Mit Reisesegen und Gummifliegern

Ferienaktion der ökumenischen Flughafenseelsorge

Mögt ihr Gummiflugzeuge?, fragt Claudia Lauf. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin der ökumenischen Flughafenseelsorge Hannover verteilt an diesem Vormittag  die bunten Naschereien an zahlreiche Kinder. Auf dem Hannover Airport boomt es. Seit gestern sind Ferien in Niedersachsen und Tausende von Urlaubern zieht es vor allem ans Mittelmeer, aber auch nach Amerika, Afrika und Asien. Mittendrin in den Schlangen vor den Countern sind Teams der ökumenischen Flughafenseelsorge unterwegs. Die Taschen mit dem Emblem der Flughafenseelsorge sind gut gefüllt: gedruckte Reisesegen, Lesezeichen mit guten Wünschen für den Urlaub, Bastelbögen für Papierflieger und Gummiflugzeuge für die Kinder. Wir wollen den großen und kleinen Urlaubern die langen Wartezeiten hier etwas verkürzen, so Lauf. Und tatsächlich, viele begrüßen das Gespräch. Meist geht es nicht in die Tiefe, sondern wir unterhalten uns eher darüber, wohin es geht. Aber manchmal wird es auch ein bisschen persönlicher, verrät Lauf. Flugängste oder die Angst vor Terroranschlägen kommen dann zur Sprache. Dann verteile ich den kleinen zusammengefalteten Reisesegen. Den kann man im Flugzeug beten oder auch in der Flughafenkapelle, bevor man durch die Polizeikontrolle zum Boarden geht.

Auch Horst Vorderwülbecke ist heute zusammen mit Claudia Lauf in den Terminals unterwegs. Jens und Mike fliegen mit ihren Kindern Jonas und Luise auf die Canaren. Die Kinder freuen sich über die Naschereien und verstauen die Papierfliegervorlagen. Vorderwülbecke kommt mit den Eltern ins Gespräch. Es geht über Gott und die Welt. Er verteilt noch Lesezeichen für die Urlaubslektüre und wünscht einen guten Flug. Während Oma Ilse mit ihrer Enkelin Michelle mal schnell die Toiletten aufsucht, hat Opa Heinrich Zeit: Ich finde es toll, dass ihr den Leuten hier ein bisschen die Zeit verkürzt. Wo Sie gerade schon mal da sind, ich habe mal eine Frage: Mein Schwiegersohn kommt aus dem Osten und ist noch nicht getauft, aber er würde gern katholisch werden. Wie kann er das am besten angehen? Solche Gespräche seien zwar eher die Seltenheit, aber manchmal gehe es auch richtig ans Eingemachte. Abgeblockt werden wir dagegen nur sehr selten, so Vorderwülbecke.

Seit vier Jahren führt die ökumenische Flughafenseelsorge jeweils zu Beginn der Sommerferien diese Aktion durch. Wir gehen dahin, wo die Menschen sind, wo sie sich auf den Weg machen, um eine schöne Zeit zu verbringen. Dabei wollen wir nicht missionieren, aber den Leuten signalisieren, dass Gott mit in den Urlaub fliegt.

Seine nächste Station ist ein Mitarbeiter vom technischen Dienst des Flughafens. Hier wechselt eine Gummiflieger-Tüte den Besitzer. Wenn wir im Flughafen mit der Ferienaktion unterwegs sind, dann kommen wir mit vielen Menschen unterschiedlichen Alters ins Gespräch mit Paaren, Familien, Senioren, mit Geschäftsreisenden, aber auch mit denen, die hier am Flughafen arbeiten. Genauso wie die meisten Reisenden sind auch die Mitarbeiter an den Terminals, Polizisten, Zöllner und die Angestellten der Reisebüros von der Urlaubsaktion der Flughafenseelsorge begeistert. Besonders freuen sie sich über die süße Abwechslung im Flughafenalltag.

Inzwischen sind die Taschen leer. Die Gummiflieger sind alle, sagt Lauf. Aber noch viele Kinder stehen in den Warteschlangen und warten. Lauf und Vorderwülbecke machen sich auf den Weg ins Büro, um ihre Taschen neu zu füllen und sich kurz zu verschnaufen. Dann geht es weiter, denn die Ferienflieger auf dem Hannover Airport starten in diesen Tagen ununterbrochen.

(pkh)