine große Auswahl an hausgemachten kulinarischen Spezialitäten aus Italien (warme und kalte Küche), guten Weinen, Kaffee und süditalienischem Dessert. Der Basar endet mit einer großen Tombola. Mit dem Erlös des Mercatino di Natale werden Projekte im humanitären und caritativen Bereich unterstützt.

"Der Erlös in diesem Jahr wird daher dienen, um Bedürftigen eine Freude zu bereiten und ihnen das Leben etwas leichter und schöner zu machen", sagt Don Nicola Moles, Priester der  Italienischen Katholische Mission: "Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger sind herzlich eingeladen unseren Adventsbasar zu besuchen und uns damit zu unterstützen!"

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news-35111 Fri, 17 Nov 2023 12:47:37 +0100 „Was wären wir ohne unsere Erinnerungen?“ https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/was-waeren-wir-ohne-unsere-erinnerungen/ „Unvergessen“– unter diesem Leitwort haben nun zum dritten Mal die christlichen Kirchen zusammen mit der Diakonie und der Caritas Verstorbenen der Wohnungshilfe und anonym Bestatteten gedacht.  Es sind Zeilen mit Symbolcharakter, die der Wohnungslosenchor vor dem Kontaktladen Mecki des Diakonischen Werkes singt: „Komm und gib mir deine Hand, | Ich führe dich durch uns’re Straßen, | ich zeig’ dir Menschen, | die wirklich einsam sind.“ Einsamkeit ist der Leitgedanke der Andacht „Unvergessen“, die das Diakonische Werk und die Caritas zusammen mit dem Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband und der Katholischen Kirche in der Region Hannover feiern. Draußen, vor dem Laden, in der Kälte eines Freitags im November – begleitet vom Gesang des Wohnungslosenchores.

„Unser Leben ist bedroht und häufig einsam – so sterben auch nicht wenige in Hannover“, sagt Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp: Erst am Abend zuvor sei ein Mann gestorben, der im Mecki gut bekannt war, nur wenige Meter vom Laden entfernt. „Jahr für Jahr werden um die 350 Menschen in Hannover anonym bestattet“, betont Feldkamp: „Ohne Begleitung, weil niemand da war.“ 

„Was wären wir ohne unsere Erinnerungen?“, fragt Wolfgang Semmet, Pfarrer der katholischen Innenstadtgemeinden St. Godehard und St. Heinrich: „Heute erinnern wir an Menschen, die im Schatten leben und wollen sie aus dieser Dunkelheit herausholen.“ Solche Zeichen der Erinnerungen seien wichtig, unterstreicht Semmet, der auch kommissarischer Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover ist: „Für mich ist es das schönste Bild unseres Glaubens, dass alle unsere Namen in Gottes Hand eingeschrieben sind.“ Das gelte für die 44 Namen von obdachlosen Menschen, die im letzten Jahr verstorben sind: „Wir lassen ihre Namen aufleuchten, holen sie aus dem Schatten – selbst wenn es nur für einen Moment ist.“ Damit verbunden ist für Semmet nicht nur die so wichtige Erinnerung, sondern eine Bitte an Gott: „Heile ihre Wunden und vollende ihr Leben bei dir.“

So werden für jeden Namen Lichter entzündet und auf ein aus Tüchern gelegtes Kreuz gestellt. Weitere Kerzen kommen von Mitbetenden der Andacht hinzu – für Menschen, die sie nicht vergessen wollen. Dann nimmt der Wohnungslosenchor, in dem (ehemals) wohnungslose oder von Armut betroffene Menschen singen, die Zuhörenden mit auf den Weg durch die Straßen der Stadt. Zu den Menschen, die wirklich einsam sind. Zum alten Mann mit den ausgetretenen Schuhen, zur alten Frau mit den welken Blumen in der Hand, wie es im Lied heißt. Und zu allen anderen, die unvergessen bleiben sollen. 

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news-35101 Wed, 15 Nov 2023 17:39:00 +0100 Ein Licht für die Hoffnung https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/ein-licht-fuer-die-hoffnung/ Ein Licht für den Frieden anzünden – das haben etwa 80 Mitbetende beim Interreligiösen Gebet in der Marktkirche getan. Eingeladen hatten Haus und Rat der Religionen in Hannover zum Teilen von Gedanken und Gebeten. „Es darf nicht passieren, dass wir verstummen“, sagt der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes als einer der Sprecher des Rates der Religionen: „Es darf nicht passieren, dass wir nicht mehr für die Menschen da sind, die unter Krieg und Terror leiden.“ Jenen, die verstummen, können und müssen die Religionen „unsere Stimme leihen“. 

Hamideh Mohagheghi, ebenfalls Sprecherin des Rates der Religionen, verweist auf die unfassbare Situation, die vielen Menschen das Leben kostet: „Gerade deshalb ist es wichtig, dass viele Menschen einander die Hände reichen und gemeinsam beten.“ Die Religionen bilden eine Schutzmauer gegen Hass und Hetze: „Wir halten an Hoffnung auf Frieden fest, beten und zünden Lichter an.“ 

Ingrid Wettberg von der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, erinnert an eines der ersten Ziele beim Terrorangriff der Hamas auf Israel: „Auf ein Musikfestival, das unter dem Motto In Einheit und Liebe stand.“ Für sie ist nach wie vor unfassbar, was passiert ist: „Und es ist noch nicht zu Ende.“ Ingrid Wettberg betet für den Abbau von Feindbildern und Vorurteilen: „Es gibt keine gesegnetere Waffe als den Frieden.“ 

„Geduldig und beharrlich für den Frieden eintreten“, das ist auch der Wunsch von Noura Atallah von der Muslimischen Frauengruppe. Es sei der gemeinsame Glaube, „der den inneren Frieden bewirkt und die Fähigkeit hat, mit anderen Frieden zu schließen.“ 

„Wir glauben daran, dass sich alle Menschen in Krisenzeiten gegenseitig unterstützen sollen“, stellt Sheikh Esmat Barimou für die ezidischen Gemeinschaften heraus: „Daher können die Religionsgemeinschaften einen Beitrag zur Heilung der Menschheitsgesellschaft beitragen.“ 

So ganz sicher habe sie sich als Kind einer deutschen Mutter und eines äthiopischer Vaters mit anderer Hautfarbe und Religion nie in Deutschland gefühlt, bekennt Myriam Abdel-Rahman-Sherif vom Tibet-Zentrum: „Genau das darf nicht sein“, sagt sie als Vertreterin der buddhistischen Gemeinschaften: „Jeder und jede, die sich gegen Antisemitismus, gegen Rassismus einsetzt, ist unendlich wichtig.“

„Gewalt führt niemals zum Glück, Krieg bringt keine Anerkennung und Lohn“, ist Pfarrer Roman Maksymtsiv von der griechisch-katholischen ukrainischen Gemeinde St. Wolodymyr überzeugt: Als Sprecher für die christlichen Kirchen verweist er auf ein Wort von Papst Franziskus. Es sei eine Blasphemie, Gottes Namen zu entweihen, indem man Schwestern und Brüder hasst: „Feindschaft, Extremismus und Gewalt sind nicht aus einem religiösen Herzen geboren.“

Musikalisch wird das Friedensgebet von Axel LaDeur, Musiker an der Kreuzkirche Hannover, begleitet.

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news-35059 Sun, 12 Nov 2023 19:21:16 +0100 Es ist 5 vor 12 https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/es-ist-5-vor-12/ Täglich von 10 bis 18 Uhr zahlreiche Aktionen zu Demokatrie und Menschenrechten – das ist die "Bunte Woche für Demokratie" im "aufhof" (Schmiedestraße 13, 30159 Hannover). Veranstalter ist das Bündnis "bunt statt braun". Schirmherr ist Oberbürgermeister Belit Onay. Die Eröffnungsuhrzeit ist symbolisch gewählt: Am Dienstag, 14. November, wird Oberbürgermeister Belit Onay um 11:55 Uhr die "Bunte Woche für Demokratie" eröffnen – Zeichen dafür, das das Gemeinwesen durch Rechtspopulismus, Hass und Hetze bedroht ist. Das Bündnis "bunt statt braun" möchte mit dieser Woche ein positives Zeichen für Demokratie und Menschlichkeit setzen.

Schulen präsentieren Ergebnisse über die Auseinandersetzung mit diesem Thema Demokratie, die Omas gegen Rechts sind mit einer Aktionsbox vor Ort, es werden Hände auf weißem Stoff gegen Rechts gesammelt, es gibt Musik von Schüler*innen der IGS List, Bilderbuchkino, eine Vielfaltskiste und einen Märchenerzähler. Daneben wird jede Menge von Informationsständen, Diskussionen und Workshops angeboten.

"Wir sind begeistert von der Vielzahl der unterschiedlichen Angebote. Zeigen Sie doch, dass es viele Menschen in unserer Stadt gibt, die sich in diesen schwierigen Zeiten für die Unterstützung von Demokratie einsetzen und damit ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Hannover setzen. Jetzt ist es nur noch wichtig, dass sich viele Menschen auf den Weg zum aufhof machen", sagt Silvia Klingenburg, Mitglied des Organisationsteams von "Bunt statt braun".

Zum Abschluss dieser Woche lädt das Organisationsteam am Samstag, 18. November, um 17.00 Uhr zu einer Abschlusskundgebung und einer Mahnwache auf dem Hanns-Lilje-Platz neben der Marktkirche ein. Die Teilnahme an der Woche ist kostenlos.

  • Zum Bündnis "bunt statt braun" gehören knapp 40 Organisationen, Vereine und Initiativen aus Stadt und Region Hannover – darunter sind Gewerkschaften, Parteien, Bildungs- und Migrationsvereine, Initiativen gegen rechts, Wohlfahrtsverbände, die evangelische und die katholische Kirche. 
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news-35058 Fri, 10 Nov 2023 18:15:00 +0100 Singen für das Gute, das kommt https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/singen-fuer-das-gute-das-kommt/ Viele Songs, tausend Stimmen, ein Stadion: Am Freitag, 15. Dezember, um 18 Uhr findet das große hannoversche Stadionsingen in der Heinz von Heiden Arena statt. Zu Gunsten der Ökumenischen Essensausgabe und der HAZ-Weihnachtshilfe.  Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes vom Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover ist überzeugt: „Hannover kann so vieles. Ich bin sicher, Hannover kann auch ‚Stadion Singen‘. Gerade in dieser Zeit ist es gut, wenn wir vor Weihnachten einfach einmal Luft holen, innehalten und zusammenstehen. Ich freue mich auf tausende Stimmen im Stadion!“

Auch Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, erinnert sich gerne das das letzte Jahr zurück: „Die Premiere im Vorjahr hat gezeigt: Das Stadionsingen ist eine großartige Veranstaltung für Hannover und die Region. Die Heinz von Heiden Arena ist ein toller und stimmungsvoller Ort, um diese Veranstaltung durchzuführen. Wir möchten dieses Stadionsingen als Tradition entwickeln und freuen uns, wenn wir auch in diesem Jahr wieder viele Familien willkommen heißen dürfen.“

Regionspräsident Steffen Krach freut sich ebenfalls auf die weihnachtliche Veranstaltung: „Das erste Stadionsingen war ein toller Auftakt und ich hoffe, dass in diesem Jahr noch mehr Menschen teilnehmen werden. Gemeinsam singen verbindet und bringt Freude. Ich bin überzeugt, dass das gerade in diesen Zeiten ein schönes Erlebnis in der Weihnachtszeit ist.“

Für Pfarrer Wolfgang Semmet, den kommissarischen Regionechanten der Katholischen Kirche in der Region Hannover, wird für das Gute, das kommt, gesungen: "Der Advent ist die Zeit des Wartens auf den, der in die Welt kommt.  Aber damit das Warten nicht langweilig wird, singen wir. Am besten kräftig und mit möglichst vielen Stimmen an einem Ort, der mitten und unübersehbar in der Stadt liegt." Zum andere werde für den guten Zweck gesungen: "Seit über 30 Jahren geben wir  ökumenisch in den kalten Wintermonaten als Kirchen eine warme Mahlzeit aus." Der Bedarf ist unverändert groß.

Die musikalische Begleitung übernimmt, wie bereits im Vorjahr, die Stadionsingen-Band. Darunter sind Sänger*innen der Gospelkirche Hannover sowie 50 Bläseri*nnen. Einen weiteren Höhepunkt stellt der Auftritt des hannoverschen Wohnungslosenchores dar. 

Karten für Erwachsene kosten ab 5 Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen 2 Euro. Die Tickets sind unter eventim.de / Stichwort ‚Stadionsingen‘ verfügbar. Die Einnahmen durch den Ticketverkauf und Spenden kommen der Ökumenischen Essensausgabe und der HAZ-Weihnachtshilfe zugute. Mit dabei sind prominente Überraschungsgäste, die die Weihnachtsgeschichte vorlesen werden und Moderator Christoph Dannowski.

  • Veranstaltet wird das Stadionsingen vom Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover und unterstützt von den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern: Hannover 96, der Heinz von Heiden Arena, der Kath. Kirche in der Region Hannover, HAZ-Weihnachtshilfe, Neue Presse, Radio21, der Hannover Marketing und Tourismus GmbH, eventim, Asphalt, Hannover concerts, der Sparkasse Hannover, der VGH, Hannoverlife und Eichels.
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news-34997 Tue, 07 Nov 2023 18:39:08 +0100 Wer gewinnt, wer verliert? https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/wer-gewinnt-wer-verliert/ Kunst für eine sozial gerechte Verkehrswende in Hannover: Mit dem Kunst- und Diskussionsprojekt „WE WILL WIN – Botanische Anmerkungen zu einigen Fragen des Überlebens“ soll nicht nur ein Blick auf eine autoarme Innenstadt geworfen werden, sondern auch darauf, was Engagierten Hoffnung und Mut sich... WE WILL WIN ist ein acht Meter langer und ein Meter hoher Schriftzug aus Pflanzen, den die finnische Künstlerin Tea Mäkipää gestaltet hat. Welche Akzente sie mit diesem Kunstwerk setzen möchte, wird Mäkipää am Freitag, 10. November, zum Auftakt der Kunstaktion um 13:45 Uhr vor dem „aufhof“ (Schmiedestraße/Ecke Seilwinderstraße) erläutern. Um 14 Uhr folgen kurze Impulsgespräche auf der „gelben Bank“ mit Oberbürgermeister Belit Onay und Martina Winter (parents for future). Begrüßen wird mit Dirk Preuss der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragte des Bistums Hildesheim, die Moderation liegt bei Maria Hasler (Katholische Familienbildungsstätte Hannover).

Um 15 Uhr wird ein Teil des Kunstwerkes – die Buchstaben „ILL“  – mit einem Fahrradkorso zur Leinemasch gefahren. Dort wird es eine Diskussion mit Aktivist*innen von Leinemasch BLEIBT geben. Mitradelnde sind herzlich eingeladen. 

Zum Hintergrund: Zwischen Vision und realistischen Zielen radelt das Kunst- und Diskursprojekt WE WILL WIN durch Hannovers Innenstadt und fragt zum Beispiel: (Wie) Wird die  Verkehrswende in Hannover bis 2035 gelingen? Was gibt den Engagierten Hoffnung und Mut, für ihr Anliegen zu kämpfen? Schaffen es Stadt und Region, im Verkehrssektor den notwendigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten? Und wird nicht am Ende – bei allen Bemühungen, die Natur einzuhegen – die Pflanzenwelt gewinnen, so oder so? Oder kann die Natur nur gewinnen – ohne die Menschheit? Mit ihrem Kunstwerk kommetiert Tea Mäkipää, wie Menschen die (Wachstums-)Prozesse der Natur kontrollieren und formen wollen, und gleichzeitig die Pflanzen- und Tierwelt aus den Innenstädten verdrängen, um Platz für Auto-Infrastruktur zu machen. 

  • Die Kunst- und Diskursaktion wird gemeinsam veranstaltet von der Katholischen Akademie Hannover, der Katholischen Erwachsenenbildung und der Katholischen Kirche in der Region Hannover.
  • Ablauf im Überblick:

    13:45 Treffen vor dem aufhof, Einführung in das Kunstwerk mit Tea Mäkipää

    14:00 Gespräch mit Belit Onay, Oberbürgermeister der LH Hannover

    14:20 Martina Winter, parents for future

    14:45 Fahrradfahrt zur Leinemasch

    ca. 15:30 Diskussion mit aktiven Menschen von Leinemasch BLEIBT!

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news-35149 Mon, 06 Nov 2023 14:39:00 +0100 Bevor der Löffel abgegeben wird … https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/bevor-der-loeffel-abgegeben-wird/ Before I die – bevor ich sterbe: Aktion des [ka:punkt] am Kröpke in der Innenstadt von Hannover. Passant*innen schreiben auf eine große Tafel, was sie in ihrem Leben noch machen möchten Manche dieser Listen sind lang, andere kurz, manche ein Sammelsurium, andere nach Wertigkeit durchnummeriert: die „bucket list“ oder ins Deutsche übertragen, die „Löffelliste“. Wünsche von Dingen im Leben, die Menschen sich noch erfüllen möchten, bevor sie sterben. Oder umgangssprachlich „den Löffel angeben“, im Englischen „kick the bucket“.

„November ist der traditionelle Trauermonat, daher wollten wir gerne was, bei Menschen in Hannover auf dieser bucket list steht“, sagt Anna-Lena Passior, Gemeindereferentin im [ka:punkt], dem Beratungs- und Treffpunkt der Katholischen Kirche in der Innenstadt von Hannover. Daher wurde dort, wo es am wuseligsten in der Innenstadt ist, am Kröpke, eine große Tafel aufgestellt. Zum Beschreiben. Mit einem Wunsch aus der persönlichen Löffelliste. Leitsatz oben an der Tafel: „Before I die …“

„Diese Aktion entspricht unserem Ansatz von urban churching“, erläutert Passior. Übertragen meint diese Idee das Kirche-Sein im innerstädtischen Umfeld. „Wir versuchen so kurze Kontakte zu Menschen herzustellen, die weder in einer Kirche gehen noch bei uns im [ka:punkt] einen Kaffee trinken würden.“ Es sei Pastoral im Vorübergehen, einmal kurz eine Beziehung geknüpft, hier zu einer Frage und zu einem Fest, das für die Katholische Kirche hohe Bedeutung hat: Allerseelen, eigentlich der Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen, hier übertragen auf einen besonderen Herzenswunsch. 

Weitreichend – Wünsche wie Sprachen

Die beidseitig beschreibbare Tafel füllt sich schnell. Nicht nur auf Deutsch oder Englisch, sondern auch auf Arabisch oder Hindi. So weitreichend wie Sprachen sind auch die notierten „Löffel“: Viele Reisewünsche sind dabei. Indien (passend zu Hindi), Japan, klassisch New York oder einfach „durch die Welt reisen“ oder „durch die Wüste wandern“. Fingerfertigkeit steht auch hoch im Kurs: Häkeln oder Stricken lernen. Oder auf die Fingerfertigkeit eines künstlerischen Gewerks vertrauen: ein Tattoo stechen lassen. Stichwort Vertrauen: „Aus einem Flugzeug springen“ (das Team vom [ka:punkt] mal vorsichtshalber einen Fallschirm dazu) und Bungee-Jumping finden sich auch.

„Etwas Großes bewirken“ ist ein weiterer Punkt auf dieser im übrigen auch fleißig von Passant*innen fotografierten kollektiven Löffelliste, ebenso wie „Ein Meisterwerk malen“ oder eine „Graphic Novel veröffentlichen“ oder „alle meine Sachen spenden“. Es werden zudem sehr persönliche Wünsche aufgeschrieben: „Glücklich werden“, „mein Leben leben“, „schwanger werden“, „Hilfe für alte Menschen sein“ oder auch „gesund werden und Azad heiraten“. 

Doch zeigt so eine Liste, wie gespalten und brüchig das gesellschaftliche Zusammenleben zurzeit ist: „Palestine will be free“ ist zu lesen, später in anderer Schrift ergänzt um „Israel will remain“ und verbunden mit dem so unscheinbaren, aber grundlegenden Wörtchen „Peace“ für Frieden. Ein großer Wunsch auf der bucket list.

Wer noch einen Moment über den besonderen Wunsch für das Leben nachdenken wollte, konnte einen Löffel mitnehmen – zum späteren Beschriften. Eine Art Löffelliste-to-go. Oder damit den Kaffee umrühren, den es bei der Aktion auch gibt.

Geschichten zur Löffelliste 

Beim Kaffee gibt es im Gespräch noch weitere Erläuterungen zu persönlichen bucket list. Oder kurze Geschichten, die unter die Haut gehen. „Ein 81-jähriger Mann hat erzählt, dass er gerne noch mal seine Familie sehen möchte“, erzählt Anna-Lena Passior. Denn das hat er seit vielen Jahren, seit dem es zu einem Streit gekommen ist, nicht. Eine andere Begegnung schildert Charleen Horoba, derzeit Gemeindeassistentin in den hannoverschen Pfarreien St. Joseph und St. Maria und ebenfalls bei der Aktion dabei: „Eine junge Frau, Ende 20, sagt fast beiläufig, dass Menschen zu wenig auf ihre Gesundheit achten.“ Sie ist krebskrank. 

Aber es gibt überraschende, humorvolle Episoden. Wie die ältere Frau, so Charleen Horoba, die bei Blick auf die lange Liste auf der Tafel sagt: „Habe ich alles schon gemacht.“ Klingt nach einem erfüllten Leben.

Unter Strich zeigen sich viele Passant*innen überrascht, dass es die Katholische Kirche ist, die mit dieser Tafel die Frage nach der persönlichen bucket list stellt. Keine Sekte oder eine eher esoterische Gruppe. Die Rückmeldungen, sagen Charleen Horoba und Anna-Lena Passior, sind durchweg positiv. Vielleicht auch, weil mit der Frage auf der Tafel nach dem, was man vor dem Tod noch machen will, eine weitere Frage für den Hinterkopf verbunden ist: Was wirklich im Leben trägt. 

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news-34967 Sat, 04 Nov 2023 17:59:36 +0100 Schmaler Grat zwischen Selbstbestimmung und Schutz https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/schmaler-grat-zwischen-selbstbestimmung-und-schutz/ „Wem gehört das Leben, wer bestimmt das Sterben?“: Es ist alles andere als eine einfache Frage, die die Bischöfliche Stiftung Gemeinsam für das Leben und die Katholische Akademie Hannover bei einer Podiumsdiskussion im Niedersächsischen Landesmuseum in den Mittelpunkt rücken. Sterbehilfe ist nicht gleich Sterbehilfe. Rechtlich wird zwischen assistiertem Suizid sowie aktiver, passiver und indirekter Sterbehilfe unterschieden. Aktive Sterbehilfe durch das Verabreichen eines tödlich wirkenden Medikaments ist in Deutschland verboten, das ist Tötung auf Verlangen und wird mit mindestens sechs Monaten und höchsten fünf Jahren Haft geahndet. Auch der Versuch ist strafbar.

Allerdings hob das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 das Recht auf selbstbestimmtes Sterben hervor – und das schließe die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und dazu Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel durch passive Sterbehilfe, also dem Verzicht auf lebenserhaltende Maßnahmen wie dem Stopp der Beatmung, dem Ende von Bluttransfusionen oder dem Verzicht auf Ernährung. Indirekte Sterbehilfe liegt vor, wenn ein in erster Linie Schmerzen linderndes Medikament Nebenwirkungen aufweist, die Menschen früher sterben lassen. Auch das ist in Deutschland erlaubt. 

Der assistierte Suizid dagegen ist in einer rechtlichen Grauzone: Hier geht es um das Beschaffen oder Bereitstellen eines tödlich wirkenden Mittels, das Sterbewillige selbst einnehmen. Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Urteil die Politik aufgefordert, einen rechtlich klaren Rahmen zu schaffen. Dabei empfehlen die Karlsruher Richter*innen auch ein Schutzkonzept, das Missbrauch ausschließt. Das ist aber bisher ausgeblieben, im Juli dieses Jahres fand sich im Deutschen Bundestag für zwei unterschiedliche Gesetzentwürfe keine Mehrheit.

"Assistierter Suizid ist kein Tabu mehr"

Eine Folge des Herausstellens des Rechtes auf ein selbstbestimmtes Sterben durch das Bundesverfassungsgericht, sei deutlich spürbar, sagt Heike Adler zu Beginn der Podiumsdiskussion: „Der assistierte Suizid wird offen angesprochen, er ist kein Tabu mehr.“ Heike Adler ist Hospizkoordinatorin Malteser Hilfsdienst in Hannover. Über den Hospizdienst des katholischen Wohlfahrtsverbandes werden Schwerstkranke und Sterbende mit ihren Angehörigen betreut – zu Hause und in stationären Einrichtungen. 

Auch wenn ein deutlicher Schwerpunkt auf Zuwendung und Gespräche, auf das Lindern von Schmerzen gelegt wird: „Es kommen Nachfragen und sie werden mehr.“ Bei allen rechtlichen Regelungen, die aus Sicht von Heike Adler dringend notwendig sind, müsse ein wesentlicher Aspekt berücksichtigt werden: „Sterben ist von Phasen geprägt, von der Hoffnung, dass es besser wird, von der Erfahrung, es nicht mehr auszuhalten.“ Daher brauche es einen Schutzraum für Sterbende, mit Zeit, mit Betreuung: „Gerade unsere ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter können diese Zeit aufbringen, die wichtig ist, eine Entscheidung zu treffen.“

Auch Professor Dr. Alfred Simon spricht sich für den Schutzraum aus, den ein Gesetz bieten muss. Wenn auch mit einem anderen Akzent: „Bei allen Alternativen, die geboten werden, wird es immer Menschen geben, die sich für einen assistieren Suizid entscheiden“, betont der Leiter der Akademie für Ethik in der Medizin an der Universität Göttingen. Denn es seien nicht ausschließlich medizinische Gründe, die Menschen einen Todeswunsch entwickeln lassen.

An einen frei verantwortlichen Suizid seien Kriterien gebunden; „Einwilligungsfähigkeit der Person, das volle Bewusstsein über die Entscheidung, kein Druck, auch eine gewisse Kontinuität des Todeswunsches“, erläutert Simon, der auch Mitglied des Ausschusses für ethische und medizinisch-juristische Grundsatzfragen der Bundesärztekammer ist. Diesen Rahmen müsse ein Gesetz regeln, damit entsprechende medizinische Leitlinien entwickelt werden können.

"Politische Frage, die vom Gesetzgeber entschieden werden muss"

Für einen rechtssicheren Zugang zum selbstbestimmten Sterben sprach sich zudem Professor Dr. Gunnar Duttge von der Abteilung für strafrechtliches Medizin- und Biorecht der Universität Göttingen aus. Denn das viel zitierte Urteil des Bundesverfassungsgerichts habe deutlich gemacht, dass das Strafrecht nicht der Platz ist zwischen der Autonomie Suizidwilliger und dem hohen Rang des Lebens abzuwägen: „Das ist eine politische Frage, die vom Gesetzgeber entschieden werden muss.“ Suizid sei seit spätestens 1871 in Deutschland nicht mehr strafbar, folglich kann es auch die Beihilfe nicht sein, erklärt Duttge, der wiederholt den Niedersächsischen Landtag wissenschaftlich beraten hat. 

Ein realistischer und rechtssicherer Weg sei aus zwei weiteren Gründen vonnöten. Zum einen, um Kommerzialisierung auszuschließen, ein Recht dürfe keine Sache des Geldes sein. Zum anderen, um „vulnerable“ also verletzliche, beeinflussbare Menschen zu schützen: „Es ist ein schmaler Grat zwischen Selbstbestimmung und Schutz, das ist der Preis, den wir für die freie Entscheidung zahlen müssen.“ Denn eine freie Entscheidung sei immer „fern von Nötigung und Zwang“. Das müsse durch ein Schutzkonzept sichergestellt werden.

Bischof Heiner Wilmer verweist in der Diskussion auf die gemeinsame Position der evangelischen und katholischen Kirche in Niedersachsen: „Für uns ist der assistierte Suizid nicht mit dem kirchlichen Selbstverständnis vereinbar.“ Zwar habe sich die katholische Lehre verändert: „Früher wurde ein Mensch, der sich getötet hat, nicht auf einem katholischen Friedhof beerdigt, heute beten wir für sie und bestatten sie christlich.“ Dennoch darf es nach den Worten von Wilmer „gesellschaftlich nicht zur Normalität werden, sich das Leben zu nehmen oder anderen dabei zu helfen.“

Wilmer, auch Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, plädiert für einen umfassenden Schutzraum zur Suizidprävention und für Beratungsangebote für Menschen, die nicht mehr leben möchten: „Sowohl die Hospizarbeit und die Palliativversorgung als auch die Beratungsangebote zur Suizidprävention müssen weiter ausgebaut werden – fachlich kompetent, menschlich zugewandt und mit Zeit.“  Denn es sei unerlässlich, Menschen mit einem Sterbewunsch die Sorge zu nehmen, dass sie mit ihrem Weiterleben zu einer Last werden könnten. Das Abwägen zwischen Autonomie des Einzelnen und Schutz von verletzlichen Menschen, zwischen Selbstbestimmung und Solidarität, wem das Leben gehört und wer das Sterben bestimmt, ist „immer eine Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen“.

  • Hilfe bei Suizid-Gedanken
    Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der anonymen Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner*innen. 


    Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222, www.telefonseelsorge.de

 
    Telefonberatung für Kinder und Jugendliche: 116 111, www.nummergegenkummer.de
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news-34977 Fri, 03 Nov 2023 15:14:38 +0100 Die Erde brennt! – Die Demokratie brennt! https://fiph.de/Veranstaltungen/2023/Erde_brennt_Demokratie_brennt.php Session mit Musik, Gespräch und Impulsen am Freitag, 10.11.2023, 20-22 Uhr im Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4), Kleiner Saal - Kooperationsveranstaltung des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover und des Kulturzentrums Pavillon im Rahmen des „knowember der Wissenschaft“ news-34948 Mon, 30 Oct 2023 23:57:00 +0100 Klingendes Kolumbarium https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/klingendes-kolumbarium/ Der November ist der Monat des Gedenken an Verstorbene – auch im Kolumbarium Hl. Herz Jesu in Hannover-Anderten. Nur auf andere Art und Weise. Mit Musik zwischen den Urnen. "Der Tod gehört mitten ins Leben" – ein Satz, den Charlotte Jarosch von Schweder immer wieder sagt. Seit einem Jahr ist sie Geschäftsführerin des Kolumbarium Hl. Herz Jesu in Hannover-Anderten. 2010 ist das unter Denkmalschutz stehende neoromanische Gotteshaus umgestaltet worden – zu einer Bestattungskirche für Urnen. Rechtlich ist sie ein Friedhof. 

Links und rechts vom Hauptschiff sind „Himmelsleitern“ installiert: kleine Vitrinen an feinen Stahlstreben, in denen die Urnen stehen. Sichtbar. Mit Namen und Lebensdaten. Zuweilen mit einem Bild. Atmosphärisch wie auf einem Friedhof mit Grabsteinen. Platz ist für 1300 Urnen.

Doch das Hl. Herz Jesu hat noch einen Altar, ein Kruzifix, jeden Freitag werden Gottesdienste gefeiert und der Rosenkranz gebetet. Es wird getauft und geheiratet. Ganz wie in einem 'normalen' Gotteshaus, das HL. Herz Jesu auch ist – als Filikalkirche der Pfarrei St. Martin. 

"Natürlich gedenken wir im November in besonderer Weise unseren Toten", sagt Charlotte Jarosch von Schweder. Wobei besonders eben besonders für ein Kolumbarium meint: mit viel Musik, mit Klangkunst und mit Kabarett. Mit Beginn ihrer Tätigkeit wollte Charlotte Jarosch von Schweder mehr Leben auf den Friedhof bringen ­– oder zu den brennenden Kerzen des Gedenkens Kultur als Ausdruck von Erinnerung. Nicht nur, weil die Kirche eine gute Akustik hat: Leben und Tod, der Sinn in beiden, die Zeit dazwischen – das sind die sogenannten letzten Fragen. "Fragen, mit denen sich die Kirche und mit denen sich die Kultur immer wieder befasst hat", meint Charlotte Jarosch von Schweder. Daher passt Kultur zu Kirche und Kolumbarium, das so zum "Kultbarium" wird.

So werden jeden Freitag im November um 18:00 Uhr  Musiker*innen die Gottesdienste im Kolumbarium in besonderer und vielfältiger Weise gestalten. Den Auftakt macht am 3. November ein Streichertrio mit Anna Maria Brödel (Violine), Peter Meier (Viola) und Johannes Brödel (Cello). Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach.  Lieder und Arien erklingen am 10. November – gesungen von Charlotte Jarosch von Schweder (Sopran) und Mika Bergman (Alt), an der Orgel begleitet von Francesco Bernasconi, Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover und Kirchenmusiker an der Basilika St. Clemens.

Der 17. November markiert einen besonderen Gottesdienst in dieser Reihe. Es ist die besondere Gedenkfeier für die beigesetzten Verstorbenen des vergangenen Jahres, die von den ehrenamtlichen Begleiter*innen im Kolumbarium gestaltet wird. Musikalisch werden die Akzente vom "Farbraum Duo" mit Simon Becker-Foss (Saxofone und Bassklarinette) und David Mohr (E-Gitarre) gesetzt, die jazzige Eigenkompositionen spielen. Den Abschluss des besonderen Gedenkens im November macht am 24. November das Trio des Ensembles „Concerto Foscari” mit einem "Abendlied – Trost für die Seele". Werke von Johann Schop, Heinrich Schmelzer und Maurice Ravel sollen an die Menschen erinnern, die gegangen sind und deren Erinnerung bewahrt werden soll. Es singen und spielen: Johanna Ludwig (Sopran), Franciska Hajdu (Violine) und Daniel Seminara (Laute).

Mittendrin im Gedenken liegt noch eine besondere Veranstaltung: „Klangkunst und Kabarett“, ein Benefizkonzert am Montag, 13. November, zugunsten des Malteser Hospizdienstes. Als Künstler*innen sind beteiligt: Charlotte Jarosch von Schweder (Sopran), Sophie Jarosch von Schweder (Horn), Matthias Brodowy (Kabarett) und Prof. Robert Roche (Klavier). 

Die Karten gibt es für 25 Euro unter Telefon: 05 11 / 21 37 48 51 oder per Mail an: hospizdienst-hannover(ät)malteser.org. Und über das Kolumbarium Hl. Herz Jesu, Max-Kuhlemann-Str. 13, 30559 Hannover, Telefon: 05 11 / 95 92 60, E-Mail: info(ät)kolumbarium-hannover.de

 

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news-34932 Wed, 25 Oct 2023 11:34:00 +0200 Sprühen in aller Öffentlichkeit https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/spruehen-in-aller-oeffentlichkeit/ Zwischen Kirchenkunst und Comic: Streetart-Künstler Joy Lohmann über die Fassadengestaltung mit und für St. Godehard in Hannover Joy Lohmann, 1965 geboren, in Hildesheim und Lima/Peru aufgewachsen, Grafik-Designer und Streetart-Künstler in Hannover-Linden, über Auftragsarbeiten:

Auftragsarbeiten sind etwas völlig Normales, Kunst ist schließlich auch eine Dienstleistung. Wichtig ist, mit den Auftraggebenden einen gemeinsamen Weg einzuschlagen. Mein Ansatz ist die Idee der Sozialen Skulptur, die jeden und jede als Künstler*in sieht. Mit meinen Arbeiten möchte ich so viel Partizipation wie möglich schaffen, denn Kunst findet nicht an der Wand statt, sondern in den Köpfen, in der Fantasie der Betrachter und Mitgestalter*innen. Bei Auftragsarbeiten möchte ich die Kund*innenwünsche mit dem sozialen und räumlichen Umfeld abstimmen, um dann mein eigenes künstlerisches Schaffen einzubringen. 

 … über das Sammeln von Ideen:

Jedes größere Kunstwerk bietet mir Gelegenheit, mich intensiv mit einem für mich neuen Thema auseinanderzusetzen. Dabei entstehen die Motivideen für den künstlerischen Entwurf. Da ich aus Hildesheim stamme, war mir St. Godehard natürlich vertraut. Und so war es für mich eine Ehre, zum Godehardjahr in Hannover zu wirken. Natürlich habe ich recherchiert, was ist das für ein Typ, warum ist der heilig und was heißt das überhaupt? Godehard war, wie ich glaube, sehr demütig und gewissenhaft, wissenschaftlich interessiert, aber auch einOrganisationstalent, der politisch gewirkt hat. Das alles ist in das Graffiti eingeflossen und hat mein Bild von Godehard aus Hildesheimer Zeiten sehr erweitert.

… über Farbe und Optik:

Das Christentum ist sehr bildgewaltig, mich fasziniert dabei die Kirchenfenster-Kunst. Das wollte ich gerne bei dieser Arbeit aufgreifen. Der Treppenaufgang am Gemeindezentrum von St. Godehard ist schmal, halbrund und sehr hoch. Also musste ich mich fragen, was stellt man übereinander dar? Kirchenfenster sind eine gute Anregung, weil sie wie ein Comic mit übereinander stehenden Bildern, mit Konturen und farbigen Flächen arbeiten, die dann zudem von Licht durchstrahlt werden. Die Leuchtkraft der Kirchenfenster findet bei Graffiti ihre Entsprechung in den kräftigen Farben einer bildhaften Geschichte. Ich habe mich gefragt, was denn die heutige Version von Kirchenfenstern wäre und ihre Faszination von innen, in der Kirche, nach außen, auf die Wand zu tragen. 

… über das „Beobachtet werden“ bei Sprühen des Kunstwerks:

Ja, das ist ein Aspekt, den ich sehr liebe bei meiner Arbeit. Graffiti und Streetart entstehen im öffentlichen Raum und auch hinterher bleiben sie öffentliche Kunstwerke. Es gibt immer Interaktionen mit Passanten. Es dauert nun einmal, bis eine Arbeit gesprüht ist. In St. Godehard waren es gut drei Wochen. Da wird Kaffee raus gereicht, dann kommen Leute immer wieder, um zu sehen, wie das Bild wächst. Wenn ich mit den Leuten spreche, ist es für mich aber auch das erste Feedback, dass ich sammeln und unter Umständen aufgreifen kann. 

… über den Umgang mit dem, was anderen heilig ist:

Ich weiß, ich arbeite mit Werten und damit möchte ich behutsam umgehen. Deshalb frage ich gerne nach, ob das, was da gerade entsteht, den Erwartungen entspricht oder etwas anderes auslöst. Als die Graffiti offiziell vorgestellt wurden, habe ich viel Zustimmung bekommen, natürlich bin ich sehr froh darüber. Ich denke, das hat mit zwei Dingen zu tun: die Auseinandersetzung mit dem Lebensweg von Godehard und – Stichwort „heilig“ – mit dem Motiv ganz oben am Treppenturm, dem aus dem Himmel segnenden Godehard. Da könnte man sagen, das ist eigentlich viel zu kitschig. Aber das ist nun einmal Ikonografie, deswegen habe ich es übernommen. Ich denke, man spürt, dass diese Szenen mit Liebe gemalt sind. 

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news-34931 Wed, 25 Oct 2023 10:18:00 +0200 Wie Godehard nach Linden kommt …. https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/wie-godehard-nach-linden-kommt/ Der „Treppenturm“ und die Wand des Pfarrhauses von St. Godehard in Hannover sind mit Graffiti gestaltet worden. Der Namenspatron hat dabei eine farbenprächtige Rolle – und Selfies sind auch möglich. Das ist markant im Doppel: Zum einen die, wie es in Hannover in dieser Mischung aus despektierlich und hintersinnig heißt, „drei warmen Brüder“. In Natura 160 Meter hoch, markante Schornsteine des Gaskraftwerks im Stadtteil Linden. Kultobjekt und technisches Wahrzeichen, nachts im Übrigen farbig angestrahlt. Darüber, zum anderen, ein markantes Gesicht. An der Mitra unschwer als Bischof zu erkennen. Das Patronat der benachbarten Kirche macht deutlich, um wen es sich handelt. Um den heiligen Bischof Godehard, der von 1022 bis 1038 Bischof von Hildesheim war.

Selbst wird er nie an dieser Stelle gestanden haben. Denn die heutige Landeshauptstadt war zu Lebzeiten des Benediktiners ein Marktflecken – gelegen am hohen Ufer (= „Hanovere“, obwohl diese Namensgebung umstritten ist) zur Querung der Fernstraße zwischen dem Erzbistum Bremen und dem Bistum Hildesheim. 

Doch nun blickt der Bischof von dem immerhin drei Geschosse umfassenden Treppenturm des Gemeindehauses auf den Stadtteil Linden. „Wir wollten zum Godehardjahr, das in unserem Bistum begangen worden ist, einen besonderen Akzent setzen“, sagt der Pfarrer von St. Godehard, Wolfgang Semmet: „Vor allem möchten wir als Gemeinde Gesicht zeigen und uns weiter zum Stadtteil öffnen.“

Maloche, Kulturen und Szene

Da fiel der Blick auf das von der Straße gut erkennbaren, halbrunde Außentreppenhaus des Gemeindezentrums. Durchaus markant hebt es sich vom Gebäude ab, turmähnlich, aber von der Optik her nur „betonmäßig“. Mehrere Gebäude in der Nachbarschaft und viele Fassaden in ganzen Stadtteil sind deutlich bunter. Der ursprüngliche Arbeiterstadtteil, in dem St. Godehard 1874 als zweitälteste Kirche Hannovers geweiht wurde (und 1950 nach der totalen Zerstörung und Wiederaufbau erneut), hat sich verändert. Mehr und mehr Industriebetriebe wurde verlagert oder gingen in. Linden wandelte sich zu einem Wohngebiet für Migrant*innen und Studierende, ein Szenestadtteil. Das prägt auch das Wirken der Gemeinde im Stadtteil – ein vom Glauben geprägter Ort der Begegnung zwischen den Kulturen und Generationen zu sein.

„Szene“ bedeutet auch alternative Kultur – und Graffiti sind ein Bestandteil davon. In Linden sind nicht nur viele Fassaden mit ihnen gestaltet, großflächig, aufwendig, künstlerisch. Sie sind so prägend für den Stadtteil, dass es besondere Führungen für diese Straßenkunst und Fassadengestaltung gibt. Da lag es nahe, dass „die Gemeinde Farbe bekennt“, wie Semmet es umschreibt.

"Die Wirklichkeit, in der wir als Gemeinde tätig sind"

Zwei Künstler lud die Gemeinde ein, vor Ort wurden Ideen besprochen, Konzepte eingereicht. Der im Stadtteil wohnende Streetart-Künstler Joy Lohmann überzeugte das „Auswahlteam“ mit seiner Idee. Lohmann greift in seiner Gestaltung die Fenster der benachbarten Kirche St. Godehard auf. Ihre Ornamentik findet sich am Fuße des Treppenturms. So bildet das Gotteshaus optisch die Grundlagen für das Leben und Wirken des Hl. Godehard. Lohmann zeichnet die diese Geschichte in bunten Farben nach: Godehard als studierender Benediktiner, seine Berufung durch Kaiser Heinrich II., der Weg als Bischof nach Hildesheim, schließlich im Himmel als Heiliger – segnend, auch wenn die Fingerhaltung an ein lockeres „Peace-Zeichen“ erinnert. Glühende Kohlen fehlen natürlich nicht. Denn der Legende nach soll Godehard so feurig gepredigt haben, dass Kohlen in seiner Tasche sich selbst entzündeten.

Doch besonders herausstechend: Godehard blickt auf Linden. Auf die Schornsteine des Kraftwerks, die zudem an die Geschichte als Arbeiterstadtteil erinnern. Auf eine gigantische Wohnanlage, das Ihme-Zentrum, für das Hannover angesichts von Verfall und Finanzspekulationen immer wieder in die Schlagzeilen gerät. „Das ist die Wirklichkeit, in der wir als Gemeinde tätig sind“, meint Semmet.

Wie sich die Gemeinde dieser Wirklichkeit stellt, zeigt das zweite, zeitgleich von Lohmann gesprühte Werk an der Wand des Pfarrhauses. Die vier Tafeln schildern das „Gemeindeprogramm“, wiederum in bunten Farben: Gemeinschaft, Bewahrung der Schöpfung, Inklusion und Segen sein. Da gibt es Fahnen und einen Fußball, Bäume und Blüten, einen Rollstuhl und Flügel. Die Flügel sind dabei eine besondere Einladung – für Selfies als Engel. Auch hier findet sich die Ornamentik der Kirchenfenster wieder. Die Fassadenbilder zeigen außen das, was innen in der Kirche zu finden ist. Eine Inschrift, die in die Wand geritzt ist. So erklärt die italienische Sprachwissenschaft die Entstehung des Begriffs Graffiti. Passend für eine Kirche

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news-34823 Tue, 10 Oct 2023 16:52:00 +0200 Hilfe gegen die Spätfolgen einer Katastrophe https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/hilfe-gegen-die-spaetfolgen-einer-katastrophe/ 26. April 1986: In Atomkraftwerk von Tschernobyl, in der damals noch zur Sowjetunion gehörenden Ukraine, kommt es zur Kernschmelze. Der Reaktor Block 4 explodiert und radioaktiver Staub verbreitet sich in ganz Europa. Die Region ist bis heute unbewohnbar, Mensch und Natur kämpfen mit den... Herzlichen Glückwunsch zur Wahl in das Kuratorium der Stiftung „Kinder von Tschernobyl“. Was ist die Aufgabe der Stiftung?

Auch über 30 Jahre später benötigen strahlengeschädigte Kinder und Jugendliche in den betroffenen Gebieten Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der Reaktorkatastrophe. Zweck der Stiftung ist insbesondere medizinische Hilfe. Die Stiftung versorgt Kliniken konkret in ihren individuellen Bedarfen, welche zuvor an die Stiftung weitergeleitet werden, durch Lieferung medizinischer Geräte, wie Ultraschallgeräte und Beatmungsgeräte und vieles andere mehr. Darüber hinaus schult die Stiftung medizinisches Personal vor Ort – derzeit überwiegend online – in Früherkennung durch Sonografie.

Sie haben es gesagt, die Reaktorkatastrophe ereignete sich vor über drei Jahrzehnten. Was verbinden Sie persönlich damit?

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich wenige Tage vor meinem zweiten Geburtstag. Betroffene Kinder von damals, das ist meine Generation. Hierin sehe ich eine, nein, meine Verantwortung zur Mitwirkung, Unterstützung, Aufklärung.

Was meinen Sie mit „meiner Verantwortung“?

Wir Menschen neigen zum Vergessen, das lässt uns überleben. Aber, so sagte es meine Oma immer, Geschichte wiederholt sich. Wenn wir also vergessen, wie können wir dann lernen? Die Menschen der betroffenen Regionen kämpfen bis heute mit psychischen und physischen Folgen.  Weiterhin werden hohe Anstiege von Schilddrüsen- und Schilddrüsenkrebserkrankungen oder angeborene Missbildungen bei Kindern verzeichnet. Viele Menschen meiner Generation dort leiden an einer Schwächung des Immunsystems und anderen Erkrankungen, auch Depressionen und Angstzustände gehören dazu. Selbst wenn sie es wollten, könnten sie nicht vergessen.

Und diese Verantwortung können Sie durch das Mitwirken in der Stiftung umsetzen?

Die Arbeit der Stiftung wirkt hier ganz praktisch und erreicht die Betroffenen direkt. Das gefällt mir.

Wie wirkt sich der russische Angriffskrieg auf die Arbeit der Stiftung in der Ukraine aus? 

Trotz des andauernden Kriegsgeschehens werden weiterhin Transporte durchgeführt, welche Gott sei Dank weiterhin ohne Verluste und sonstige Komplikationen erfolgreich waren. Angesichts des russischen Angriffskriegs hat die Stiftung ihren Aufgabenbereich auf die Ukraine erweitert, um auch dort Kinder in Not zu unterstützen. Gerade die Versorgung der aus der Nord- und Ostukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen ist eine besondere Herausforderung für die westukrainischen Kinderkliniken. Hier setzt die Stiftung mit Hilfeangeboten an: Es gibt regelmäßigen Kontakt zu den großen Kinderkliniken in der Westukraine, zum Beispiel in Lviv und Ternopil, um mit den Partnern vor Ort deren dringenden Bedarf abzuklären.

Wo würden Sie gerne einen Akzent setzen?

Sowohl die Reaktorkatastrophe als auch die jetzige Kriegssituation ruft nicht nur physische, sondern auch psychische Traumata hervor, welche, wie wir wissen, über Generationen weitergetragen werden können. Es ist mir ein großes Anliegen, gemeinsam mit den Kuratoriumsmitgliedern auch die psychische Gesundheit der Bevölkerung in den Blick zu nehmen. Gemäß meiner Leidenschaft als Theater- und Kulturpädagogin schweben mir hier zum einen Kreativcamps mit Workshop jenseits von Sprache zur Stärkung der Selbstwirksamkeit und Resilienz für Kinder und Jugendliche vor. Zum anderen halte ich auch die Entwicklung digitaler Angebote, welche für alle frei fürs eigene Smartphone verfügbar wären, für umsetzbar und zukunftsfähig. Hierfür benötigt die Stiftung derzeit vor allem mehr Kapital, um neben der medizinischen Versorgung auch Ideen wie diese umsetzen zu können.

  • Hinweis: Die Landesstiftung „Kinder von Tschernobyl“ wurde 1992 auf Initiative Niedersächsischer Landtagsabgeordneter gegründet und ist in Ihrer Art bundesweit einmalig. Förderschwerpunkt ist vor allem die medizinische Hilfe für strahlengeschädigte Kinder in der Ukraine, insbesondere die Früherkennung und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen.
  • Unterstützung: Spendenkonto bei der Norddeutschen Landesbank Hannover IBAN: DE23 2505 0000 0101 4739 99 BIC: NOLADE2HXXX. Weitere Infos: www.ms.niedersachsen
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news-34796 Tue, 10 Oct 2023 12:11:00 +0200 Hannover steht an der Seite Israels https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/solidaritaet-mit-dem-angegriffenen-staat-israel-und-seiner-bevoelkerung/ Mit einer Resolution hat sich ein ein breites Bündnis aus Parteien, Organistionen und Religionsgemeinschaften ihre Solidarität mit dem jüdischen Staats und seinen Bürger*innen bekundet. Auch die Katholische Kirche in der Region Hannover hat diese Erklärung unterzeichnet. Die Resolution im... Am 07.10.2023 sind am frühen Morgen schwer bewaffnete Terroristen aus dem Gazastreifen in Israel eingefallen, morden und machen Jagd auf die Zivilbevölkerung und nehmen Geiseln. Gleichzeitig beschießt die Hamas mit tausenden Raketen israelische Städte.
Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser Verbrechen und den israelischen Soldaten, die die Angriffe zurückschlagen.
Die Feinde des erfolgten Friedensschlusses zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten schlagen zu, um die in der letzten Zeit entstandenen Hoffnungen auf eine Aussöhnung Israels mit seinen Nachbarn zu zerstören. Die islamistische Hamas ist zu ihren Taten nur fähig, weil der Iran – der die Mörder bereits zu ihren Erfolgen beglückwünscht hat – seit Jahren hierfür logistische und finanzielle Hilfe leistet.

  • Wir bekunden unsere Solidarität mit dem jüdischen Staat, seinen Bürger*innen und seinen Verteidigungsstreitkräften!
  • Wir fordern von der Bundesregierung jede erdenkliche Hilfe für das angegriffene Israel!
  • Die Hamas, welche das Kriegsvölkerrecht bricht und wahllos Morde an der Zivilbevölkerung Israels begeht, kann kein Partner für Friedensverhandlungen sein!
  • Keine Unterstützung mehr für palästinensische Initiativen, die sich nicht eindeutig von der Hamas und dem islamischen Djihad sowie der Gewalt distanzieren!
  • Kein Handel mit den iranischen Finanziers des islamistischen Terrors, sondern aktive Unterstützung des demokratischen Widerstands im Iran!

Unterzeichnende:

Deutsch Israelische Gesellschaft, AG Hannover | Junges Forum der DIG Hannover | Liberale Jüdische Gemeinde Hannover K.d.ö.R. | Ezidische Akademie Hannover e.V. | Ukrainischer Verein in Niedersachsen e.V. | Junge Liberale Region Hannover | Grüne Jugend Hannover | Begegnung Christen und Juden in Niedersachsen e.V. | Jusos Bezirk Hannover und Region Hannover | Junge Union Kreis Hannover | SJD - Die Falken, Bezirk Hannover | Juso Hochschulgruppe Hannover | Ver.di Bezirk Hannover-Heide-Weser | AStA der Leibniz Universität Hannover |  Jüdische Gemeinde im Landkreis Schaumburg |  CDU Kreisverband Hannover-Stadt | SPD Stadtverband Hannover | Freundeskreis Hannover e.V. | Jüdische Gemeinde Hannover K.d.ö.R. | Stadtverband Hannover der Grünen | Katholische Kirche in der Region Hannover | Evangelisch-lutherischer Stadtkirchenverband Hannover | „Die Partei“, Kreisverband Hannover | Siegmund Seligmann Gesellschaft e. V.

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news-34779 Mon, 09 Oct 2023 00:36:00 +0200 „Hannover steht an der Seite Israels!“ https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/hannover-steht-an-der-seite-israels/ Zu einer Solidaritätskundgebung für das von der palästinensischen Hamas angegriffene Israel ruft die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Hannover für Montag, 9. Oktober, auf – für 17 Uhr auf dem Steintorplatz. Mit der Kundgebung will sich ein breites Bündnis an die Seite der Menschen in Israel... Leitgedanke der Kundgebung: „Hannover steht an der Seite Israels!“ Bisher angekündigt sind Redebeiträge von: 

  • Regionspräsident Steffen Krach
  • Oberbürgermeister Belit Onay
  • Michael Fürst, Präsident des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen
  • Yevgen Bruckmann, Liberale jüdische Gemeinde Hannover 
  • Okzana Janzen, Vorsitzende des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen
  • Hatab Omar, Ezidische Akademie Hannover
  • Kay Schweigmann-Greve, Vorsitzender der Deutsch Israelische Gesellschaft Hannover

In einer Resolution zur Solidaritätskundgebung heißt es unter anderem: „Wir fordern von der Bundesregierung jede erdenkliche Hilfe für das angegriffene Israel!“ Verhandlungen mit der Terrororganisation Hamas, die hinter den Angriffen steht, lehnen die Organisatoren ab. Palästinensische Initiativen, die sich nicht von der Hamas und der Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ distanzierten, dürften nicht unterstützt werden. Deutschland dürfe auch keinen Handel mit den Finanziers der Hamas aus dem Iran treiben.

Neben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und derem Jungen Forum rufen zur Kundgebung auf: Liberale Jüdische Gemeinde Hannover | Ezidische Akademie Hannover | Ukrainischer Verein in Niedersachsen | Junge Liberale Region Hannover | Grüne Jugend Hannover | Jusos Bezirk Hannover und Region Hannover | SJD - Die Falken, Bezirk Hannover | Juso Hochschulgruppe Hannover | Ver.di Bezirk Hannover-Heide-Weser | AStA der Leibniz Universität Hannover | Jüdische Gemeinde im Landkreis Schaumburg | CDU Kreisverband Hannover-Stadt | SPD Stadtverband Hannover | Freundeskreis Hannover | Jüdische Gemeinde Hannover 

  • Auch die Katholische Kirche in der Region Hannover hat sich dem Aufruf zur Kundgebung und der Resolution angeschlossen. An der Solidaritätskunggebung wird sich vorau
     
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news-34750 Mon, 02 Oct 2023 09:37:00 +0200 Mehr Verständnis, weniger Verstecken https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/mehr-verstaendnis-weniger-verstecken/ „Das Leben festhalten“: Für ihr Engagement für eine Enttabuisierung von Depressionen ist Teresa Enke der „DJK-Ethik-Preis des Sports“. Der katholische Sportverband würdigt damit das Wirken der Hannoveranerin und der nach ihrem Mann benannten Robert-Enke-Stiftung. Rückblick: Hannover, 10. November 2009, es ist eine Nachricht, die die Fußballwelt und darüber hinaus erschüttert: Robert Enke, Torwart des Bundesligisten Hannover 96 und der deutschen Nationalmannschaft hat sich das Leben genommen. Keine 24 Stunden später tritt seine Frau Teresa vor die Presse und berichtet von der jahrelangen depressiven Erkrankung ihres Mannes, vom gemeinsamen Kampf, das Verheimlichen vor der Öffentlichkeit, von der Hoffnung, dass am Ende Liebe doch alles heilt. 

Ein Jahr später gründet Teresa Enke zusammen mit Hannover 96, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine Stiftung, die nach ihrem Mann benannt wird. Das Ziel: Aufklärung über Depressionen, damit die Volkskrankheit besser verstanden wird und Menschen, die von ihr betroffen sind, nicht ausgegrenzt werden, sondern notwendige Hilfen erhalten. Denn Depressionen sind häufig, treffen Menschen schwer und werden immer noch gesellschaftlich unterschätzt. Ein Tabu. Nicht nur im Leistungssport.

An die Geschichte der Stiftungsgründung erinnert Dr. Andreas Philippi bei der Verleihung des DJK-Ethik-Preises in der Kirche St. Joseph in Hannover. Für den Niedersächsischen Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung haben die Worte von Teresa Enke „viele Menschen berührt und die Frage, wie wir mit psychischen Erkrankungen umgehen, ins Rampenlicht gerückt.“ Der SPD-Politiker, selbst Mediziner und Facharzt für Chirurgie, benennt psychische Gesundheit als zentrales Ziel für unterschiedliche Politikbereiche – von Bildung über das Arbeitsleben bis hin zum Sport: „Psychische Gesundheit ist ein grundlegendes Element für das Wohlbefinden einer Gesellschaft.“

So mache sich die Robert-Enke-Stiftung für ein besseres Verständnis von Depressionen stark: unter anderem mit einer Informationstour über psychische Gesundheit im Nachwuchsleistungssport, der Beratungshotline seelische Gesundheit, dem Wissensmagazin „No – Maybe – Okay / Wie geht es mir?“ für den Schulunterricht oder der „Impression Depression“. Bei diesem 2019 gestarteten Projekt können Teilnehmende per virtueller Realität erfahren können, wie sich typische Symptome einer depressiven Erkrankung anfühlen. 

Depressionen besser verstehen und akzeptieren 

„Dieser persönliche Einsatz als Botschafterin der Enttabuisierung von Depressionen gibt vielen Menschen Hoffnung und den Mut, sich ihrer emotionalen Gesundheit zu öffnen“, betont Philippi. Teresa Enkes Beitrag gehe weit über den Sport hinaus und habe dazu beigetragen, dass die Gesellschaft Depressionen besser versteht und akzeptiert. Dabei sei das Engagement der Stiftung nicht allein auf Depressionen bezogen. Auf Wunsch von Enke setzt sich die Stiftung auch für herzkranke Kinder und deren Eltern ein. Der zweite Schicksalsschlag, den Teresa Enke noch gemeinsam mit ihrem Mann Robert verarbeiten musste: 2006 starb ihre gemeinsame Tochter Lara, die mit einem Herzfehler geboren wurde – mit gerade mal zwei Jahren: „Auch hier stehen Sie für Mut und Mitgefühl, die Trauer in Unterstützung umwandeln."

Teresa Enke nahm den ihr persönlich zugedachten Preis ausdrücklich für das Team der Robert-Enke-Stiftung an: „Die Arbeit wird von vielen Menschen getragen und der Stiftung wohlgesonnen sind.“ Natürlich ist für Teresa Enke der 10. November vor 14 Jahren „der Tag, der alles veränderte“. Aber nicht nur im Leid: "Roberts Tod hat das Thema psychische Gesundheit in den Mittelpunkt gerückt.“ Eine weitere Erfahrung: „Hannover hat mir das Gefühl gegeben nicht allein zu sein, auch nach dem Tod Laras.“ Auch daher schöpfe sie Kraft für ihr Engagement. Das habe ihr geholfen Krankheit besser zu verstehen und zur wichtigsten Erkenntnis zu kommen: „Depression sind heilbar.“ 

Früher erkennen, schneller helfen

Aber: „Je früher sie erkannt, je schneller behandelt werden, desto besser kann geholfen werden.“ Es gelte, die Krankheit zu enttabuisieren und zu entstigmatisieren: „Dafür braucht es Anlaufstellen für Betroffenen und Angehörige, wir müssen Menschen sensibilisieren.“ Aber vor allem bracht es eines: Mehr Verständnis.“

Aktuell brauchen vor allem Kinder und Jugendliche dieses Verständnis:“ Gerade nach der Corona-Krise müsse wir ihre psychische Gesundheit in den Blick nehmen.“ Daher stehe auch die Robert-Enke-Stiftung vor neuen Aufgaben.

„Sport um der Menschen willen ist unser Leitmotiv“, unterstreicht DJK-Präsident Michael Leyendecker. Daher sei der Mensch in den Mittelpunkt zu stellen, nicht nur die Leistung: „Ihr Wirken hat den Weg für eine offene Diskussion über mentale Gesundheit im Sport geebnet“, würdigt Leyendecker die besonderen Verdienste der Stiftung um Teresa Enke.

Der DJK-Ethik-Preis des Sports ist mit 2500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Damit ehrt der katholische Sportverband nach eigenen Angaben Persönlichkeiten, die sich durch herausragendes persönliches Vorbild, durch besondere Förderung sportlich fairen Verhaltens oder durch herausragende Aussagen oder Arbeiten in der christlich orientierten Sportethik auszeichnen. Neben der Dotierung besteht der Preis aus einem Acrylbild, das von der Wuppertaler Künstlerin Anja Thams geschaffen wurde – neu für die Auszeichnung 2023.

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news-34580 Mon, 25 Sep 2023 19:08:16 +0200 Gebet in Gesang https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/gebet-in-gesang/ Liturgie, Stimmbildung, Jazz, Gregorianik – und ein Dank für das Durchhalten: Zum 6. Mal sind Mitglieder von Chören zum Diözesanen Kirchenmusiktag zusammengekommen. Treffpunkt: In der und rund um die Basilika St. Clemens in Hannover. Gregorianik trifft Tango, Choräle treffen auf Volkslied – ein Gebet in Gesang: Ein „Evensong“ steht am Ende des 6. Diözesanen Kirchenmusiktages in Hannover. Knapp 400 Sänger*innen in der Basilika lassen die Vesper, das Abendlob der Kirche, erklingen. Auf unterschiedliche Weise, aber immer in Musik: Das „Magnificat“ in zeitgenössischer Vertonung vom Hildesheimer Domkantor Michael Čulo, das „Nunc dimittis“, der Lobgesang des Simeon in englischer Romantik, das „Vaterunser“ in Sakropop.

„Der Evensong oder Abendgesang ist eine gottesdienstliche Tradition, die aus der anglikanischen Kirche stammt“, erläutert Francesco Bernasconi, Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover und Kirchenmusiker an St. Clemens: „Er gibt dem musikalischen Gebet besonders breiten Raum und entsprechend nutzen wir den weiten Reichtum der Kirchenmusik.“  Der liturgische Grundgedanke entspricht dem der katholischen Vesper: „Wir kommen zusammen, um auf den Tag zu blicken, Gott zu danken und ihm um Schutz für die Nacht und den kommenden Tag zu bitten.“ Der kleine Unterschied: „Der Evensong wird neben den wiederkehrenden Psalmen und Gebeten auch von der Musik her gedacht.“ Denn Musik verbindet – wie das Gebet.

Darauf weist beim liturgischen Auftakt Domkapitular Christian Wirz hin: „Kirchenmusik steht nicht einfach zur Seite der Verkündigung, sondern ist ein wichtiger Teil der Verkündigung.“ Daher sei die Kirche der Zukunft eine singende und musizierende – oder gar keine.

Erste große Chorveranstaltung seit der Corona-Pandemie

Zum Kirchenmusiktag nach Hannover hatte der Diözesan Cäcilien-Verband in Kooperation mit dem Fachbereich Liturgie und Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat. Für die Verpflegung sorgt der Malteser Hilfsdienst Hannover. „Es ist unsere erste große Chorveranstaltung seit der Corona-Pandemie“, betont Bernasconi: „Für Chöre war das eine harte Zeit, da sie lange Zeit weder singen noch proben durften – aber sie haben durchgehalten.“ Das soll auch mit dem Kirchenmusiktag gewürdigt werden. 

Entsprechend breit ist das Angebot für die Teilnehmenden, die aus Winsen/Luhe bis Duderstadt, aus Herzberg bis Wolfsburg kommen: Zwei Liturgien werden in der Basilika als Workshop gesungen, es gibt Angebote für spezifische Stimmbildung für Frauen und für Männer oder zur musikalischen Früherziehung. Inhaltlich geht es von Gregorianik über Gospel bis hin zu Jazz und Pop. In einem Dirigierlabor kann Chorleitung ausprobiert werden, ein Angebot führt in das Spielen eines Cajón ein, der Trommelkiste aus Peru, ein weiterer Workshop verbindet Kirchenmusik mit liturgischem Tanz –  „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ (Gotteslob 450) wird mit Gesten unterlegt.

Diese Verbindung ist dann auch im abschließenden Evensong zu hören und zu sehen. „Die Performance von Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht hat uns alle sehr berührt“, sagt Monika Günterberg vom Kirchenchor St. Michael aus Wolfsburg-Vorsfelde. Ihre Chorkolleg*innen waren anfangs etwas verunsichert, ob ihnen die gewählten Workshops zusagen: „Aber sie waren begeistert und haben für sich viel mitgenommen – ich auch.“ Zwar sei es bei dem Hall in der Basilika St. Clemens nicht einfach zu singen, doch der Chorklang war großartig und die Atmosphäre einfach toll: „Es macht einfach Spaß, in einem so großen Chor gemeinsam zu singen.“ Dem Chor habe zudem das abwechslungsreiche Musikprogramm gefallen. Noch eines ist für Monika Günterberg wichtig: „Der Tag hat Mut gemacht für die eigene Chorarbeit, für das Singen in der eigenen Gemeinde.“

Ein Eindruck, den Simone Müller de Leon vom Kirchenchor Guter Hirt aus Winsen/Luhe bestätigt: „Solche Tage motivieren, da haben Chöre vor Ort etwas davon.“ Sie selbst habe mit Stimmbildung und dem Pop-Chor zwei „wirklich tolle Workshops besucht, die mir echt was gebracht haben.“ Die Kontakte zu und der Austausch mit anderen Sänger*innen prägen zudem einen solchen Tag: „Das ist einfach wertvoll.“

Impulse für die Chöre vor Ort

Auch für Christoph Neitzel vom Propsteichor St. Clemens aus Hannover sind diese Kontakte und der Austausch mit anderen Chören wichtig – gerade aus anderen Ecken des Bistums. Zwar hatte der Chor ein Heimspiel, aber man konnte einen Blick „auf das Dirigat anderer Chorleiter“ werfen und nicht nur in den Workshops viel Neues lernen und ausprobieren: „Man gewinnt andere Perspektiven.“ Ein Höhepunkt war auch für Neitzel der Evensong als Abschluss. „Die Freude, mit so vielen Menschen gemeinsam singend zu beten, ergibt sich ja leider nur selten.“

Impulse für die Chöre vor Ort zu geben, Mut zum Weitermachen stiften, einen Blick in die Weite der Kirchenmusik zu geben, unterschiedliche Genres vorstellen – das alles soll vom Diözesanen Kirchenmusiktag ausgehen, unterstreicht Stefan Mahr, Kirchenmusikreferent und Leiter des Orgel- und Glockenwesens im Bischöflichen Generalvikariat in Hildesheim: „Und ein solcher Tag zeigt die besondere Beziehung von Liturgie und Musik.“  

Stichwort Liturgie und Musik: Der Evensong in der Basilika St. Clemens und damit der Kirchenmusiktag endet mit „Der Mond ist aufgegangen“, dirigiert vom musikalischen Hausherrn, Francesco Bernasconi. Gesungen in einem Gotteshaus, das mit Agostino Steffani im 18. Jahrhundert von einem Bischof und ausgebildeten Kirchenmusiker konzipiert wurde. Ein Werk von ihm hatte der Propsteichor St. Clemens zum Auftakt gesungen. Nun klingen die letzten Zeilen über den dunkler werdenden Platz an der Basilika: „Verschon uns, Gott, mit Strafen und lass uns ruhig schlafen und unsern kranken Nachbar auch.“ 

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news-34623 Fri, 22 Sep 2023 13:08:00 +0200 1800 Euro für die Straßenambulanz https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/1800-euro-fuer-die-strassenambulanz/ Sie ist das Herzstück der medizinischen Hilfen für obdachlose Menschen: die Straßenambulanz der Caritas. Die Katholische Kirche in der Region Hannover hat das neue Fahrzeug nun mit 1800 Euro unterstützt. Der Anlass ist ein wenig her, dafür ist das Fahrzeug neu: Anlässlich der Feier des Fronleichnamsfestes im Juni hatte die Katholische Kirche in der Region Hannover beim zentralen Gottesdienst und der anschließenden Prozession zu einer Kollekte zur Unterstützung der Caritas aufgerufen. Konkret sollte ein Beitrag für die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges für die Straßenambulanz, die wohnungslose und arme Menschen medizinisch versorgt, geleistet werden. 1800 Euro sind bei dieser Kollekte gesammelt worden.

Zwar hat die Caritas mittlerweile ein neues Fahrzeug in Betrieb genommen (und auch segnen lassen), "wir merken jedoch mehr und mehr, dass unsere Hilfe dringender gebraucht wird denn je", beton Monika Nordhorn, die Leiterin der Straßenambulanz. Auch vor diesem Hintergrund nehmen sie und der Vorstand der Caritas Hannover, Dr. Andreas Schubert, den Scheck aus Händen von Pfarrer Wolfgang Semmet, dem kommissarischen Dechanten der Katholischen Kirche in der Region Hannover, an. "Caritas und Kirche gehören untrennbar zusammen", betont Semmet: "Die Kollekte ist ein kleiner Ausdruck dieser Zusammengehörigkeit."

Seit 1999 versorgt die Caritas mit einer mobilen Ambulanz und einem Team aus ehrenamtlichen Ärzt*innen, Helfer:innen und hauptamtlichen Sozialarbeiter*innen an 10 Standorten in Hannover die wachsende Zahl der Hilfesuchenden. Insgesamt werden etwa 20 Sprechzeiten mit 36 Einsatzstunden zur medizinischen Versorgung wohnungsloser und von Armut betroffener Menschen angeboten. Jährlich werden mehr als 5000 Behandlungen durchgeführt. Das Herzstück der medizinischen Versorgung bildet dabei das namensgebende Behandlungsfahrzeug.

 

 

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news-34548 Fri, 22 Sep 2023 12:16:19 +0200 Liturgie, Stimmbildung, Jazz – und Durchhalten https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/liturgie-stimmbildung-jazz-und-durchhalten/ An diesem Samstag, 23. September, kommen in der Zeit von 11 bis 19 Uhr 470 Sänger*innen aus 25 Chören aus dem Bistum Hildesheim zum 6. Diözesanen Kirchenmusiktag zusammen – in der und um die Basilika St. Clemens in Hannover. „Alle vier Jahre bieten wir diese Möglichkeit als Treffpunkt für Chorsängerinnen und Chorsänger, aber auch für Musikerinnen und Musiker“, erläutert Francesco Bernasconi, Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover und Kirchenmusiker an St. Clemens.  Veranstalter ist der Diözesan Cäcilien-Verband in Kooperation mit dem Fachbereich Liturgie und Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat.

„Es ist unsere erste große Chorveranstaltung seit der Corona-Pandemie“, betont Bernasconi: „Für Chöre war das eine harte Zeit, da sie lange Zeit weder singen noch proben durften – aber sie haben durchgehalten.“ Das soll auch mit dem Kirchenmusiktag gewürdigt werden.

Entsprechend breit ist das Angebot für die Teilnehmenden, die aus Winsen bis Duderstadt, aus Herzberg bis Wolfsburg kommen: Zwei Liturgien werden in der Basilika gesungen, es gibt Workshops für spezifische Stimmbildung für Frauen und für Männer oder zur musikalische Früherziehung. Inhaltlich geht es von Gregorianik über Gospel bis hin zu Jazz und Pop. Im einem Dirigierlabor kann Chorleitung ausprobiert werden.

Zum Abschluss am Abend wird es in der Basilika einen „Evensong“ als gesungene Vesper. „Dieser Abendgesang ist eine gottesdienstliche Tradition, die aus der anglikanischen Kirche kommt und der Musik breiten Raum gibt“, erläutert Bernasconi. Mit der Musik werde im Gottesdienst das gesamte Spektrum der menschlichen Gefühle ausgedrückt: „Und sie ist gleichzeitig ein Gebet zu Gott.“  

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news-34530 Mon, 18 Sep 2023 20:38:00 +0200 Der Geist, der antreibt https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/der-geist-der-antreibt/ So langsam wird es eine Tradition: Bereits zum vierten Mal haben die Christians for Future, die katholische Basilika St. Clemens und die Evangelisch-reformierte Kirche zu einer ökumenischen Klimaandacht in die Aegidienkirche eingeladen – am Vorabend des globalen Klimastreiks, zu dem die... Der Leitgedanke des Streiks in Hannover prägt auch die Andacht: #EndFossilFuels – Für eine sozial gerechte Verkehrswende in Hannover. Rocco von Fridays for Future erläutert nach der liturgischen Eröffnung durch den katholischen Pastor Daniel Konnemann den Hintergrund der Aktion: „In Hannover gibt es weder eine große Verkehrswende noch die Voraussetzung, diese sozial gerecht zu gestalten.“ In den Öffentlichen Personennahverkehr werde viel zu wenig investiert. Die Arbeitsbedingungen der Bus- und Bahnfahrer*innen sind seinen Worten nach katastrophal. „Der Ausbau des ÖPNV soll nicht auf den Kosten der Bus-  und Bahnfahrer*innen ausgetragen werden, sondern auf den Kosten des Individualverkehrs“, fordert Rocco für Fridays for Future. Doch stattdessen werde in den autobahnähnlichen Ausbau des Südschnellweges in Hannover investiert: „Das kostet Zeit, die für nicht haben, um etwas gegen den Klimawandel zu tun und es kostet Geld, das in den ÖPNV investiert werden muss.“

In zwei kurzen Interviews wird die Forderung nach einer sozial gerechten Verkehrswende weiter unterstrichen. Für das Bündnis „Leinemasch BLEIBT“, das sich gegen den Ausbau des Südschnellweges einsetzt, hebt Monika hervor: „Wir sind gegen den Ausbau, gegen das Roden von Bäumen, sondern für eine Sanierung der Straße im Bestand.“ Noch mehr Autobahnkilometer zu bauen, wie es die Bundesregierung plane, sei aus der Zeit gefallen: „Für uns muss es aufhören mit Flächenversiegelung und mehr Individualverkehr.“ 

Für Josephine von der „Letzten Generation“ ist der Ausstieg aus fossilen Energien bis zum Jahr 2030 eine „physikalische Notwendigkeit“. Nur so könnten völkerrechtlich verbindliche Klimaabkommen umgesetzt und der Feststellung des Bundesverfassungsgerichtes vom April 2021, dass eine heute unzureichende Klimaschutzpolitik Freiheits- und Grundrechten von morgen beeinträchtigt, Rechnung getragen werden: „Um den Ausstieg sozial gerecht zu gestalten, gibt es die Möglichkeit, einen Gesellschaftsrat einzuberufen.“ Spontan gelost, repräsentativ zusammengesetzt würde dieser Rat die parlamentarische Demokratie ergänzen.

Beide Aktivistinnen eint eines – die Hoffnung, dass ihr Engagement Dinge zum Guten wendet. Josephine macht es "traurig, dass Tier und Pflanzenarten ausgerottet und Menschen ihre Lebensgrundlagen verlieren." Es mache sie wütend, dass trotz des Wissens um diese ökologische Krise Regierungen der Wille fehlt etwas zu tun. Doch diese Gefühle sind es, die sie selbst in Handeln bei der "Letzten Generation" bringt. Monika von "Leinmasch BLEIBT" setzt auf Solidarität und Gerechtigkeit – Werte, die eine Haltung prägen, die der nachfolgenden Generation eine Zukunft ermöglichen.

Für Daniel Konnemann ist es wichtig, Furcht und Hoffnung in einer solchen Klimaandacht vor Gott zu bringen: „Gottes Plan ist ein gutes Leben für alle“, ruft er in Gedächtnis. Dabei geht es um Verantwortung und Fürsorge, um ein gutes Miteinander: „Diesen Geist hat Gott uns geschenkt – ein Geist, der uns antreibt, der uns aufstehen lässt, diese Welt zu verändern und Hoffnung schenkt.“

Wie diese Hoffnung aussehen kann, beschreibt zum Ende der Andacht Martina von den Parents For Future: „Wir haben recherchiert, wo es für die Vorstellung einer klima- und sozialgerechten Welt Best Practice Beispiel gibt.“ Und: „Wir haben erfreulich viel gefunden.“ Das wurde in einer kompakten, transportablen Ausstellung zusammengetragen, die an einer Mauer der Aegidienkirche an einer Leine befestigt wurde. Deren Titel: „Visionen für ein klimagerechtes, buntes und lebenswertes Hannover 2035“. Es geht um Bildung und Mitsprache, um erneuerbare Energien und Gemeinwohl-Ökonomie, um grüne Wohnquartiere, vegetarisches Essen und um einen guten öffentlichen Personalverkehr.

Zur Klimaandacht haben Christians For Future, die katholische Basilika St. Clemens und die evangelisch-reformierte Kirche in Hannover wiederin die Aegidienkirche eingeladen. Unterstützt wurde sie von der evangelisch-lutherischen Marktkirche, der Katholischen Hochschulgemeinde, der evangelischen Studierendengemeinde, der evangelischen Jugend Hannover, der katholischen St. Ursula Schule und nicht zuletzt von Fridays For Future Hannover.

  • Die Ausstellung „Visionen für ein klimagerechtes, buntes und lebenswertes Hannover 2035“ lässt sich bei den Parents for Future ausleihen. Mail an hannover(ät)parentsforfuture.de genügt. Das dazugehörige Heft kann unter Downloads zum Thema heruntergeladen werden. 
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news-34518 Mon, 18 Sep 2023 16:37:32 +0200 1000. Baby 2023 geboren https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/1000-baby-2023-geboren/ Am 15. September 2023 kam mit etwas mehr als 3600 Gramm und 55 Zentimeter Selim zur Welt. Im katholischen Vinzenzkrankenhaus ist es das eintausendste Baby in diesem Jahr. Das Team aus Hebammen, Ärztinnen und Ärzten des Vinzenzkrankenhauses freut sich mit der Familie. In den späten Abendstunden wurde der kleine Junge geboren und ist damit das 1.000 Baby 2023 im Vinzenzkrankenhaus Hannover. Für die glücklichen Eltern ist es das 1. Kind: „Die Geburt war nicht einfach, Selim lag mit dem Gesicht nach oben – ein Sternengucker. Das Team hat uns super begleitet, wir sind sehr glücklich“, erzählt der Vater.

Nach dem Rückgang der Geburten im letzten Jahr stabilisieren sich die Zahlen im Vinzenzkrankenhaus wieder. Chefarzt Dr. Pape erläutert: „Bundesweit waren im letzten Jahr die Geburtenzahlen insgesamt rückläufig. In diesem Jahr steigen die Zahlen aber wieder auf das durchschnittliche Niveau, das merken wir auch im Vinzenzkrankenhaus, sodass wir mit ca. 1.400 Geburten in diesem Jahr rechnen.“

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news-34495 Fri, 15 Sep 2023 15:35:51 +0200 Aufbruch: Start der dennoch.-Konferenz in Hannover https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/aufbruch-start-der-dennoch-konferenz-in-hannover/ Am heutigen Freitag, 15. September 2023, ist die “dennoch. – Konferenz für Neues in der Kirche“ in Hannover gestartet. Die Veranstalter Porticus, Bistum Hildesheim, Bonifatiuswerk und zap begrüßten mehr als 520 Besucherinnen und Besucher aus mehr als zehn Ländern im Hannover Congress Centrum. Bischof Dr. Heiner Wilmer aus dem Bistum Hildesheim eröffnete die ausgebuchte Konferenz: „Das Leitmotiv der Veranstaltung ist die Frage des Warums. Warum bin ich Christ? Warum brauchen wir eine Kirche? Die Frage der Erneuerung ist die Frage des Warums.“

Die Kirche in einer areligiösen Gesellschaft

Nach der Begrüßung folgte die Keynote von Dr. Thomas Arnold, Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. „Noch sind in weiten Teilen der alten Bundesrepublik die Menschen vom Christentum entfremdet. In der nächsten Generation werden sie davon unberührt sein“, sagte Arnold, „noch nie in der 2000-jährigen Geschichte unseres Christentums waren wir vor die Herausforderung gestellt, Christus in Kontakt mit Menschen zu bringen, wo kein Gottesglaube mehr existiert. Unsere bewährten Strategien werden nicht mehr funktionieren.“ Er analysierte: Die areligiöse Gesellschaft stelle nicht mehr die Frage nach dem Warum, sondern nach dem Wie.

„Eine solche Fragestellung bietet aber keinen Anknüpfungspunkt mehr für religiöse oder metaphysische Überlegungen.“ Die Kirche bleibe dennoch unabdingbar, ihre Aufgabe sei es die Frage des Warums in der Gesellschaft im Spiel zu halten. Dazu müsse sich Kirche verändern. Zum Jetzt-Zustand der Kirche sagt der Theologe: „Das Empfinden der Menschen, dass Verantwortliche, in die sie bisher so großes Vertrauen gegeben haben, sie belogen haben, ist so schmerzhaft und tiefgehend, dass etwas Entscheidendes verloren gegangen ist, nämlich Vertrauen.“ Eine Kirche des nächsten Jahrzehnts müsse nun handeln: „Jetzt ist die Zeit, alles auf den Tisch zu legen und nicht kleingläubig zu agieren. Jetzt ist die Zeit, sich dafür einzusetzen, dass das Moralin in den Giftschrank kommt und die Regel wieder zum Leben passt. Jetzt ist die Zeit, der Doppelbödigkeit die Grundlage zu entziehen.“ Er schloss seine Rede mit einem Aufruf ab: „Religion ist nicht mehr selbstverständlich da. Sie muss überzeugen.“

So geht es bei dennoch. weiter

Am Samstag werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Workshop-Runden Tipps für ihre Arbeit vor Ort erlernen; 25 Workshops stehen zur Auswahl, u.a. aus den Bereichen Visionsentwicklung, Social Media, kirchliches Fundraising sowie Glaubenskommunikation. Am Samstagabend feiert zudem das zap das Neue mit der Verleihung des zap:innovationspreises. Der Sonntag dient der Stärkung und Krafterhaltung mit Impulsen und einer Eucharistiefeier mit Preacher-Slam.

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news-34486 Fri, 15 Sep 2023 10:33:22 +0200 Eine Gemeinde in 15 Stationen https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/eine-gemeinde-in-15-stationen/ So was nennt sich wohl Speeddating: 15 Begegnungen in 75 Minuten – und Zeit für einen Kaffee bleibt auch noch. Sportlich. Aber wie kann eine Gemeinde sonst einem prominenten Zeitgenossen zeigen, was sich alles unterm Kirchturm verbirgt? Mit anderen Worten: Ministerpräsident Stephan Weil meets Heilig... Zunächst einmal ist es ein Freundlichkeitsbesuch unter Nachbar*innen. Denn Stephan Weil ist nicht nur Ministerpräsident, sondern auch direkt gewählter Landtagsabgeordneter im Wahlkreis 24 – Hannover-Buchholz. Zu diesem Wahlkreis gehört auch der Stadtteil Bothfeld mit der Kirche Heilig Geist. Das Gotteshaus feiert die 60. Wiederkehr der Weihe – und zu solchen Anlässen kommt dann auch der zuständige Abgeordnete. Hier zusammen mit dem zuständigen Bezirksbürgermeister Wjahat Waraich. So weit, so üblich. Dass es sich bei dem Abgeordneten auch um den Ministerpräsidenten handelt – tatsächlich Zufall.

Es macht nur Zeitfenster knapper. Nicht zuletzt, weil an diesem Tag noch Bundespolitisches in Berlin ansteht. Auch da ist ein Landeschef gefordert. Umso dringlicher die Antwort auf die Frage: Wie präsentiert man eine Gemeinde mit ihren Angeboten, Gruppen, Initiativen und Besonderheiten? Vor allem, ohne dass lange, mehr oder weniger launige Reden geschwungen werden, bis der Kaffee kalt ist?

Die Antwort in Heilig Geist: Eine Mischung aus Stationslauf und Speeddating. 15 an der Zahl. Beginn vor der Kirche, Ende im Pfarrheim. Klingt schräg-sportlich. Aber es funktioniert. Mit Spaß. Den hat auch der prominente Gast. Sichtlich. Und hörbar. Mit vielen Nachfragen.

Seit 18 Monaten wird für die Ukraine gebetet 

Wobei der Auftakt die Wirklichkeit in den Mittelpunkt rückt – der zwei Meter hohe Friedensmahner auf der kleinen Wiese vor der Kirche. Aufgestellt, kurz nachdem Russland die Ukraine völkerrechtswidrig angegriffen und überfallen hat. Seit 18 Monaten betet dort die Gemeinde jeden Sonntag für den Frieden. Ohne Unterlass. Drei kurze Minuten, die dem Ministerpräsidenten zeigen, wie sehr sich Heilig Geist den Menschen in der Ukraine verbunden fühlt.

In dieser Taktung geht es weiter. Am Kirchenportal gibt es ein paar kurze Informationen zur Geschichte des Gotteshauses – und auch zu dessen nur zehn Jahre älterem Vorgängerbau, der schnell zu klein geworden war.  In der Kirche selbst geht es zunächst um Päckchen: für Obdachlose in Hannover und für bedürftige Kinder in Osteuropa - , zwei caritative Aktionen der Gemeinde jeweils zu Weihnachten. Dann geht der Blick wieder Richtung Ukraine: Denn seit Kriegsbeginn wird nicht ausschließlich gebetet, sondern auch Hilfsgüter gesammelt. In der mit Kissen und Spielzeugen wohnlichen Kinderecke in der Kirche informiert ausnahmsweise ein Vater (als Stellvertreter für die Mütter, die nicht dabei sein konnten), wie die Gemeinde Kinder auch in den Gottesdienst einbindet. Der Pastoralrat informiert, Ministrant*innen zeigen Gewänder und Weihrauch, das Familiengottesdienst-Team berichtet über seine Arbeit, von der Firmvorbereitung mit Lebenswochen und erklärt, warum vor dem Altar in einem Kreis aus Pflastersteinen auf Sand 24 Kerzen aufgebaut sind – die Anzahl der Firmand*innen. Die Kerzen brennen in jedem Gottesdienst. 

Weiter geht’s: Das Liturgieteam schildert am Ambo dem Ministerpräsidenten, wie unterschiedlich Gottesdienste gefeiert werden und wie wichtig, aber auch wie mühsam der Dienst einer ehrenamtlichen Leiterin von Beerdigungen ist. Am Ausgang wird noch über die Sternsingeraktion berichtet. Anlass für Weil, die Sternsinger*innen von Hl. Geist in die Staatskanzlei einzuladen. Jedes Jahr um das Fest der Heiligen Drei Könige besucht eine große Gruppe von Sternsinger*innen mittlerweile aus ganz Niedersachsen den Ministerpräsidenten in seinem Amtssitz: „Das ist für mich immer der erste Termin im neuen Jahr – und ein ganz besonderes Zeichen“, sagt Weil.

Zeichen, wie bunt die Welt und die Menschen sind

Wieder vor die Kirche: Dort hängen Bannerfahnen in Regenbogenfarben an den großen Masten. Drei Jugendliche vom „Prideteam“ erzählen, warum sie dort hängen – als Zeichen und Unterstützung für queere Menschen, die beispielsweise gleichgeschlechtlich lieben oder sich keiner bestimmten Geschlechteridentität zuordnen. Ein Banner ist bereits beschädigt worden, die Gemeinde hat es ersetzt. Die zweite Fahne wurde angezündet, wiederholt wurden rechtsextreme Aufkleber an der Kirche entdeckt und abgekratzt. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz. Doch Heilig Geist und das Prideteam machen weiter. Weil das Zeichen, wie bunt die Welt und die Menschen sind, bestehen bleiben muss.

Schließlich wird das Pfarrheim erreicht: Die Katholische öffentliche Bücherei zeigt sich, der Caritashelferkreis, die Seniorinnengruppe und die Männergemeinschaft umreißen in kurzen Worten ihr Engagement. Speeddating geschafft. Kaffee, Kuchen, belegte Brötchen stehen bereit.

„Die roten Schürzen sind mir aufgefallen“, sagt Weil, jetzt mal ganz Sozialdemokrat, zum Küchen-Team von Heilig Geist. Bevor er zum Nahrhaften greift aber noch ein paar Worte – nach den vielen Nachfragen beim Speeddating. Natürlich dankt Weil, jetzt wieder ganz Staatsmann, für die Einladung und gratuliert – und zeigt sich beeindruckt vom Spektrum ehrenamtlicher Arbeit in Heilig Geist: „Das ist die Chance, wie christliche Gemeinden eine Zukunft haben.“ Zwar entscheiden sich immer weniger Menschen für einen geistlichen Dienst, aber das ist, so Weil, „nicht das Ende des christlichen Glaubens in der norddeutschen Tiefebene“. Entscheidend sei, dass sich Christ*innen engagieren: „Hier in Bothfeld gibt es viele Menschen, die sich nicht als aktive Mitglieder der katholischen Gemeinde bezeichnen, die nicht katholisch sind, aber Ihre Arbeit außerordentlich schätzen.“ 

In der Stadt Hannover ist der Anteil der Menschen, die sich zu einer der großen christlichen Kirchen zählen, mittlerweile unter 50 Prozent gesunken: „Aber die Wirkung, die die Kirchen mit ihrem Engagement erreichen, geht weit über diese 50-Prozent-Marke hinaus.“ Die Kirche bleibt für viele Menschen eine moralische Instanz. „Das muss aber untermauert werden von Menschen, die das pflegen“, sagt Weil: „So wie hier.“

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news-34474 Wed, 13 Sep 2023 12:46:29 +0200 Thomas Harling wird Direktor der Katholischen Akademie Hannover https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/thomas-harling-wird-direktor-der-katholischen-akademie-hannover/ Der bisherige Kulturbeauftragte der katholischen Kirche in der Region Hannover, Thomas Harling, wird neuer Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Hildesheim in Hannover. Der 61-Jährige tritt das Amt am 1. Oktober 2023 an. Harling folgt auf Dr. Ruth Bendels, die die Einrichtung Ende vergangenen Jahres verlassen hatte, um eine neue berufliche Herausforderung zu ergreifen. Seitdem wird die Akademie kommissarisch von der stellvertretenden Akademiedirektorin Dr. Annette Schmidt-Klügmann geleitet.

Mit Harling an der Spitze soll die Bildungseinrichtung in Hannover weiter etabliert werden. Von 1958 bis 2021 war die Akademie des Bistums Hildesheim in Goslar angesiedelt, ehe sie nach Hannover umzog, um sich in der Landeshauptstadt in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen zu können.

Dazu sagt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ: „In die Debatte über gegenwartsrelevante Themen möchten wir unsere Positionen so eintragen, dass das Profil katholischer Denktradition erkennbar und als diskursive Bereicherung sichtbar wird. Damit leistet die Akademie einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsgestaltung von Kirche und Gesellschaft. Ich wünsche Thomas Harling und seinem Team viel Erfolg und Gottes Segen für diese spannende und wichtige Aufgabe.“

Harling betont, die Akademie des Bistums müsse Diskurse auf der Höhe der Wissenschaften führen und den Anspruch höchster Qualität in Inhalt und Form suchen, sich zugleich aber auch von anderen Bildungseinrichtungen unterscheiden. „Sie muss erkennbar sein durch eine eigene Haltung und durch Empathie. Wir möchten gern Diskurse anzetteln, die zu Handlungen führen – auch und gerade über ein rein akademisches Publikum hinaus“, so Harling, der für die katholische Kirche in Hannover bereits erfolgreich wirken konnte.

Harling habe in der niedersächsischen Landeshauptstadt besondere Akzente gesetzt, betont Pfarrer Wolfgang Semmet, der derzeit an der Spitze der katholischen Kirche in der Region Hannover steht: „Die Ausstellung Maradona - der Göttliche?, die kritische Begleitung der Fußball-WM oder die Kulturandachten, die Kunstschaffende an den Ambo der Basilika St. Clemens gebracht haben, sind Beispiele für die gedankliche Weite unserer Kirche.“  Auch mit den jährlichen Kulturgesprächen habe Harling Impulse aus Gesellschaft und Kirche kreativ verzahnt, sei es zum Verhältnis von Stadtentwicklung und Religion oder zu Kirchenaustritten.

Der künftige Leiter sagt, die Akademie müsse ein Verhältnis zur Katholizität entwickeln, das mit den Schuldverstrickungen ebenso umgehe wie mit den Potentialen der eigenen Geschichte und Erfahrungen. „Außerdem geht es darum, wie man für die großen gesellschaftlichen und persönlichen Fragen Formate finden und entwickeln kann, die sich ernsthaft und aufrichtig damit beschäftigen, wie das aussehen soll: Zeugnis von der Hoffnung zu geben in einer Welt voller Verwerfungen und düsterer Zukunftsaussichten.“

Angedacht ist, dass die Akademie vom Standort Hannover als Bildungseinrichtung für das gesamte Bistum Hildesheim wirkt und an verschiedenen Orten mit Partnerinnen und Partnern Projekte entwickelt. „Wichtige Fragen werden auch in kleinen Orten gestellt und die Antworten gibt es nicht nur in Metropolen“, meint Harling.

Thomas Harling ist in der Nähe von Braunschweig aufgewachsen. Von 1983 bis 1988 studierte er in Würzburg und Münster katholische Theologie und parallel dazu Germanistik, unterbrochen von einem Auslandsaufenthalt an der State University of New York at Albany, verbunden mit einer Lehrtätigkeit in deutscher Sprache und Landeskunde. Von 1990 bis 1993 ließ er sich in Hannover zum Pastoralreferenten des Bistums ausbilden und wirkte danach in der Gemeinde St. Bernward, Hannover, und an der Katholischen Hochschulgemeinde Hildesheim.

Harling war von 2011 bis 2015 Projektleiter für das Jubiläum 1200 Jahre Bistum Hildesheim und anschließend Kulturbeauftragter der Diözese, ehe er sich ab Herbst 2017 als Leiter des Projektbüros federführend um die Bewerbung der Region Hildesheim um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ kümmerte. Aktuell ist er als Kulturbeauftragter der katholischen Kirche in der Region Hannover tätig.

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news-34527 Tue, 12 Sep 2023 17:30:00 +0200 Rollendes Behandlungszimmer https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/rollendes-behandlungszimmer/ Eine neue Straßenambulanz für die Caritas Hannover. Sie ist das Herzstück der medizinischen Versorgung wohnungsloser und von Armut betroffener Menschen. Gesegnet und in Betrieb genommen – die Caritas Hannover schickt ab sofort eine neue Straßenambulanz durch die Stadt. Das neue Fahrzeug hat vor allem "Mehr": mehr Platz für die Behandlung der Patient*innen, mehr Hilfe, beispielsweise durch einen Defibrillator, mehr Möglichkeiten zur Aufteilung, mehr Licht und mehr gute Luft. Im Bedarfsfall können nun auch vier Personen anstatt bisher drei im Fahrzeug mitfahren.

Pfarrer Heinrich Plochg, stellvertretender Dechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover, hat die Straßenambulanz und damit vor allem die Menschen die mit ihr unterwegs sind und in ihr versorgt werden, unter Gottes Segen gestellt – anlässlich des Tages der wohnungslosen Menschen in der Landeshauptstadt. Auch Oberbürgermeister Belit Onay hat sich ein Bild vom neuen Fahrzeug und seinen Möglichkeiten gemacht. 

Seit 1999 versorgt die Caritas mit einer mobilen Ambulanz und einem Team aus ehrenamtlichen Ärzt*innen, Helfer:innen und hauptamtlichen Sozialarbeiter*innen an 10 Standorten in Hannover die wachsende Zahl der Hilfesuchenden. Insgesamt werden etwa 20 Sprechzeiten mit 36 Einsatzstunden zur medizinischen Versorgung wohnungsloser und von Armut betroffener Menschen angeboten. Jährlich werden mehr als 5000 Behandlungen durchgeführt. Das Herzstück der medizinischen Versorgung bildet dabei das namensgebende Behandlungsfahrzeug.

Dank der Unterstützung der Aktion Mensch, die das Fahrzeug mit gut 35000 Euro und der  Klosterkammer Hannover, die den Umbau mit 30.000 Euro unterstützen, dank zahlreicher privater Spenden und einer Kollekte der katholischen Kirchengemeinden in der Region in Höhe von 8.000 Euro, konnte die Caritas Hannover das Ambulanzfahrzeug im Wert von 100.000 Euro erworben. Das bisher genutzte Fahrzeug musste aus technischen Gründen zum Jahreswechsel 2022/23 außer Dienst gestellt werden.

 

 

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news-34445 Fri, 08 Sep 2023 22:15:45 +0200 "Sie retten Leben" https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/sie-retten-leben/ Mit einem ökumenischen „Blaulicht-Gottesdienst“ haben die evangelische und katholische Kirche am Freitag in der Basilika St. Clemens in Hannover den Aktiven in Rettungsdiensten, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei, Technischem Hilfswerk, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der... „Unter Blaulicht werden ganz verschiedene Dienste zusammengefasst, die aber einiges gemeinsam haben: Menschen in Not, Menschen, die sich in Gefahr befinden, Menschen, die Hilfe brauchen, werden unterstützt“, betonte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer in der Basilika St. Clemens. Was Blaulicht und Rettungskräfte noch verbindet: „Sie begeben sich in Gefahr, damit es anderen wieder gut gehen kann, damit andere keinen Schaden nehmen. Sie retten Leben“, stellte Wilmer heraus.

Doch mehr und mehr werden Einsatzkräfte in ihren Aufgaben behindert, beschimpft oder sogar angefeindet, kritisierte der hannoversche evangelische Landesbischof Ralf Meister die nach seinen Worten „Gaffer und Hater“. Die Vorstellung, dass jeder und jede für den Zustand einer Gesellschaft einen eigenen Anteil der Verantwortung trägt, gerate bei diesen Gaffern und Hatern mehr und mehr aus dem Blick. Trotzdem bleiben Einsatzkräfte ihrem Auftrag treu: „Ihre Arbeit gewährt unserer Gesellschaft Freiheit und Schutz. Ohne Sie geht es nicht!“

Doch gebe es Arbeit, die über die Kräfte geht, sagte Meister: „Das Miterleben und die Verantwortung für das Leben anderer ist belastend.“ Es gilt, Bilder und Erleben zu verarbeiten, die sich nach Schichtende nicht einfach an den Haken hängen lassen. In diesen Situationen sei die Kirche für die Rettungskräfte da: „Nehmen Sie uns in Anspruch, wenn Sie uns brauchen.“ 

Im Gottesdienst haben drei Rettungskräfte in kurzen Impulsen dargelegt, was ihnen Halt gibt. Für Sascha Manzek, Polizeibeamter aus Lüneburg, ist es der Glaube: „Ich weiß, ich bin nicht allein mit den Herausforderungen, denen ich mich stellen muss.“ Stefan Zeitz, Rettungssanitäter bei der Feuerwehr Hannover, ist es die solidarische Gemeinschaft: „Die Fürsorge der Kolleginnen und Kollegen, der Rückhalt der Familie und die Menschen an meiner Seite.“ Dazu zählt er ausdrücklich die Notfallseelsorge: „Den Seelsorgerinnen und Seelsorger ist kein Weg zu weit.“ Benjamin Moß, Feuerwehrmann aus der Region Hannover, unterstrich die „Kameradschaftlichkeit“ in den Rettungsdiensten: „Wir stehen füreinander ein, unterstützen uns, ohne uns zum Teil persönlich zu kennen.“ Das helfe, Belastungen durchzustehen und zu verarbeiten.

Unterstützung beim Durchstehen und Verarbeiten sei eine Aufgabe der Notfallseelsorge, sagten der evangelische Polizeiseelsorger Axel Kullik und sein katholischer Kollege Torsten Thiel. Die andere Aufgabe: „Wenn die letzte Spur gesichert, der Band gelöscht und der letzte Verletzte versorgt ist, dann übernimmt die Notfallseelsorge.“  

Vorbereitet und organisiert wurde der Blaulicht-Gottesdienst von den Mitarbeitenden der evangelischen und katholischen Polizeiseelsorge, der evangelischen und katholischen Feuerwehrseelsorge sowie der ökumenischen Notfallseelsorge. Musikalisch wurde er an der Orgel vom Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover, Francesco Bernasconi, und dem Posaunenchor der Markus- und Matthäus-Kirche Lehrte unter Leitung von Christian Lange gestaltet. Nach dem Gottesdienst kamen die Teilnehmenden zum Beisammensein auf dem Platz an der Basilika geladen zusammen: Musikalisch begleitet von der Jazz-Combo des Niedersächsischen Polizeiorchesters, verpflegt vom Malteser Hilfsdienst.

 

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news-34620 Fri, 08 Sep 2023 12:48:00 +0200 Wo ist Kirche verletzend? https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/wo-ist-kirche-verletzend/ Wo kann Kirche „vergiftet“ sein? Wo dringen Strömungen und Ideologien in die Katholische Kirche und ihre theologischen Grundlagen ein, die die Frohe Botschaft von Barmherzigkeit und Nächstenliebe in ihr Gegenteil verkehren? Die Fragen stehen im Mittelpunkt der Reihe „Toxic Church“, die am Montag,... Kooperationspartnerinnen sind der [ka:punkt], die Katholische Erwachsenenbildung in der Diözese Hildesheim (KEB), die Katholische Akademie Hannover und die Katholische Familienbildungsstätte. „Wir möchten mit dieser Reihe den Blick darauf werfen, wo Kirche problematisch, gefährlich und verletzend ist“, erläutert Anna-Lena Passior, Referentin für urban churching im [ka:punkt], dem Angebot und Treffpunkt der Katholische Kirche in der Region Hannover in der Innenstadt: „Wir stehen für ein offenes und vielfältiges Christentum, das die Welt positiv mitgestaltet.“

Den Auftakt am 18. September macht die Theologin und Autorin Dr. Doris Reisinger. Sie wirft unter dem Titel „Gefährliche Theologien“ die Frage auf, welche katholischen Fundamentalismen es gibt und wie die Kirche und einzelne Christ*innen damit umgehen können. Beginn ist um 19 Uhr im [ka:punkt], Grupenstraße 8.

Die weiteren Vorträge: Am Donnerstag, 28. September, spricht die Publizistin Liane Bednarz über „Die Angstprediger – Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern“. „Antifeminismus als Kitt der globalen Rechten“ ist das Thema der Theologin und Journalistin Antje Schrupp am Donnerstag, 12. Oktober. Beide Vorträge mit Diskussion beginnen um 19 Uhr im [ka:punkt].

Zwei Workshops erweitern bisher die Reihe: „Wer, wie und wann mit Fundamentalist:innen reden kann!“ am Donnerstag, 23. November wird gestaltet von Berater*innen der Beratungsstelle Adero Bremen. Beginn ist um 17 Uhr im [ka-punkt], Anmeldung unter www.keb-hi.de. „Christliche Dominanz hinterfragen – aus jüdischer Perspektive“ ist ein Workshop mit Nui Arendt vom Bildungskollektiv radikal jüdisch. Auch für diese Veranstaltung am Sonntag, 3. Dezember in der Zeit von 10 bis 14 Uhr im [ka:punkt] ist eine Anmeldung erforderlich: infothek(ät)ka-punkt.de

„Das Gift des Fundamentalismus in der Kirche wirkt leise, deswegen muss man Lärm machen, um es zu bekämpfen“, sagt Frederik Wilhelmi von der Katholischen Erwachsenenbildung zum Konzept der Reihe. Wichtig dabei: „Wo Menschen zusammenkommen und sich aktiv beteiligen, wirken sie dem Gift entgegen.“

Für Dr. Andreas Reitinger von der Katholischen Akademie Hannover geht es nicht nur um Selbstreflexion: „Sondern darum, Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren und Lösungsperspektiven aufzuzeigen, wie toxische Strömungen in der Kirche entgiftet werden können.“

Zur Reihe gehört zudem eine internetbasierte Umfrage, in der Betroffene ihre negativen Erfahrungen mit der Katholischen Kirche anonym mitteilen können. Das Ergebnis dieser Umfrage wird im Rahmen einer Ausstellung aufgearbeitet. Weitere Veranstaltungen werden folgen.

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news-34412 Wed, 06 Sep 2023 13:42:38 +0200 Ökumenischer Blaulichtgottesdienst https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/oekumenischer-blaulichtgottesdienst/ Ihr Kennzeichen ist das Blaulicht, ihr Einsatz ist hoch: Daher wollen die beiden Kirchen bei einem ökumenischen Blaulichtgottesdienst gemeinsam mit den Sicherheits-, Katastrophenschutz- und Rettungskräften beten und Gott um ihren Schutz zu bitten – am Freitag, 8. September um 17 Uhr in der Basilika... Es ist eine Wegbegleitung der besonderen Art: „Wir möchten als Kirchen in Niedersachsen, allen Rettungskräften unseren Dank für ihren Dienst ausdrücken“, sagt der Landesbischof Ralf Meister. Zusammen mit dem katholischen Bistum Hildesheim lädt die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers Aktive in Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk, Katastrophenschutz und der Notfallseelsorge zu einem ökumenischen Blaulichtgottesdienst ein – und zwar für Freitag, 8. September, um 17 Uhr in die Basilika St. Clemens in Hannover (Platz an der Basilika 1).

„Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste leisten Tag und Nacht einen unschätzbar wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft“, unterstreicht der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ: „Sie helfen Menschen in Not und riskieren dabei nicht selten ihre eigene Gesundheit oder sogar ihr Leben.“ Daher wollen Wilmer und Meister im ökumenischen Blaulichtgottesdienstes gemeinsam mit den Sicherheits-, Katastrophenschutz- und Rettungskräften beten und Gott um ihren Schutz zu bitten.

Musikalisch wird der Gottesdienst an der Orgel vom Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover, Francesco Bernasconi, und dem Posaunenchor der Matthäus-Gemeinde Lehrte unter Leitung von Christian Lange gestaltet – unter Mitwirkung von Einsatzkräften aus Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Nach dem Gottesdienst wird zum Zusammensein auf dem Platz an der Basilika geladen. Die Musik kommt dabei von der Jazz-Combo des Niedersächsischen Polizeiorchesters, die Verpflegung übernimmt der Malteser Hilfsdienst.

Vorbereitet und organisiert wird der Blaulichtgottesdienst von den Mitarbeitenden der evangelischen und katholischen Polizeiseelsorge, der evangelischen und katholischen Feuerwehrseelsorge sowie der ökumenischen Notfallseelsorge.

  • Ökumenischer Blaulichtgottesdienst, Freitag, 8. September, um 17 Uhr in die Basilika St. Clemens in Hannover (Platz an der Basilika 1).
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