Musik in St. Augustinus

Orgelkonzert zum Wagnerjahr 2013

mit Werken von Richard Wagner und Charles-Marie Widor

An der Lobback-Orgel: Maximilian Schnaus

(Universität der Künste Berlin)

Der Eintritt ist frei.

 

Programm:

Richard Wagner (1813 - 1883)

Vorspiel zu Tristan und Isolde

(Transkription: Edwin H. Lemare)

Vorspiel zu Parsifal

(Transkription: Heinrich Reimann)

Charles Marie Widor (1844 - 1937)

Symphonie Romane Op. 73

Im Wagnerjahr 2013 laden wir zu einem ganz besonderen Orgelkonzert in die St. Augustinuskirche in Ricklingen ein. Anlass ist der 200. Geburtstag und 130. Todestag des Komponisten, der Bayreuth mit den Festspielen weltberühmt gemacht hat.

Die weihevollen Harmonien des Bühnenweihfestspiels sollen auf dem weihevollen hehren Instrumente des christlichen Gotteshauses naturgetreu erklingen und die Herzen erbauen. [...] Ausser in Bayreuth [bringt] die Parsifal-Musik nirgends so tiefe Wirkungen hervor wie in der Kirche.

So schrieb Prof. Heinrich Reimann in der Vorrede seiner feinsinnigen Orgeltranskription des Parsifal-Vorspiels im Jahr 1904, eingerichtet für die große Sauer-Orgel der Berliner Gedächtniskirche, an der Reimann bis zu seinem Tod als Organist gewirkt hat. Wenige Jahre zuvor, im Januar 1900, spielte der berühmte französische Organist und Komponist Charles Marie Widor an der Orgel in Berlin die Uraufführung der Symphonie Romane, seiner letzten Orgelsymphonie. Diese zeigt, welch großen Einfluss die Musik Richard Wagners auf Widor, und damit verbunden auf die gesamte spätromantische Orgeltradition in Frankreich hatte.

Auf die in weiten Teilen der Symphonie evident vorhandene Tristan-Harmonik wurde in vielen Analysen bereits aufmerksam gemacht. Noch offenkundiger sind jedoch gerade die Bezüge zu Parsifal. Die feierlich gedämpfte Grundstimmung, unendlich gesponnene Bögen, bestimmte melodische und harmonische Wendungen und nicht zuletzt das österliche Thema lassen keinen Zweifel daran, dass Widor seine letzte Orgelsymphonie als Verneigung vor Wagners Werk insgesamt, und insbesondere dem Bühnenweihfestspiel verfasst hat. Um diesen Bezug nun dem Publikum näher zu bringen, erscheint es sinnvoll die Symphonie Romane zusammen mit Musik aus Tristan und Parsifal zu Gehör zu bringen.

Biografie des Interpreten:

Maximilian Schnaus wurde 1986 im fränkischen Bad Neustadt geboren.
Nach erstem Orgel- und Kompositionsunterricht bei Stephan Adam
studierte er Kirchenmusik und Orgel in Hannover und Amsterdam bei Pier
Damiano Peretti und Jacques van Oortmerssen. Derzeit bereitet er sich
unter Anleitung von Leo van Doeselaar an der UdK Berlin auf sein
Konzertexamen vor. Er ist Preisträger verschiedener
Kompositionswettbewerbe im In- und Ausland sowie Stipendiat der
Yehudi-Menuhin-Stiftung und der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Kontakt:

Winfried Dahn, Studiendirektor a.D.

Organist an St. Augustinus-Hannover

Wallensteinstr. 19

D-30459 Hannover