Mit besonderem Segen

Primizfeier in St. Bernward in Lehrte

Es ist ein eher seltenes Ereignis in der Geschichte einer Pfarrei – die erste Messe eines neugeweihten Priesters in seiner Heimatgemeinde. In St. Bernward in Lehrte feierte nun Burkhard Schuster seine Primiz.

Prima missa – erste Messe oder „Erstlingsfrucht“: In der 126-jährigen Geschichte von St. Bernward in Lehrte hat es bisher vier Primizfeiern gegeben. Die erste Primiz wurde 1955 von Hans-Norbert Kaesehage gefeiert, die bisher letzte vom heutigen Peiner Pfarrer Hendrik Rust. Das war 1993 – dem Geburtsjahr von Burkhard Schuster, der Anfang Juni im Kölner Dom zum Priester geweiht wurde. S

chuster ist im Lehrter Ortsteil Ahlten aufgewachsen. In St. Bernward hat er die Erstkommunion empfangen und wurde dort auch gefirmt. In der Gemeinde hat er sich als Messdiener, Jugendleiter und Mitglied des Pfarrgemeinderates engagiert. Nach der Ausbildung zum Sozialassistenten und Erzieher hat unter anderem in der Kindertagesstätte der Pfarrei gearbeitet bis er 2013 zum Theologiestudium nach Bonn wechselte.

Die Predigt zur Primiz hielt Pfarrer Roman Blasikiewicz, von 2003 bis 2018 Seelsorger von St. Bernward: Er begleitet den geistlichen Weg Schusters von den frühen Jahren bis heute. Seine Predigt stellte Blasikiewicz unter die Frage, ob sich Priester-Werden heute denn überhaupt noch lohne? Schließlich sei das Priester-Amt kein „x-beliebiges Experiment“, sondern erfordere ein Geprägt- und Überzeugt-Sein von Gott. Genau deshalb aber brauche es die Priester, betonte der heutige Stiftskanoniker des St. Rupertus-Stiftes in Altötting: „Als leibhaftige Boten des frohmachenden Evangeliums. Genauso braucht es aber auch der Menschen, die mittragen, die Gemeinde als Volk Gottes.“

Neupriester Burkhard Schuster wird nun als Kaplan in der Gemeinde St.-Peter-und-Paul im niederrheinischen Grevenbroich tätig sein. Dort hat er auch sein Diakonatsjahr absolviert. Doch zuvor hat er seiner Familie, Wegbegleitern und der in St. Bernward versammelten Gemeinde den Primizsegen gespendet. Ein bewegender Moment, wie der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Dr. Günther Schrüfer, findet: „Wir freuen uns und sind stolz, dass einer von uns wieder Priester geworden ist.“

pkh/Wieters