Power für einen guten Zweck

Hannah Malaika (10) hat ein bisschen Druck gemacht. In ihrer Verwandtschaft und in der Praxis ihres Vaters hat sie anschaulich geschildert, wie anstrengend es ist, 400 Meter zu laufen. Als Leichtathletin weiß sie schließlich, wovon sie redet. Das hat Wirkung gezeigt: Beim Sponsorenlauf der St. Ursula-Schule gehörte sie zu den erfolgreichsten Spendensammlerinnen. Insgesamt haben die Schülerinnen und Schüler des katholischen Gymnasiums in der Südstadt 21.753 Euro für die Stiftung St. Ursula-Schule erlaufen. Das Ergebnis ist phänomenal, kommentiert der Stiftungsvorsitzende Bernhard Niehaus.

Der Sponsorenlauf im Erika-Fisch-Stadion ist eine der Aktionen zum 15. Geburtstag der Stiftung. Alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 haben Verwandte, Nachbarn oder Geschäftsleute als Sponsoren gewonnen, die ihnen pro gelaufener 400m-Runde einen vorher festgesetzten Betrag auszahlen. 248 Euro hat Hannah Malaika zu dem Gesamtergebnis beigetragen. Ein Mitschüler kam sogar auf 500 Euro.

Auch Katja (11) hat alles gegeben und acht 400-Meter-Runden geschafft. Wie sie den inneren Schweinehund überwunden hat? Ich habe mir den schönen neuen Fußboden für unsere Sporthalle vorgestellt, sagt die begeisterte Tennisspielerin. Den Fußboden zu erneuern ist eines der aktuellen Projekte der Stiftung. Die Halle wurde 1980 gebaut und der alte Boden hat seine Schuldigkeit getan, sagt Sportlehrer Michael Moßmaier. Wenn die eingelassenen Linien sich lösen, könnte das sogar gefährlich werden. Moßmaier hofft jetzt, dass mit der Anschubfinanzierung aus dem Sponsorenlauf die Sanierung starten kann.

Vom Wettkampfbüro aus hatte er den besten berblick über das Feld der Läufer. Einige haben mich wirklich überrascht mit ihrer Leistung, sagt er. In Sportunterricht hatte er bereits getestet, wie viele Runden die Schüler schaffen. Doch angefeuert durch ihre Mitschüler und mit der Motivation, etwas Wichtiges für ihre Schule zu tun, schnitten sie viel besser ab.

Das Jubiläum der Stiftung wird am Donnerstag,3. Mai um 17 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Heinrich (Sallst. 74), zelebriert von Weihbischof Heinz-Günther Bongartz, Propst Martin Tenge und Schulseelsorger Timm Keßler, und einem anschließenden Festakt  gefeiert. Am Freitag,8. Juni um 18.30 Uhr zeigen Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Lothar Rückert, Musiklehrer und Referent für Kirchenmusik der Katholischen Kirche in der Region, bei einem Benefiz-Konzert in St. Heinrich ihr musikalisches Können. Zu hören sind klassische bis experimentelle Stücke auf Klavier, Harfe, Gitarre und anderen Instrumenten.

Die <link http: www.st-ursula-schule-hannover.de external-link-new-window externen link in neuem>Stiftung St. Ursula-Schule wurde am 25. Mai 1997 gegründet. Vorangegangen waren nicht ganz einfache Verhandlungen mit den zuständigen Ministerien, fehlte doch das, was eine Stiftung ausmacht: ein Stifter und Kapital. Kapital kam schließlich vom Konvent der Ursulinen, in deren Trägerschaft sich die Schule bis 1996 befand. Mit 30.000 D-Mark, heute rund 15.000 Euro legten sie das Grundkapital für die Stiftung. Mittlerweile ist das Stiftungsvermögen auf fast 600.000 Euro angewachsen. Selbst die größten Optimisten hat dieses Ergebnis überrascht, kommentiert der Stiftungsvorsitzende Bernhard Niehaus.

Für Stipendien, Zuschüsse und Sozialpreise konnte die Stiftung der Schule und ihren Schülerinnen und Schülern bis Ende 2011 einen Betrag von 158.235 Euro zur Verfügung stellen. Die Stiftung fördert sportliche, religiöse und kulturelle Angebote der Schule, zum Beispiel den Israelestina-Austausch mit palästinensischen Schülern oder die Pilgerfahrt nach Lourdes, bei der die  Jugendlichen alte und kranke Wallfahrer unterstützen und so eine Brücke zu einer anderen Generation bauen. Bedürftige Schüler können von der Stiftung einen fünfzigprozentigen Zuschuss zu Schulaktivitäten sowie Unterstützung für Nachhilfe oder Schulbücher bekommen. Aus der Schulgemeinschaft gab es viele Aktionen zur Unterstützung der Stiftung, vom Aufwiegen der Schulleitung in 1-Euro-Münzen bis zur Aktion Saubere Eilenriede, bei der die Schülerinnen und Schüler 1998 und 2005 nicht nur den Stadtwald von Müll und Unrat säuberten, sondern auch über 35.000 Euro an Sponsorengeldern sammelten.