Zwischen Ehre und Amt

Ehrenamtsempfang der Katholischen Kirche in der Region Hannover

Ich arbeite ehrenamtlich bei der Straßenambulanz des Caritasverbandes, weil es mir Freude bereitet, armen und obdachlosen Menschen zu helfen, die oft nicht einmal die Praxisgebühr bezahlen können oder denen das Geld für die Zuzahlung bei Medikamenten fehlt, sagte Dr. Anne Heidenreich, Ärztin im Ruhestand. Das Rentnerehepaar Christel und Johann Büschbell berichteten, dass sie gern im sozialen Kaufhaus fairkauf mitarbeiten und unsere Erfahrung dort noch gut einsetzen können. Ich habe im Bereich der Gemeindearbeit schon in vielen Funktionen ehrenamtlich gearbeitet und immer viel Freude dabei gehabt, sagte Judith Nischelski aus der Pfarrgemeinde St. Martin in Hannover Ost. Die Arbeiten die ich getan habe, haben immer mal wieder gewechselt und manchmal wird es einem auch zu viel. Zum Beispiel die Arbeit für die Kindertagesstätten: Was ich mal angefangen habe, macht heute ein Hauptamtlicher. Auch Carola Stieglitz vom Jugendpastoralen Zentrum TABOR und Henning Anhoek von der Studierenden Jugend (KSJ) reihten sich in die Kurzstatements von Ehrenamtlichen aus der Region ein. Sie nahmen kein Blatt vor den Mund und forderten für die Ehrenamtlichen mehr Begleitung durch professionelle Kräfte, denn manchmal fühlen wir uns ganz schön alleingelassen.

Rund 300 Mitarbeiter aus allen Bereichen der katholischen Ehrenamtsarbeit waren der Einladung des Dekanatspastoralrates gefolgt und nahmen am 1. Ehrenamtsempfang der Katholischen Kirche in der Region Hannover in der Sporthalle der Ludwig-Windthorst-Schule teil. Viel Ehre, wenig Amt zu Risiken und Nebenwirkungen ?, so lautete das Motto der Veranstaltung. Wir haben sie stellvertretend für alle die vielen  ehrenamtlichen  Frauen und Männer eingeladen, sagte Propst Martin Tenge, ohne die wir in den Gemeinden aufgeschmissen wären. Und Gerald Hannig, stellvertretender Vorsitzender des Dekanatspastoralrates, ergänzte: Wir wollen heute Abend einfach einmal Danke sagen, für die Arbeit, die sie leisten.

Nach den Eingangsstatements gab es viel Gelegenheit, sich über die Freuden und Schwierigkeiten der eigenen Ehrenamtsarbeit auszutauschen. Für das leibliche Wohl sorgten Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule 6 (BBS 6). Als Schmankerl folgte zum Abschluss des Abends ein Kurzprogramm des Kirchenkabarettisten Matthias Schlicht. Er griff noch einmal das Thema des Ehrenamtsempfangs auf: Viel Ehre, wenig Amt zu Risiken und Nebenwirkungen ?.

Der Abend, so sagten viele der Teilnehmer, war ein voller Erfolg: Endlich einmal eine Veranstaltung, wo man nicht mit Vorträgen über das Ehrenamt zugetextet wird. Heute haben Leute aus der Praxis berichtet, so wie es tatsächlich ist. Es war kurzweilig, ein netter Abend und ein gelungenes Dankeschön.-Mehr davon!

(pkh)