Mit Stern, Umhang und Kron' ...

Aktion Dreikönigsingen 2023

Sie waren die ersten Gäste des Jahres 2023: Sternsinger*innen aus Hannover und dem Bistum Hildesheim haben den Sehen in den Landtag, die Staatskanzlei und das neue Rathaus in Hannover besucht.

„Prächtig seht ihr aus. Ihr bringt Musik, Licht und in diesen Zeiten ganz wichtig Hoffnung in den Landtag“: Mit diesem Worten begrüßt Hanna Naber, die Präsidenten des Niedersächsischen Landtags, die ersten Gäste im Hohem Hause im Jahr 2023.

Es sind 50 Sternsinger*innen aus dem Bistum Hildesheim. Sie sind aus Bad Gandersheim (St. Maria Himmelfahrt), Burgdorf (St. Nikolaus), Hildesheim (St. Mauritius), Walsrode (St. Maria) und Wolfsburg (St. Michael) in die Landeshauptstadt angereist, um den Segen der Weihnacht zu bringen – in den Landtag und die Staatskanzlei, den Sitz von Ministerpräsident Stephan Weil. Natürlich haben sich Sternsinger*innen aus Hannover der Delegation angeschlossen, die unter anderem vom Hildesheimer Diözesanjugendseelsorger Matthias Rejnowski und dem Landesgeschäftsführer des Bundes der deutschen Katholischen Jugend, Jens Risse begleitet wird.

Sowohl Hanna Naber als aus Stephan Weil lassen es sich nicht nehmen, kräftig mitzusingen, bevor der Segen mit Kreide an den Eingang von Landtag und Staatskanzlei geschrieben wird. Und noch eines ist für die beiden wichtig. Der Segensspruch „20 * C + M + B + 23“ wird auch über den jeweiligen persönlichen Büros angebracht. Damit („Christus mansionem benedicat“) Christus nicht nur das Haus, sondern auch den Arbeitsplatz von Ministerpräsident und Landtagspräsidentin segnet.

In diesem Jahr steht das Dreikönigssingen unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Bei der mittlerweile 65 Aktion des Kindermissionswerks Die Sternsinger werden die Rechte von Kindern und ihr Schutz vor Gewalt in den Blickpunkt gerückt. In kurzen Worten erinnert Ministerpräsident Weil daran, dass es in vielen Länder der Welt nicht selbstverständlich ist, dass Kinder zu Schule gehen können und nicht arbeiten müssen: „Das allein zeigt, wie wichtig euer Einsatz für Kinderrechte ist.“

Auch für Landtagspräsidentin Naber steht das Engagement der Kinder und Jugendlichen für Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft: „Ihr zeigt uns mit eurer Aktion, dass Veränderungen zum Guten möglich sind, wenn wir nur zusammenhalten.“

Zuvor hatte bereits eine Gruppe aus der Hannoverschen Pfarrei St. Heinrich mit den Kirchorten St. Elisabeth und St. Clemens Oberbürgermeister Belit Onay in Neuen Rathaus besucht: „Es ist immer eine Freude, die euch zu empfangen und die Aktion zu unterstützen.“ Segen in ein Haus zu bringen und Spenden für andere Kinder dabei zu sammeln sei eine wunderbare Tradition. „Kommt bitte im nächsten Jahr wieder vorbei“, verabschiedet er die königliche Gruppe. Ein Wunsch, den später auch Stephan Weil und Hanna Naber in ähnlicher Form aussprachen.

Übrigens: Nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern quer durch die Region haben Sternsinger*innen Rathäuser besucht – zum Beispiel in Mellendorf, Gehrden, Altwarmbüchen, Wunstorf, Basinghausen, Garbsen, Burgwedel, Burgdorf oder Seelze.

  • Zum Hintergrund
    Das Sternsingen geht auf eine Tradition zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Als Könige gekleidet zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach, wie er in der Bibel (hier ist von drei Weisen beziehungsweise Magiern oder Sterndeutern aus dem Morgenland die Rede) geschildert wurde. 1959 hat das Kindermissionswerk diesen Brauch wieder aufgegriffen und veranstaltet (seit 1961 zusammen mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend – BDKJ) die „Aktion Dreikönigssingen“. Das Sternsingen gilt heute als die weltweit größte Hilfsaktion, bei der Kinder für andere Kinder sammeln, um Notlagen zu mildern. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart, mehr als 77.400 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. 2022 haben trotz Einschränkungen durch die Corana-Pandemie 118 Gruppen aus den Gemeinden des Bistums Hildesheim knapp 925.000 Euro sammeln können.

Rüdiger Wala