Die Stimmung war gut

2000 katholische Fans feuerten Hannover 96 an - vergeblich

Es sollte ein Fußballfest werden, ein heimliches Endspiel. Die Stimmung der Fans von Hannover 96 war hervorragend. Allein in einer Aktion der Katholischen Kirche in der Region Hannover waren rund 2000 Katholiken in die AWD-Arena gekommen, um den Roten am vergangenen Samstag beim Spiel gegen den 1. FC Köln den Rücken zu stärken. Der Grund dafür, so Propst Martin Tenge: 96 tut viel für andere, zum Beispiel für Kinder in der Sozialpartnerschaft mit dem Caritasverband Hannover. Und da wollten wir uns einmal revanchieren, die Mannschaft anfeuern, mitzittern und hoffentlich über Tore und den Sieg jubeln.

Doch der kirchliche Beistand, genauso wie die Anfeuerungsgesänge von der Nordkurve verhallten anscheinend ungehört. Die beabsichtigte Rückenstärkung wurde von den 96- Spielern auf dem Rasen nicht aufgenommen. Mit 3:0 und mit nur noch zehn Spielern ging es in die Halbzeitpause. In der 78. Minute kommentierte Propst Tenge: Ein Tor müssen sie doch schaffen! Den Ehrentreffer haben sie sich wirklich verdient!

Kurz darauf sollte dieser Wunsch mit einem Treffer von Steven Cherundolo in Erfüllung gehen - 3:1, doch nach einem weiteren Kölner Treffer lautete der Endstand 4:1. Doch trotz des schlechten Endstandes ist Tenge von der katholischen Aktion, 96 im Stadion zu unterstützen, begeistert: Ich habe nicht mit einer so hohen Resonanz gerechnet. Wir haben gezeigt, dass wir hinter Hannover 96 stehen. Und wir hoffen natürlich noch, dass die Mannschaft sich aufrafft und tatsächlich für den Klassenerhalt kämpft.

Besonders die jungen Katholiken, viele von ihnen waren zum ersten Mal im Stadion, waren zwar enttäuscht vom Ausgang des Spiels, fanden die Aktion aber: Super, toll, könnt ihr mal wieder machen! Und die Älteren verglichen die Aktion mit einem katholischen Heimspiel, denn man hat viele bekannte Gesichter gesehen - im katholischen Block. Und wir eine Ricklingerin sagte, wurde ja auch durchaus was geboten: Wir haben 5 Tore gesehen, einen Elfmeter mit Wiederholung, drei gelbe und eine Rote Karte aber die falsche Mannschaft hat gewonnen. Aber sonst war?s gut!

Bereits vor dem Spiel hatte Propst Tenge die Aktion der katholischen Kirche im Gespräch mit Stadionsprecher Stefan Kuna vorgestellt. Und unterstützt von Jonas und Sarah gab er die Gewinner des begleitenden Kindermalwettbewerbs bekannt.

(pkh)