Gott ist dabei - auch im Urlaub

Das Team der ökumenischen Flughafenseelsorge unterwegs auf dem Flughafen Hannover

Am Freitag sind sie wieder unterwegs mit ihren weithin sichtbaren blauen Umhängetaschen: Die Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter der ökumenischen Flughafenseelsorge. Wir wollen den großen und kleinen Urlaubern die teilweise langen Wartezeiten auf dem Flughafen verkürzen, sagt Claudia Lauf, die sich ehrenamtlich in dem ökumenischen Team engagiert. Und tatsächlich, viele begrüßen das Gespräch. Meist geht es nicht in die Tiefe, sondern wir unterhalten uns eher über das schlechte Wetter hier und das hoffentlich gute am Urlaubsort. Manchmal wird es auch ein bisschen persönlicher. Flugängste oder die Angst vor Terroranschlägen kommen zur Sprache. Dann verteile ich einen kleinen zusammengefalteten Reisesegen. Den kann man im Flugzeug beten oder auch schon vorher in der Flughafenkapelle.

Viele Reisende besuchen die kleine Kapelle in der Ankunftsebene des Terminals A. Im Fürbittbuch bitten sie um einen guten Flug, berichten von persönlichen Nöten, von Flugangst, Beziehungskrisen, danken für die sichere Landung oder formulieren ein kleines Gebet. Der evangelische Pastor Ulrich Krämer versieht hier täglich seinen Dienst und ist auch außerhalb der Ferienzeit als Ansprechpartner vor Ort. Unsere Flughafenkapelle hat sich seit ihrer Einrichtung 2000 zur Expo als eine kleine Oase der Stille im oft hektischen Flughafenbetrieb etabliert, sagt Krämer. Auch Flughafen-Geschäftsführer Raoul Hille ist überzeugt: Gerade an einem Flughafen wird ein Ort der Ruhe und Seelsorge gebraucht.

Bereits im fünften Jahr verlässt das Team der ökumenischen Flughafenseelsorge in den Sommerferien den Kirchenraum, verschenkt Gummiflugzeuge, Lesezeichen mit einem Segenswunsch oder Notizblöcke und sucht das Gespräch an den Terminals. Wir kommen wir mit vielen Menschen unterschiedlichen Alters ins Gespräch mit Paaren, Familien, Senioren, mit Geschäftsreisenden, aber auch mit denen, die hier am Flughafen arbeiten, sagt Horst Vorderwülbecke. Wir gehen dahin, wo die Menschen sind, wo sie sich auf den Weg machen, um eine schöne Zeit zu verbringen. Dabei wollen wir nicht missionieren, aber signalisieren, dass Gott mit in den Urlaub fliegt und nicht hier zurückbleibt, ergänzt seine Kollegin Claudia Lauf.

Edmund Deppe