Neuer Regionaldechant, neues Leitungsmodell

Veränderungen in der Katholischen Kirche in der Region Hannover

Pfarrer Wolfgang Semmet wird neuer Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover und Propst an der Basilika St. Clemens. Die Leitung der katholischen Kirche in der Region Hannover wird zukünftig in einem Team aus vier Haupt- und Ehrenamtlichen wahrgenommen.

Pfarrer Wolfgang Semmet wird neuer Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover und Propst an der Basilika St. Clemens. Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat den 66-jährigen Seelsorger mit Wirkung vom 1. Januar 2024 dazu ernannt. Semmet hat die Katholische Kirche in der Region Hannover seit März schon kommissarisch geleitet.

Die Ernennung von Pfarrer Semmet geschieht im Vorgriff für eine anstehende, zentrale Veränderung in der Region: Nach intensiven Beratungen einer Arbeitsgruppe der Katholischen Kirche in der Region Hannover hat Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ entschieden, dass ein Team aus insgesamt vier Haupt- und Ehrenamtlichen an deren Spitze stehen wird. Die pastoralen, also vorrangig seelsorglich-gesellschaftlichen Aufgaben und die personale wie finanzielle Verantwortung für die Katholische Region mit gut 133.000 Katholik*innen, 23 Pfarrgemeinden, weiteren 40 Kirchorten und zahlreichen Einrichtungen werden untereinander aufgeteilt. 

„Mit Pfarrer Wolfgang Semmet haben wir einen erfahrenen und engagierten Seelsorger für die Leitung der Katholischen Kirche in der Region Hannover gefunden“, betont der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer. In einer Großstadt wie Hannover spiegeln sich gesellschaftliche Herausforderungen, die das Engagement der Kirche fordern: „Einsamkeit, Armut, Obdachlosigkeit, der Verlust von demokratischem Miteinander und Toleranz“, nennt Wilmer als Beispiele. 

Vom neuen Leitungsmodell werden wichtige Impulse für andere Regionen und Dekanate im Bistum Hildesheim ausgehen: „Künftig werden Haupt- und Ehrenamtliche noch stärker gemeinsam Verantwortung für die Kirche vor Ort tragen, diesem Weg wollen wir im Bistum Hildesheim mit Zuversicht fortsetzen“, erläutert Wilmer.

Bisher war die Leitung der Katholischen Kirche in der Region Hannover sehr auf die Person des Regionaldechanten und Propstes zugeschnitten. „Das müssen wir ändern. Mit der Übernahme der neuen Aufgabe möchte ich dieses Modell Schritt für Schritt umsetzen“, betont Pfarrer Semmet.

„Wir haben eine sehr lebendige Katholische Kirche in der Stadt und Region Hannover“, unterstreicht Semmet. Das gute Wirken der Gemeinden sichtbar zu machen, besonders für Familien und junge Menschen da zu sein, die Attraktivität der katholischen Kirche zu steigern, nennt Semmet als anstehende pastorale Aufgaben: „Gleichzeitig müssen wir die Zusammenarbeit mit dem Caritasverband ausbauen, um uns weiter für die Menschen einzusetzen, denen es nicht gut geht.“

Bislang steht fest, dass der gewählte Sprecher des Dekanatspastoralrats, Dr. Michael J. Gruber, dem noch zu konstituierenden Leitungsteam angehören wird: „Wir müssen uns gesellschaftlich einbringen, Verantwortung übernehmen, auch für diejenigen, die nicht gehört werden.“ Das neue Leitungsmodell wird dieses Engagement weiter voranbringen. „Wir vier werden auf Augenhöhe in einem guten Geist zusammenarbeiten“, sind sich Gruber und Semmet einig.

Eine weitere Person soll aus dem Gesamtverband der Katholischen Kirche Hannover entsandt werden. Für die dienstrechtliche Verantwortung für die annähernd 30 Hauptamtlichen in Krankenhäusern, Justizvollzugsanstalten, bei Polizei und Feuerwehr, in der Notfallseelsorge, der City-Pastoral, der Verwaltung und anderen Aufgaben wird nun eine hauptamtliche Kraft gesucht.

Sobald das Team aus vier Personen in Gänze namentlich feststeht, wird Generalvikar Martin Wilk die Einführung in einem festlichen Gottesdienst vornehmen.

Wolfgang Semmet war bisher Pfarrer von zwei Pfarreien mit insgesamt sieben Kirchorten in der Innenstadt von Hannover: St. Heinrich (Südstadt) mit St. Elisabeth (Zooviertel) und St. Clemens (Calenberger Neustadt) sowie St. Godehard (Linden-Mitte) mit St. Benno (Linden-Nord), Christkönig (Badenstedt) und Maria Trost (Ahlem). Das wird er zusammen mit dem Pastoralteam der Pfarreien noch voraussichtlich bis Sommer 2024 kommissarisch sein, bis die Nachfolge geregelt ist.