#wasihrnichtseht

Ausstellung zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Am 21. März ist der Internationale Tag gegen Rassismus. Aus diesem Anlass zeigen die Katholische Kirche in der Region Hannover und [ka:punkt] die Ausstellung „WASIHRNICHTSEHT!“. Zu sehen ist sie vom 20. bis 26. März an der Fensterfront des [ka:punkt] in der Grupenstraße 8, 30159 Hannover. Verbunden wird diese Ausstellung mit einer Aktion auf Instagram.

 „Wir sind eine Weltkirche, auch in Hannover versammeln sich unter unserem Dach zahlreiche Kulturen und Nationen“, sagt Diakon Ingo Langner Arbeitskreis Rassismus der Katholischen Kirche in der Region Hannover: „Wir wissen, dass Rassismus und Ausgrenzung ist eine tägliche Erfahrung vieler Menschen ist.“ Das zeige sich zum einen an den Ausfällen rechtsextremer Politiker*innen und populistischen Demonstrationen, die gegen Geflüchtete, Migrant*innen und Angehörige anderer Religionen hetzen.

„Zum anderen beginnt Rassismus auch im Kleinen und Alltäglichen“, ergänzt Anna-Lena Passior vom [ka:punkt]. Das seien Worte und Gesten, die vor allem Schwarze Menschen und People of Colour erleben.

Diesen Anfang von, diesen alltäglichen Rassismus greift Dominik Lucha in seiner Ausstellung „WASIHRNICHTSEHT!“ auf, die nun im [ka:punkt] präsentiert wird. Lucha, der sich selbst als ebenso schwäbisch wie afrokaribisch bezeichnet, will mit dem Projekt Menschen zum Nach- und Umdenken bringen: „Was wir als People of Colour erlebt haben, wissen viele sicher nicht, weil man es nicht sieht“, erläutert Lucha den Leitgedanken der Ausstellung „WASIHRNICHTSEHT!“. Er hofft, dass weiße Menschen verstehen und „gemeinsam mit uns für eine anti-rassistische Zukunft kämpfen“.

Das Projekt wurde im Juni 2020 auf dem Social-Media-Kanal Instragram (#wasihrnichtseht) gestartet – unmittelbar nach der Ermordung George Floyds im US-amerikanischen Minneapolis und den BlackLivesMatter-Protesten. Schwarze Menschen können sich auf dem Insta-Kanal anonym über ihre Rassismus-Erfahrungen in Deutschland berichten.

Mittlerweile hat der Kanal über 130.000 Follower*innen. Für schwarze Menschen und People of Colour ein Raum, um Erfahrungen zu verarbeiten. Für weiße Menschen eine Möglichkeit zu verstehen, was sie, mit allein mit Bemerkungen anrichten – sei es auch unabsichtlich.

„Wie Dominik Lucha wollen wir zeigen, dass diese Erfahrungen viel mehr sind als individuelle Einzelschicksale“, unterstreicht Ingo Langner. Dazu wird die Ausstellung auch im öffentlichen Raum sichtbar gemacht – an der Fensterfront des [ka:punkt], an 14 Plakatstellen am Hauptbahnhof und in U-Bahnstationen in der Innenstadt und auf Instagram: „Wir möchten damit die Möglichkeit zum Reflektieren und Lernen eröffnen“, beschreibt es Anna-Lena-Passior.

  • Zum Ausstellungsinitiator: Dominik Lucha kommt aus Ravensburg, lebte lange Zeit in Berlin und arbeitet hauptberuflich als Produzent in der Medienbranche. Mit dem Instagram-Account kamen zahlreiche Anfragen und weiterführende Projekte, die „Was ihr nicht seht!“ langfristig weiterentwickeln. Weitere Infos: www.wasihrnichtseht.org
  • Ausstellungsort: [ka:punkt], Grupenstraße 8, 30159 Hannover, Dauer vom 20. bis 26. März

pkh