Lichtfäden – eine Performance

Eine künstlerische Erkundung der Basilika St. Clemens am 16. und 17. September

Eine Basilika, zwei liturgische Orte: Die eine unten. Die Krypta. Die andere oben. Unter der Kuppel. Mit der Performance "Lichtfäden" werden beide Orte künstlerisch am 16. und 17. September erforscht.

Kirchen sind immer mehr als Orte, an denen ausschließlich Gottesdienst gefeiert wird“, sagt Thomas Harling, Kulturbeauftragter der Katholischen Kirche in der Region Hannover. Kirchen sind auch immer Räume voller Geschichte und Symbolik. In Hannover ist die Basilika St. Clemens das beste Beispiel dafür – nicht allein, weil die italienisch inspirierte Barockkirche in Norddeutschland einzigartig ist: „Die Architektur erzählt von den Jahrhunderten, ebenso ihr permanenter liturgischer und spiritueller Gebrauch.“

Für Harling ist es beispielsweise das Licht, das von der Kuppel bis in die Krypta geleitet wird – durch ein kleines Loch im Boden der Oberkirche. Oder das Wasser, das in der Liturgie und auch in der Lebensgeschichte des Patrons, des Hl. Clemens, eine Rolle spielt. Oder der Klang in einer Kirche, der nicht nur von Musik, sondern in seinem Verschwinden auch von Stille erzählt. Vieles davon erschließe sich Besucher*innen heute nicht mehr, ist Harling überzeugt.

Das möchte er ändern – mit einer Performance, einer künstlerischen Entdeckungsreise durch die beiden spirituellen Orte der Basilika: der Krypta, der Unterkirche, und der Oberkirche unter der charakteristischen Kuppel. Dabei werden die Elemente von Licht und Wasser und von Klang durch Orgel und Chor aufgegriffen.

Bei der Performance entwickelt visuelle Künstler Marcel Sparmann (Weimar) aus all den vorliegenden Gegebenheiten und Besonderheiten der Basilika etwas Neues. Zusammen mit der Schauspielerin Sara Simioni entwickelt er Bilder, kleine Geschichten, stellt Verhältnisse neu dar und aktiviert und reaktiviert die Weite und die Höhe und die Tiefe der Basilika.Mitwirkende sind auch Studierende einer Orgelklasse der Musikhochschule Hannover sowie die Mitglieder des Propsteichores St. Clemens unter der Leitung des Kirchenmusikers Francesco Bernasconi.

Die Performance wird an zwei aufeinander folgenden Tagen, am 16.09. (in der Krypta) und am 17.09. (in der Oberkirche) durchgeführt – jeweils in der Zeit von 19 bis 22 Uhr. Sie ist in diesem Zeitraum als Dauerperformance angelegt. Die Besucher*innen kommen und gehen im Performancezeitraum, wann sie wollen: „So individuell sie sind, so wird auch ihr Erlebnis durch ihre eigene Entscheidung geprägt sein“, ist sich Harling sicher. 

  • LICHTFÄDEN. Performance, Orgel, Wasser, Chor. Am Freitag, 16.9. (Krypta), und Samstag, 17.9. (Oberkirche), in der Basilika St. Clemens. Dauerperformance von 19 bis 22 Uhr, freier Eintritt, freie Zeitwahl. Die Kunstaktion wird finanziell vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt.

puh