Es gibt keinen Krieg der Guten

Die Religionsgemeinschaften in Hannover gedachten gemeinsam der Terroranschläge vom 11.9.2001

Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Religionsgemeinschaften in Hannover haben heute gemeinsam der Terroranschläge gedacht, die vor genau zehn Jahren die Welt erschütterten. Mit Texten aus ihrem jeweils eigenen Glauben beteten rund 300 Menschen auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus für den Frieden. Neben den beiden großen christlichen Kirchen, den beiden jüdischen Gemeinden, Vertretern des Islams, des Buddhismus, des Hinduismus und der Baha?i-Gemeinschaft beteiligten sich auch der religionskritische Humanistische Verband sowie Oberbürgermeister Stephan Weil im Namen der Stadtgesellschaft.  Zu der gemeinsamen Feier hatten der Rat der Religionen und der Verein Haus der Religionen eingeladen.

Es gibt keinen Heiligen Krieg, keinen gerechten Krieg, keinen anständigen Krieg, keinen humanitären Krieg. Es gibt keinen Krieg der Guten. Mit diesen Worten erteilte Hilal Al-Fahad, Muslim irakischer Abstammung und einer der beiden Sprecher des Rates der Religionen, jeglicher Gewalt eine Absage. Hamza Dehne, ein deutscher Muslim syrischer Abstammung, betete für die gesellschaftliche Akzeptanz seiner Glaubensbrüder und -schwestern: Bitte gib den Menschen das Vertrauen zurück, dass auch ein überzeugter Muslim ein frommer Mensch ist, der Gutes in deinem Namen wirken will.

 

Auch Propst Martin Tenge, der Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover, beklagte, dass seit dem 11. September 2001 Muslime einem Generalverdacht ausgesetzt seien. Bis in unsere jüngsten Tage berichten Medien in diesem Stil, kritisierte er. Oberbürgermeister Stephan Weil erinnerte daran, dass die Terroranschläge auch in Hannover, wo Menschen aus 160 Staaten leben, einen Einschnitt im Zusammenleben der Kulturen bedeuteten. So wurden bis vor kurzem noch Moscheebesucher verdachtsunabhängig kontrolliert. Um so dankbarer sei er dem Haus der Religionen für sein Bemühen um den Dialog. Darauf sind wir in Hannover stolz, urteilte der Oberbürgermeister.

 

Die Texte und Gebete finden Sie im Internet unter:

www.haus-der-religionen.de/blog/2011/09/friedensgebet-zum-11-september

Annedore Beelte