Wärme für Magen und Seele

Ökumenische Essenausgabe in neuen Räumen am Leibnizufer wiedereröffnet

Die kumenische Essenausgabe an der Clemenskirche hat in neuen Räumen am Leibnizufer 13-15 ihre Pforten geöffnet. Wir sind dem Caritasverband Hannover e.V. sehr dankbar, dass wir seine Räumlichkeiten nutzen dürfen, sagt Johannes Lim, Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Heinrich. Die ökumenische Essenausgabe war bisher im Souterrain der Propstei St. Clemens untergebracht. Mit 38 Plätzen war der Raum jedoch zu eng geworden. Wir möchten, dass die Leute länger beim Essen verweilen können, miteinander ins Gespräch  kommen und auch die Seele wärmen, erklärt Pastor Hans-Martin Joost, der Leiter des Diakonischen Werkes Hannover. Jetzt, mit zehn Sitzplätzen mehr, ist das möglich.

Die ökumenische Essenausgabe wurde vor 23 Jahren als ehrenamtliche Initiative der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-reformierten Kirchengemeinden in der Neustadt gegründet.  Später übernahm das Diakonische Werk die Koordination des Projektes. Erstmals ist die Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis in diesem Jahr wieder als Trägerin mit eingestiegen.

120-160 Gäste genießen in den Wintermonaten von Montag bis Samstag eine warme Mahlzeit mit Obst, Dessert und Kaffee am Leibnizufer und können hier auch Kontakte zu den Beratungsangeboten von Caritas und Diakonie knüpfen. 30 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich dafür. Aber auch Gäste legen mit Hand an: So hat ein Wohnungsloser den Wagen geschweißt, mit dem vormittags das Essen vom Friederikenstift geholt wird.

Der Umbau hat rund 75.000 Euro gekostet und ist durch zahlreiche Spender sowie einen Zuschuss des Bezirksrates Mitte unterstützt worden. Für den laufenden Betrieb von Dezember bis März rechnen die Träger mit laufenden Kosten von 30.000 Euro. Partner wie Unternehmen und Schulen unterstützen das Projekt durch Sachspenden und tatkräftige Mitarbeit. Heute, am Nikolaustag, waren  Kinder der Katholischen Grundschule Kardinal-Bertram-Schule zu Gast, um den Gästen der Essensausausgabe Nikolauspakete zu überreichen.

In Hannover leben etwa 150 bis 200 Menschen auf der Straße, schätzt Hans-Martin Joost. Für diese Menschen, fordert Gottfried Schöne, Leiter der Zentralen Beratungsstelle für Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten beim Diakonischen Werk, solle die Region Hannover mehr tun. Die Mittel, die das Land für wohnungslose Menschen zur Verfügung stellt, fließen in stationäre Einrichtungen. Es müsste mehr begleitende Hilfen auf der Straße geben, fordert Schöne. Hier sei auch die Region in der Pflicht, eigene Mittel zuzuschießen.

Das Spendenkonto der  Katholischen Pfarrgemeinde St. Heinrich: Volksbank Hannover, BLZ 251 90001, Konto-Nr. 153 699 000, Stichwort: Essenausgabe

Annedore Beelte