Bald "Alle Jahre wieder"?

Adventliches Stadionsingen in der Arena von Hannover 96

Weihnachtslieder aus voller Kehle: Rund 7000 Menschen haben beim Stadionsingen in der Arena von Hannover 96 einen Chor gebildet– auf Einladung der Evangelischen und Katholische Kirche der Region.

Lautstarke Lieder sind regelmäßig in der Heinz von Heiden Arena zu hören – wenn der Fußballclub Hannover 96 spielt: Aber ein Liedprogramm von A wie „Alle Jahre wieder“ bis O wie „Oh du fröhliche“ ist eine Premiere beim Stadionsingen in der Weihnachtszeit. Dazu eingeladen haben der evangelische Stadtkirchenverband und die Katholische Kirche in der Region Hannover in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern.

14 Lieder werden gemeinsam gesungen, neben traditionellen und eher adventlich-besinnlichen Stücken auch Poppiges wie „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“, Gospelklänge wie bei „Go, tell it to the Mountains“ oder ein besonderer Klassiker – „In der Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowski fehlt nicht.

Nachdenkliche Töne anderer Art steuert das „ChorWerk Hannover“. Seine Mitglieder sind (ehemals) wohnungslose oder von Armut betroffene Menschen. Sie singen über das, was sie erlebt haben: „Ohne Arbeit, ohne Geld, so vergisst dich schnell die Welt, / mit Alkohol versuchst du zu vergessen, / doch die Probleme werden mehr, irgendwann kannst du nicht mehr, / du glaubst für dich da gibt es kein Halleluja.“ Es ist still im Stadion, bevor wieder Begeisterung ausbricht.

Der Auftritt des Chores macht deutlich, dass es beim Stadionsingen nicht ausschließlich um adventliche Stimmung geht: Die Erlöse durch den Ticketverkauf und Spenden kommen der Wohnungslosenhilfe der beiden Kirchen und der HAZ-Weihnachtshilfe zugute. Ähnlich still wird es, als die ehemalige evangelische Landesbischöfin und EKD-Ratsvorsitzende Margit Käßmann die Weihnachtsgeschichte vorliest. Gut 50 Bläserinnen und Bläser sind am Stadionsingen beteiligt, musikalisch wird der Stadionchor von der Band PrayStation unterstützt. Eiskunstlauf-Kinder der Eishockey-Clubs „Hannover Indians“ und „Hannover Scorpions“ zeigen in Engelkostümen Choreografien auf einer Eisfläche, die bereits für ein Eishockey-Open-Air im Stadion vorbereitet war.

„Solche Großereignisse sind wichtig, weil sie zeigen, welche Wirkung Musik und Singen hat“ sagt der Hannoversche Regionalkantor Francesco Bernasconi: „Auch gerade in Zeiten, die so schwierig sind wie jetzt.“ Der Kirchenmusiker hofft, dass von solchen Events auch ein kleiner Anstoß für die Chorlandschaft und die Kirchenmusik in der Region Hannover ausgehen kann: „Kirchenmusik lebt von den Menschen, die sie ausüben: In der Katholischen Kirche in der Region Hannover singen mehrere hundert Menschen in Kirchen- und Gospelchören, in Scholen und Kinderchören, spielen Orgel und in Bands und veranstalten Konzerte.“ Gleiches gelte für die evangelische Kirche: „Musik kann Menschen so viel geben.“

Mit A wie „Alle Jahre wieder“ bis O wie „Oh du fröhliche“ hat es beim Stadionsingen noch eine besondere Bewandtnis: „Oh du fröhliche“ wurde im Vorfeld zum beliebtesten Weihnachtslied gewählt. „Alle Jahre wieder“ ist ein Versprechen: Das Stadionsingen soll auch im kommenden Jahr stattfinden.

  • Veranstaltet wurde das Stadionsingen vom Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover und der Katholischen Kirche in der Region Hannover sowie den Kooperationspartnern HAZ-Weihnachtshilfe, Radio21, der Hannover Marketing und Tourismus GmbH, eventim, Asphalt, Hannover concerts, Sparkasse Hannover und der Heinz-von-Heiden-Arena. Mit dabei waren auch EDDIs Rudel und 96plus mit Hauptpartner Clarios. Näheres zur Kirchenmusik in der Katholischen Region Hannover unter www.kath-kirche-hannover.de/kirchenmusik

Rüdiger Wala