Auch Löcher hinterlassen Spuren

Für jeden Meter einen Euro ? macht zusammen 3.901,00 Euro für Balu und Du

Unsere Firma bohrt schon seit 60 Jahren Löcher und ich mache das schon seit 40 Jahren, sagt Waldemar Müller-Ruhe. Er ist Geschäftsführer der Bohr- und Brunnenbaugesellschaft H. Anger?s Söhne (HAS) aus Hessisch Lichtenau. Doch die meisten Löcher werden hinterher wieder verfüllt und man sieht nicht einmal, dass wir da waren. Da war die Idee geboren, zumindest für eine Zeitlang noch ein paar Fußspuren zu hinterlassen, wo man ein großes Projekt beendet hat soziale Spuren. Konkret für Hannover bedeutete das: Bei der erfolgreich abgeschlossenen Geothermie-Bohrung GeneSys in

Hannover-Misburg  bohrte die HAS 3901 Meter tief. Da haben wir gesagt, so Müller-Ruhe, wir spenden, entsprechend unserer Aktion 1,- Euro pro Bohrmeter für eine gute Sache auch hier pro gebohrten Meter einen Euro für ein soziales Projekt, also insgesamt 3.901,00 Euro. Die Frage war: Wofür? Hilfe kam von Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil. Er empfahl das Caritas-Projekt Balu und Du als sehr förderungswürdig.

Balu und Du bringt benachteiligte Kinder, die so genannten Moglis, und junge, engagierte Erwachsene, die Balus, für eine gewisse Zeit, mindestens ein Jahr, zusammen. Außerhalb der eigenen Familie unternehmen diese Gespanne einmal in der Woche etwas gemeinsam: Kino, Schwimmen, Basteln, Ausstellungsbesuch und vieles mehr. Ganz wichtig dabei: Die Balus sind wichtige Gesprächspartner für die Moglís. Die Namen stammen übrigens aus dem Roman Das Dschungelbuch.

Bei der Scheckübergabe im Caritasverband Hannover sagte Müller-Ruhe: Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt mit einer Spende in Höhe von 3.901,00 Euro unterstützen können. Und Projektleiter von Balu und Du, Markus Nückel, nahm dann den Scheck auch freudestrahlend entgegen. Er unterstrich noch einmal, wie wichtig für die Kinder dieser soziale Kontakt zu seinem Balu ist, denn sie machen dabei ganz neue Erfahrungen.

Bereits im Herbst 2006 starte Balu und Du in Hannover. Seit damals wurden bereits 50 Paare vermittelt. Als Caritasverband vermitteln und begleiten wir die Kinder und die Ehrenamtlichen, organisieren Fortbildungen, gemeinsame Treffen und

Veranstaltungen, so Nückel. Und Caritasgeschäftsführer Gerhard Jürgens ergänzt: Diese Spende hilft uns, das Projekt in Hannover weiter auszubauen. Außerdem freuen wir uns, dass wir mit den Leine-Lotsen im Diakonischen Werk auch bereits einen neuen Kooperationspartner für das Projekt gefunden haben.

Die beiden anwesenden Balus, die Studentinnen Lydia Brandt (22) und Jessica Buschhaus (30) erzählten von ihren Erfahrungen, die sie als Balu mit ihren Moglis gemacht haben. Für Jessica Buschhaus ist diese Partnerschaft keine Belastung, sondern es ist auch für mich ein Gewinn, jedes Mal ist für mich etwas ganz Besonderes. Auch für Lydia Brandt ist das Treffen mit ihrem Mogli kein Opfer: Ich habe nicht das Gefühl, etwas Gutes zu tun, wenn ich mich mit meinem Mogli treffe. Im Gegenteil, ich freue mich darauf und kann es kaum erwarten, wieder mit ihr etwas Schönes zu unternehmen, etwas zu basteln, zu klönen, den Zoo zu besuchen oder auch mal Schwimmen zu gehen.

Wenn ich sie beide so höre, dann bin ich mir sicher, so Bohrfirmenchef Waldemar Müller-Ruhe, dass wir hier unsere Spende in das richtige Projekt investieren!

(pkh)