Ein Fest mit 14 Monaten Anlauf

Kirchweihjubiläum von Zwölf Apostel in Langenhagen

Die Gemeinde Zwölf Apostel in Langenhagen hat das 50-jährige Kirchweihjubiläum gefeiert. Und das nicht nur einmal groß, sondern mit vielen Aktionen im Vorfeld.

50 Jahre Zwölf Apostel in Langenhagen – das Fest: klassisch. Festgottesdienst mit Gospelchor, Oboe, Sologesang und Klavier. Abwechslungsreich. Gefeiert vom Generalvikar des Bistums Hildesheim, Domkapitular Martin Wilk. 250 Teilnehmende an der Heiligen Messe, dann Grußworte – der Stadt Langenhagen, seitens der Katholischen Kirche in der Region Hannover und aus den evangelischen Nachbargemeinden.

Der Blick geht dabei zurück auf die Gründungsjahre der Kirche, die gleich ein Dutzend Patronate hat. Ende der 1960er Jahre wächst die Stadt Langenhagen und mit ihr die Zahl der Katholik*innen. Rechtzeitig wurde ein Grundstück im Süden der Stadt erworben – mit dem Ziel, dort nach der Liebfrauen-Kirche ein zweites Gotteshaus zu errichten. In der Nähe wurde eine Wohnung für einen Seelsorger angemietet. Der Grundstock war bereitet.

Patronat im Dutzend

Der Grundstein wurde dann am 12. April 1972 gelegt, ein halbes Jahr später konnte Richtfest gefeiert werden. Die Pläne der Architekten Ernst-Otto Rossbach und Hans-Hermann Priesemann sahen eine Kirche im Stil der frühen 1970er Jahre vor: ein heller Kirchenraum, zentriert auf den Altar, verschachtelte, rechteckige Bauelemente, Sichtbänder aus Beton und schließlich kirchenhohe Fenster aus Buntglas. Nach 14 Monaten Bauzeit wurde die Kirche schließlich am 29. Juni 1973 geweiht. Die Entscheidung für das Patronat im Dutzend geht auf eine Abstimmung in der Gemeinde zurück.

14 Monate Bauzeit – und, da wird es schon weniger klassisch, 14 Monate hat die Gemeinde das Jubiläum gefeiert. „Wir wollten nicht ausschließlich einmal ein großes Fest feiern, sondern eine besondere Veranstaltung pro Monat“, sagt Sabine Mollik vom Kirchortteam Zwölf Apostel. Schon ein bisschen wagemutig, findet sie, aber der Weg zum Jubiläum gibt dem siebenköpfigen Planungsteam recht. Zumal es mit besonderen Andachten und Gottesdiensten ein durchaus spirituelles Unterfangen war. Aber auch caritative Aktionen – zu Erntedank wurden Lebensmittel für die Tafel gesammelt – Kreatives wie ein Spieletreff rund um die Kirche zum Welttag des Spieles oder die Ausstellung „So geht katholisch“ waren Etappen auf dem Weg.

„Wir haben Altbewährtes wieder aufleben lassen, aber auch viele neue Veranstaltungen ausprobiert und damit auch unsere Erfahrungen machen können“, betont Sabine Mollik. Erfahrungen, die sich auf die neuen Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre, auswirken werden. Manchmal lohnt es sich auch Gewissheiten wieder ins Bewusstsein zu rufen: „Bei aller Wichtigkeit von Gebäuden, gemeinsamen Veranstaltungen zählen vor allem die Menschen“, meint Sabine Mollik. Kirche ist nicht nur Stein. Insofern freut es sie, dass durch die Jubiläumsmonate Menschen wieder einen Zugang zu Kirche und Gemeinde gefunden haben.

Enge Verbundenheit mit der Kita

So auch beim Fest rund um die Kirche. Zwischen all den Angeboten sei es kulinarisch, sei es bei der Bilderschau aus der Vergangenheit von Zwölf Apostel, bei Retro-Postkartenstand oder bei den Weihesteinen mit dem Logo der Kirche – werden immer wieder Gedanken über die Zukunft laut. Nicht zuletzt, weil Liebfrauen und Zwölf Apostel 2006 zu einer Pfarrei zusammengeführt wurden. Sabine Mollik verweist auf die zweite Besonderheit von Zwölf Apostel: „Unser Kindergarten, denn was steht besser für die Zukunft einer Gemeinde als unsere Kinder.“

Die Kita liegt gleich dem Eingang zur Kirche gegenüber und ist fast so alt wie das Gotteshaus. 1975 wurde das Gebäude errichtet und in Betrieb genommen, 2018 um eine Krippe erweitert. Doch ist die Kita selbst genauso alt wie die Kirche. Denn kaum war die Kirche geweiht, war die zum September 1973 eröffnete Kita Nutzerin der Gemeinderäume. Diese besondere Verbundenheit besteht noch heute.

Rüdiger Wala