Polizeieinsatz vor der Kirche Maria Frieden in Hannover

Streifenbeamte haben am Sonntag, 29. März, eine Menschenansammlung vor der Polnischen Mission aufgelöst.

Am vergangenen Sonntag, 29. März, ist es vor der Kirche Maria Frieden, die von der Polnischen Mission Hannover genutzt wird, zu einem Polizeieinsatz gekommen. Dabei haben Polizeibeamte gegen 15:10 Uhr während einer Streifenfahrt eine Personenansammlung von etwa 30 bis 40 Personen festgestellt, welche sich augenscheinlich in der Kirche versammelt hatten und beim Eintreffen der Beamten in Begriff waren, die rtlichkeit zu verlassen, wie die Polizei Hannover auf Anfrage mitteilte.

Die Kirche ist sonntags zwischen 15 und 17 Uhr für das private Gebet geöffnet, wie der Pfarrer der Polnischen Katholischen Mission Hannover, Tadeusz Kluba, erläutert: Die Menschen wollten in ihren persönlichen Anliegen beten, spontan wurde der Barmherzigkeits-Rosenkranz gebetet. Dabei sei darauf geachtet worden, dass der behördlich vorgeschriebene Mindestabstand in der gut 700 Quadratmeter großen Kirche eingehalten wurde.

Kluba betont, dass weder eine heilige Messe noch anderer Gottesdienst gefeiert wurde. Dennoch wurde gegen ihn ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Gottesdienste und Versammlungen in Kirchen sind nach einer Allgemeinverfügung des Landes Niedersachsen zum Infektionsschutz untersagt. Geprüft wird nun, ob in der Polnischen Mission eine Versammlung stattgefunden hat. Für das persönliche Gebet dürfen Kirchen geöffnet sein.

Zudem wurde ein  Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Infektionschutzgesetz eingeleitet gegen unbekannt, weil die Identität der in der Kirche betenden Gläubigen nicht erfasst worden ist. Die Ermittlungen dauern an.

Zum Hintergrund: Nach Anordnung und Wunsch von Bischof Heiner Wilmer sollen nach Möglichkeit die Kirchen im Bistum für das stille, das persönliche Gebet geöffnet sein. Offene Kirchen sind für viele Menschen in diesen Tagen wichtig und hilfreich   zum Anzünden einer Kerze, für ein Gebet, für einen Moment der Ruhe in der Atmosphäre eines Gotteshauses. Die ffnungszeiten sind in der Katholischen Kirche in der Region Hannover mit ihren 61 Gotteshäusern unterschiedlich. Manche Kirchen sind nur an Sonntag für wenige Stunden geöffnet, andere Gemeinden halten ihre Kirche an jedem Tag der Woche offen.

Grundsätzlich ist dabei Sorge zu tragen, dass die aktuell geltenden Regelungen zum Infektionsschutz eingehalten werden. Auf diese Regelungen wird durch Aushänge an den Kirchentüren und gegebenenfalls anderen zentralen Orten in einer Kirche aufmerksam gemacht. Gleichzeitig werden die Menschen, die zum Beten in eine Kirche kommen, eindringlich gebeten, sich ihren Mitmenschen gegenüber verantwortungsbewusst zu verhalten. Das heißt konkret, den so wichtigen Abstand zueinander zu wahren, sich nicht in der Kirche in großer Gruppe zu versammeln und Hygieneregeln zum Gesundheitsschutz unbedingt zu beachten.

Rüdiger Wala