Lebenslinien ? Mystik und Sufismus

Das verspricht eine ganze besondere Begegnung: Christliche Mystik trifft islamischen Sufismus ? in Musik, Tanz, Video und Licht. Eine Kunstprojet des Ensembles Megaphon in der Basilika St. Clemens am Samstag, 27. Oktober. Was steckt dahinter? Nachgefragt bei Lenka Župková, Musikerin und Gründerin des Ensembles.

Im Untertitel des Konzertes Lebenslinien heißt es: Christliche Mystik trifft islamischen Sufismus. Worauf dürfen wir uns freuen?

Es ist eine Verbindung von alten christlichen Chorälen, die auf Hildegard von Bingen zurückgehen über weitere christliche Komponisten wie Claudio Monteverdi bis hin zu eigenen Komposition. Dazu setzen wir traditionelle Musik des islamischen Sufismus und neue Musik der isländischen Komponistin Helena Tulve. 

Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?

Mir ging es um die chorale Musik in christlichen Räumen. Diese Musik wird seit dem sechsten Jahrhundert gesungen. Mit Sufi-Musik beschäftige ich mich schon länger. Für mich passt sie wunderbar melodisch dazu. Diese Verbindung verschiedener Kulturen ist seit drei Jahren Schwerpunkt des Ensembles Megaphon.

Das Konzert verspricht neben der Musik auch Tanz und Lichtinstallationen. Ohne jetzt zu viel zu verraten: Wie schwierig ist es, Ihre Idee einer Rauminstallation in einer Kirche wie der Basilika St. Clemens umzusetzen?

Das ist überhaupt nicht schwierig. Die Basilika lädt förmlich dazu ein, weil sie eine wunderschöne Architektur hat. Sie verfügt über verschiedene akustische Räume, die wir ausloten möchten. Die Musik klingt anders, wenn man unter Kuppel oder an einem anderen Ort der Kirche spielt oder im Raum verteilt. Hinzu kommt: Die Kirche ist ein kontemplativer Ort, ein Ort des Zuhörens, ein Ort der Religion und der Spiritualität. Die Musik trägt uns in diesem Raum noch in weitere spirituelle Ebenen. Auch die Ausgangsbasis für eine Lichtinstallation ist in der Basilika vielseitig.

Das Ensemble Megaphon Kollektiv internationaler Künstler verschiedener Kunstarten und Stile. Wo liegt der schöpferische Schwerpunkt?

Es sind drei Schwerpunkte. Der eine liegt in der Gestaltung von solchen szenischen Konzerten wie in der Basilika: die Musik, das Licht, der Raum, die Position der Musiker wird zu einem Gesamtkunstwerk verbunden. Wir möchten mit unsere Arbeit verschiedene Kunstarten miteinander verbinden: Musik, Licht, Projektion, Tanz. Dieses interdisziplinäre Arbeiten ist unser zweiter Schwerpunkt. Der dritte Schwerpunkt liegt im Bereich des Interkulturellen. Natürlich ist Kunst immer interkulturell. Wir möchten aber diesen Aspekt noch betonen, in dem wir beispielsweise musikalische Traditionen des Christentums und des Islams gegenüberstellen.

Das Konzert findet im Rahmen des Hannoverschen Inklusiven Soundfestivals statt. Was ist für Sie das Besondere an diesem Festival?

Gemeinsamkeiten entdecken, ins Gespräch zu kommen das für mich das Besondere am Inklusiven Soundfestival. Es lenkt den Blick auf verschiedene Gruppe, auf verschiedene Kunstarten und bringt sie zusammen in einem Dialog. Das fördert auch das Verständnis füreinander.



Lebenslinien Tanz, Musik, Video und Lichtstallationen mit dem Ensemble Megaphon und Gastkünstler*innen

Samstag, 27. Oktober, 19:30 Uhr

Basilika St. Clemens (Platz an der Basilika 1, 30169 Hannover)

Kooperationspartner für diese Veranstaltung ist der Verein Blickpunkte. Eintritt 12,- beziehungsweise ermäßig 8,- Euro. Vorverkauf  über Reservix (<link https: www.reservix.de external-link-new-window externen link in neuem>hier klicken) und an der Abendkasse in der Basilika ab 19 Uhr. Freier Eintritt für Flüchtlinge und Arbeitslose.