Kinder stärken - Familien unterstützen

Fachtagung zu Familienzentren in Hannover

Hannover (pkh) Eine wichtige Aufgabe von Kirchengemeinden ist es, sich um Kinder und Eltern zu kümmern. Neben Kindertagesstätten gibt es Eltern-Kind-Gruppen, Spielkreise oder Hausaufgabenhilfe. Darüber hinaus werden verschiedene Beratungs- und Bildungsangebote von Caritas, Familien- und Erwachsenenbildung vorgehalten. Und es gibt Angebote nichtkirchlicher Träger vor Ort. Sie alle versuchen auf die vielfältigen Veränderungen in der Gesellschaft und in der Kirche zu reagieren. Festzustellen ist, dass die Nachfrage nach Unterstützung, nach Hilfe und Förderung von Familien zunimmt, dass aber bei weitem nicht alle Eltern von sich aus aktiv werden. Deshalb werden niederschwellige Formen von Familienhilfe benötigt. Eine Form sind so genannte Familienzentren. Was für Möglichkeiten es hierbei gibt und welche Erfahrungen bisher damit gemacht wurden, war Thema einer Fachtagung zu der der Sachausschuss Familie des Dekanatspastoralrates Hannover eingeladen hatte.

Im Erzbistum Köln wird bereits erfolgreich mit einem pastoral ausgerichteten Konzept für Familienzentren gearbeitet, erklärte Josef Schäfers. Der Referent für Gemeindepastoral im Stadtdekanat Köln berichtete über die ersten Erfahrungen in diesem gemeinsamen Projekt von Kirche und dem Land Nordrhein-Westfalen. Der Ansatz des Bistums bei diesem Pilotprojekt, so Schäfers: Die Katholischen Familienzentren wollen Lebens- und Gestaltungsräume für Familien eröffnen. Ziel der Familienzentren sei es, unterschiedliche Handlungsfelder zu bündeln und dadurch unbürokratische und unterschwellige Hilfe für Familien anzubieten: Betreuung von Kindern, allgemeine und religiöse Erziehung, Hilfe bei wirtschaftlichen oder existentiellen Schwierigkeiten, Werte- und Lebensorientierung, Gestaltung des Lebens aus dem Glauben. Gerade wir als Kirche, so Schäfers, können als Träger von Familienzentren auf viele kirchliche Ressourcen zurückgreifen und bestehende Dienste und Verbände in dieses Konzept integrieren.

Besonders in sozialen Brennpunkten, erläuterte Andreas Schenk von der Stadt Hannover, stellen Familienzentren eine wichtige Ergänzung des Bildungsangebotes auch für Eltern dar. Die Familienzentren in der Stadt Hannover sind jeweils an eine Kindertagesstätte angehängt, denn aufgrund ihrer Kompetenz und Vernetzung im Stadtteil seien die Kitas bestens geeignet, erweiterte Bildungs- und Erziehungsangebote an die Eltern heranzutragen.

Vorgestellt wurde bei der Fachtagung in Hannover auch das Pilotprojekt des Caritasverbandes im Bistum Hildesheim. Insgesamt neun Kitas werden über zwei Jahre lang finanziell gefördert, um sich als Familienzentren zu etablieren. Fazit der Fachtagung in Hannover ist, dass die Arbeit von Familienzentren als wichtig und sinnvoll eingestuft wurde und man sich auch von Seiten des Sachausschusses Familie weiter mit diesem Thema beschäftigen wird.

Die Fachtagung des Fachausschusses Familie des Dekanatspastoralrates wurde fachlich und organisatorisch von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Hannover begleitet.