Klingendes Kolumbarium

Konzerte, Klangkunst und Kabarett in Hl. Herz Jesu in Hannover-Anderten

Der November ist der Monat des Gedenken an Verstorbene – auch im Kolumbarium Hl. Herz Jesu in Hannover-Anderten. Nur auf andere Art und Weise. Mit Musik zwischen den Urnen.

"Der Tod gehört mitten ins Leben" – ein Satz, den Charlotte Jarosch von Schweder immer wieder sagt. Seit einem Jahr ist sie Geschäftsführerin des Kolumbarium Hl. Herz Jesu in Hannover-Anderten. 2010 ist das unter Denkmalschutz stehende neoromanische Gotteshaus umgestaltet worden – zu einer Bestattungskirche für Urnen. Rechtlich ist sie ein Friedhof. 

Links und rechts vom Hauptschiff sind „Himmelsleitern“ installiert: kleine Vitrinen an feinen Stahlstreben, in denen die Urnen stehen. Sichtbar. Mit Namen und Lebensdaten. Zuweilen mit einem Bild. Atmosphärisch wie auf einem Friedhof mit Grabsteinen. Platz ist für 1300 Urnen.

Doch das Hl. Herz Jesu hat noch einen Altar, ein Kruzifix, jeden Freitag werden Gottesdienste gefeiert und der Rosenkranz gebetet. Es wird getauft und geheiratet. Ganz wie in einem 'normalen' Gotteshaus, das HL. Herz Jesu auch ist – als Filikalkirche der Pfarrei St. Martin. 

"Natürlich gedenken wir im November in besonderer Weise unseren Toten", sagt Charlotte Jarosch von Schweder. Wobei besonders eben besonders für ein Kolumbarium meint: mit viel Musik, mit Klangkunst und mit Kabarett. Mit Beginn ihrer Tätigkeit wollte Charlotte Jarosch von Schweder mehr Leben auf den Friedhof bringen ­– oder zu den brennenden Kerzen des Gedenkens Kultur als Ausdruck von Erinnerung. Nicht nur, weil die Kirche eine gute Akustik hat: Leben und Tod, der Sinn in beiden, die Zeit dazwischen – das sind die sogenannten letzten Fragen. "Fragen, mit denen sich die Kirche und mit denen sich die Kultur immer wieder befasst hat", meint Charlotte Jarosch von Schweder. Daher passt Kultur zu Kirche und Kolumbarium, das so zum "Kultbarium" wird.

So werden jeden Freitag im November um 18:00 Uhr  Musiker*innen die Gottesdienste im Kolumbarium in besonderer und vielfältiger Weise gestalten. Den Auftakt macht am 3. November ein Streichertrio mit Anna Maria Brödel (Violine), Peter Meier (Viola) und Johannes Brödel (Cello). Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach.  Lieder und Arien erklingen am 10. November – gesungen von Charlotte Jarosch von Schweder (Sopran) und Mika Bergman (Alt), an der Orgel begleitet von Francesco Bernasconi, Regionalkantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover und Kirchenmusiker an der Basilika St. Clemens.

Der 17. November markiert einen besonderen Gottesdienst in dieser Reihe. Es ist die besondere Gedenkfeier für die beigesetzten Verstorbenen des vergangenen Jahres, die von den ehrenamtlichen Begleiter*innen im Kolumbarium gestaltet wird. Musikalisch werden die Akzente vom "Farbraum Duo" mit Simon Becker-Foss (Saxofone und Bassklarinette) und David Mohr (E-Gitarre) gesetzt, die jazzige Eigenkompositionen spielen. Den Abschluss des besonderen Gedenkens im November macht am 24. November das Trio des Ensembles „Concerto Foscari” mit einem "Abendlied – Trost für die Seele". Werke von Johann Schop, Heinrich Schmelzer und Maurice Ravel sollen an die Menschen erinnern, die gegangen sind und deren Erinnerung bewahrt werden soll. Es singen und spielen: Johanna Ludwig (Sopran), Franciska Hajdu (Violine) und Daniel Seminara (Laute).

Mittendrin im Gedenken liegt noch eine besondere Veranstaltung: „Klangkunst und Kabarett“, ein Benefizkonzert am Montag, 13. November, zugunsten des Malteser Hospizdienstes. Als Künstler*innen sind beteiligt: Charlotte Jarosch von Schweder (Sopran), Sophie Jarosch von Schweder (Horn), Matthias Brodowy (Kabarett) und Prof. Robert Roche (Klavier). 

Die Karten gibt es für 25 Euro unter Telefon: 05 11 / 21 37 48 51 oder per Mail an: hospizdienst-hannover(ät)malteser.org. Und über das Kolumbarium Hl. Herz Jesu, Max-Kuhlemann-Str. 13, 30559 Hannover, Telefon: 05 11 / 95 92 60, E-Mail: info(ät)kolumbarium-hannover.de

 

pkh