Venezianisches Stadtteilfest in der Calenberger Neustadt

Gemeinsame Aktion der Neustädter Hof- und Stadtkirche, der evangelisch-reformierten Kirche und der Basilika St. Clemens

Zu einem „Venezianischen Stadtteilfest“ wird für Sonntag, 20. August, in die Calenberger Neustadt eingeladen. Auftakt ist um 14 Uhr mit einer Andacht in der Basilika St. Clemens (Platz an der Basilika 1).

Im Anschluss gibt es vor der Basilika auf einer Piazza Eis und Espresso, verbunden mit kulturellen und geschichtlichen Beiträgen. Gegen 15 erfolgt der Umzug zur benachbarten Neustädter Hof- und Stadtkirche (Rote Reihe 8). Parallel zu einer Kaffeetafel wird es venezianische Musik sowie ein Kinderprogramm mit Schminken und Maskenbau geben. Neben einem offenen Singen mit Chorälen und Volksliedern, wird es in der Kirche zudem musikalische Impulse geben. Musik: Francesco Bernasconi und Jonatha Hiese. Gegen 17:30 Uhr endet das Stadtteilfest, um eine Teilnahme an einem Gottesdienst zu ermöglichen. Es predigt Arend de Vries, Prior des Klosters Loccum und bis 2020 geistlicher Vizepräsident der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Das Fest lässt die überraschend enge Verbindung der Calenberger Neustadt mit Venedig neu aufleben. Sowohl die Neustädter Hof- und Stadtkirche als auch die Basilika St. Clemens sind durch venezianische Architekten gestaltet. Gerade der Entwurf der Basilka St. Clemens durch Tommasio Giusti, orientiert an den venezianischen Kirchen "Santa Maria della Salute" für die Kuppel- und "Il Redentore" für die Fassadengestaltung, hat dem Gotteshaus den Beinamen "Italienerin an der Leine eingetragen". Der Architekt, Hof- und Bühnendekorationsmaler Giusti, gebürtiger Venezianer, gehörte zu den zahlreichen Baumeistern, Künstler und Handwerkern, die am Hannoverschen Hof tätig waren. Ihre Werkstätten lagen in der Calenberger Neustadt.

Auch ein Grund dafür, dass der am Hannoverschen Hof und in der Stadt schon früher rauschend der "Venizianische Karveval" gefeiert wurde, der sich an die italienische Commedia dell' Arte anlehnte. Es wurde so ausgiebig gefeiert, dass schließlich Herzog Ernst-August zu Braunschweig und Lüneburg bereits 1688 eine "Maskeradenordnung für die Stadt Hannover" erließ, um die Karnevalslustbarkeiten der Untertanen einzuschränken.

  • Das Stadtteilfest wird gemeinsam veranstaltet von der evangelisch-lutherischen Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis, der evangelisch-reformierten Kirche und dem Kirchort Basilika St. Clemens der katholischen Pfarrei St. Heinrich.

pkh