Zum Profil gehört der Namensgeber

Kerstin Marx ist neue Direktorin der katholischen Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover

Mit einer Feierstunde ist die neue Direktorin der Ludwig-Windhorst-Schule in Hannover, Kerstin Marx, ihn ihr neues Amt eingeführt worden. Dabei geht es um Grenzgänge und die Bedeutung des „Patrons“.

„Das bisschen Leitung macht sich von allein – hört man oft“: Musikalisch und mit sanfter Ironie nehmen fünf Lehrkräfte der Ludwig-Windthorst-Schule im Hannover ein gängiges Vorurteil auf die Schippe. Die Leitung einer Schule – in diesem Fall um die 700 Schüler*innen und etwa 75 Lehrkräfte – ist etwas, was gar nicht so viel Aufwand erfordert. Ein Klischee. Nur falsch.

Anlass der Gesangseinlage: Mit Kerstin Marx wurde nun die neue Direktorin der Oberschule in Trägerschaft des Bistums Hildesheim offiziell eingeführt. „Das ist kein einfacher Übergang“, sagt Dr. Jörg-Dieter Wächter, Bereichsleiter Sendung im Bischöflichen Generalvikariat und Leiter der Abteilung Schulen. Denn die Vorgängerin von Marx, Heike Braun, musste das Amt als Direktorin wegen einer schweren Erkrankung aufgeben.

Beim Blick in den Lebenslauf von Kerstin Marx ist Wächter zweierlei aufgefallen. Zum einen: „Sie hatten ein Leben vor der Schule und haben eine Ausbildung bei der Sparkasse gewacht.“ Erst danach ging es Richtung Bildung. Ein Weg der Kerstin Marx 2019 an die „Luwi“ geführt hat. Erst als zweite Konrektorin und dann vergleichsweise kurz danach in die kommissarische Leitung der Schule. Jetzt auch ganz offiziell. 

Zum anderen: „Ich habe in Ihrer Bewerbung gelesen, dass Sie sich in Vorbereitung auf die Erstkommunion und in Kursen zur Firmung engagieren.“ Was zunächst unspektakulär oder sogar fast schon selbstverständlich erscheint, bekommt bei Kerstin Marx eine konfessionelle Wendung – sie ist evangelisch. „Das zeigt das Grenzgängerische bei Ihnen“, sagt Wächter: „Das ist gut für eine Schule, die für alle da sein und sie annehmen möchte.“ Das sei eine große Aufgabe: „Aber wenn wir uns darauf konzentrieren, werden wir darin die Spuren Gottes finden.“ Das gehöre zum Profil einer katholischen Schule. 

Zum Profil gehört zudem der Namensgeber der Schule, Ludwig Windthorst (1812-1891): Politiker, Minister, Mitinitiator der katholischen Zentrumspartei, gilt als Kämpfer für die Wahrung von Menschen- und Minderheitenrechte, insbesondere der Religionsfreiheit. „Windhorst hat sich mit Ellenbogen durch das Leben gekämpft, anderen die Stirn geboten und sich aus seinem Glauben heraus für eine lebenswerte Zukunft eingesetzt“, sagt Kerstin Marx über den Patron ihrer Schule. Nach seinen Worten sei Bildung der Grundpfeiler einer gesunden Gesellschaft und künftigen Fortschritts. „Die wichtigste Stütze für ein gelingendes Leben und ein sinnvolles Miteinander ist der Glauben“, betont Kerstin Marx. Das gelte es Schüler*innen und Eltern, die sich für die Luwi entscheiden, zu vermitteln.

pkh/Wala