Kellerbühne Garbsen erhält Kulturpreis der Stadt Garbsen

Kirchennahe Theatergruppe wird für jahrelanges Engagement mit 2.500 Euro geehrt

Es war das Jahr 1977, als im Keller der Familie Mittmann in Garbsen neun junge Theaterinteressierte zusammen kamen. Man kannte sich, war entweder verwandt oder in der hiesigen katholischen Gemeinde aktiv. Und man hatte wahnsinnige Lust auf Theater spielen. Also wurde der Keller kurzerhand zum Probenraum, die Garage der Familie Mittmann zur Kulissenwerkstatt und die Gemeinderäume von Corpus Christi zum Requisitenlager. Die Kellerbühne Garbsen war damit geboren: Ein Theaterensemble aus Laiendarstellern, das seitdem jedes Jahr in seiner Freizeit mit 27 Mitgliedern von 30 bis 70 Jahren ein Theaterstück auf die Beine stellt und dessen Vorstellung Otello darf nicht platzen (die KiZ berichtete) dieses Jahr rund 1.600 Zuschauer anlockte.

Nun wurde dieses Engagement von der Stadt Garbsen mit dem mit 2.500 Euro dotierten Kulturpreis der Stadt geehrt. Das Geheimnis unseres Erfolges ist, dass wir auch alle befreundet sind und jedes Jahr Wochenenden miteinander verbringen, um unsere Gemeinschaft zu leben, erklärte Silke Fütterer die Langlebigkeit ihrer Theatergruppe am Rande der Preisverleihung. Außerdem lassen wir uns professionell coachen und weiterbilden, zum Beispiel durch das Opernhaus Hannover. Und gerade diese Professionalität und das szenische Feingefühl fürs Tempo war, was den Bürgermeister der Stadt Garbsen, Dr. Christian Grahl, besonders imponierte, als er sich selbst die Stücke der Kellerbühne anschaute. Obwohl die Aufführung drei Stunden ging, war es keine Sekunde langweilig obwohl sonst mein Rücken beim langen Sitzen immer zwickt, habe ich diese ganzen drei Stunden lang nichts gespürt, lobte er die diesjährigen Preisträger. Und auch, dass die Einnahmen der Theatergruppe stets für einen guten Zweck gespendet werden würden, habe ihm imponiert: Da habe ich gemerkt, die sind nicht nur verliebt in die Kunst, sondern die spielen auch noch für die, die es nötig haben.

Der ehemalige Pfarrer der Gemeinde Corpus Christi, Benno Nolte, der die Kellerbühne Garbsen lange Jahre mit begleitet hatte, war ebenfalls zum Festakt gekommen. Ich bin immer wieder fasziniert von der Hingabe der Schauspieler, wie sie sich in ihre Rollen hineinsteigern von Loriot bis Otello, sagte er. Daraufhin konterten die Schauspieler: Danke an Pfarrer Nolte, der als Einziger in Besitz einer lebenslangen Eintrittskarte für die Kellerbühne Garbsen ist.

Wollen Sie mehr über die Kellerbühne erfahren? In diesem Video stellt sich das Theaterensemble selbst vor.

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Marie Kleine