Geografie, Grammatik und die Gottesfrage

Gottesdienst für und Einführung von Regina Muschik als neue Leiterin der St. Ursula-Schule

Regina Muschik ist neue Leiterin des Gymnasiums St. Ursula-Schule in Hannover. Einführung mit Gottesdienst in der St.-Heinrich-Kirche.

„Sie sind mit viel Freude dabei“. Und; „Wir waren letzten Jahr immer wieder in Kontakt, haben Sie aufgeschlossen erlebt und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“ Das klingt nach einer richtig guten Note. Gegeben wird sie Regina Muschik, der neuen Leiterin der St. Ursula-Schule, das Zeugnis ausgestellt haben die Schulsprecher*innen, Charlotte Benne und Finn Görtz. In diesem Fall also: Versetzt in das neue Amt.

Seit über 20 Jahren unterrichtet Regina Muschik deutsch und katholische Religion an der St. Ursula-Schule. Gebürtig in Hameln, Studium in Münster, Referendariat in Braunschweig, tritt sie am 1. August 2001 ihren Dienst am katholischen Gymnasium an. 2004 übernimmt sie die Koordination der Jahrgänge fünf und sechs – ein Kraftakt, weil das Land Niedersachsen in diesem Jahr die bisherige Orientierungsstufe abschafft. 2022 übernimmt sie die stellvertretende Schulleitung und rückt nun als Nachfolgerin von Norbert Junker an die Spitze des Gymnasiums.

Für Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, „eine schlüssige Weiterentwicklung“. Wächter verweist auf die zahlreichen Arbeitsgruppen, in denen Regina Muschik tätig war – sowohl beim Land Niedersachsen als auch innerkirchlich, zuletzt beim Gesamtleitbild der Katholische Schulen im Bistum Hildesheim.

Doch noch eines prägt die Tätigkeit von Regina Muschik, führt Wächter weiter aus: „Das ist die Bedeutung der Gottesfrage.“ Katholische Schulen bieten Raum der Begegnung mit Gott: „Sie thematisieren die existentiellen Fragen nach Sinn, nach Krankheit und Leid, nach Menschenwürde, nach Hoffnung.“ Bildung vermittelt Wissen, eröffnet aber auch den Horizont für die Antwort des Evangeliums: „Unser Gott ist ein Gott des Lebens, er ist parteiisch und keine weichgespülte Transzendenz.“ Das ist die zentrale Botschaft, die auch in Physik, Latein, Erdkunde mitschwingt, betont Wächter.

Auf diese Gottesfrage geht Pfarrer Wolfgang Semmet Gottesdienst ein, der die Feierstunde zur Einführung einleitet: „Glauben verkünden, Gemeinschaft feiern, das sind Aufgaben für eine christliche Schule.“ Aber da ist noch mehr. Für Semmet ist es das „Wachhalten der Gottesfrage.“ Still werden, sich einlassen auf die Situation, aufmerksam zu sein, im Gewirr der Stimme die Worte Gottes zu hören – das alles verbindet Semmet damit.

Für Regina Muschik ist dies die Grundlage einer christlichen Schule: „Wir verstehen uns als St. Ursula-Schule auch als freundliches Gesicht der Kirche von Hannover.“ Das Gymnasium ist ein Angebot für Eltern und Kinder, die eine christliche Erziehung und Bildung wünschen. Dazu zählt, die „eigene Gottesbeziehung nachzuspüren, sie als tragendes Element und Vertrauen zu empfinden.“

Die Frage nach Gott ist für Regina Muschik ein entscheidender Aspekt bei der künftigen Schulentwicklung: „Wie können wir uns den gesellschaftlichen und kirchlichen Herausforderungen stellen, fachliche und persönliche Kompetenzen ausbilden?“ Wie sich die Schule aufstellen soll, will Regina Muschik nicht allein in ihrem Direktorinnenzimmer überlegen, sondern gemeinsam mit den über 900 Schüler*innen, denannähernd 90 Lehrkräften und den Vertreter*innen der Eltern: „Dazu lade ich herzlich ein.“

 

 

Rüdiger Wala