Bedacht – beraten – beschlossen (I)

Der neue Dekanatspastoralrat hat sich konstituiert und einen Vorstand gewählt ? aber was macht er nun eigentlich konkret? Mit welchen Fragen beschäftigt sich die Vollversammlung, welche Akzente sollen gesetzt werden? Ein Blick in die Schwerpunkte der Vollversammlung.

Noch ein Wort vorweg: Die etwas andere Arbeitsweise des DPR wurde auch auf der Vollversammlung im Tagungshaus St. Clemens weiter ausprobiert: Es durfte gemurmelt und mit den Füßen abgestimmt werden. Mobiltelefone und Terminkalender wurden zwischendrin gezückt, um gleich Zeiten für die Weiterarbeit zu vereinbaren. Und vor allem: Die Vollversammlung tagte im großen Kreis.

Was ist aber nun bedacht, beraten und oder beschlossen worden? Ein kurzer berblick über die Ergebnisse der Vollversammlung.

Weiteres Mitglied berufen


Einstimmig hat die Vollversammlung Nicole Kadolph in den Dekanatspastoralrat berufen. Die Studentin engagiert sich vor allem im Jugendpastoralen Zentrum TABOR. Begrüßt wurde zudem mit Maximilian Rabsch der Jugendvertreter des TABOR.

Sachausschüsse gebildet

 Um seine Aufgaben zu erfüllen, kann der Dekanatspastoralrat ständige oder für bestimmte Aufgaben zeitlich begrenzte Ausschüsse bilden. In diese Ausschüsse können auch sachkundige Frauen und Männer berufen werden, die dem Gremium nicht angehören, heißt es etwas nüchtern in der im März dieses Jahres in Kraft getretenen neuen Ordnung des Dekanatspastoralrates. bersetzt könnte es auch heißen: Auschüsse sind die Arbeitsbienen des DPR, die sich gezielt wichtigen und brennenden Fragestellungen widmen.

Schwerpunkte für die Ausschussarbeit wurden schon auf der vorherigen Vollversammlung notiert. Nun war es am Vorstand die vielfältigen Vorschläge zu sichten, zu ordnen und dem DPR einen Beschlussvorschlag zu machen. Darüber wurde erst links und rechts mit den Nachbarinnen und Nachbarn gemurmelt, dann beraten und schließlich um einen weiteren Schwerpunkt ergänzt: Schöpfung und Nachhaltigkeit.

Es folgte der Moment der Abstimmung mit den Füßen: Welche Ausschüsse soll es geben, wer ordnet sich wo zu? Mit diesen Schwerpunkten wird sich der DPR befassen:

  • Caritas und Soziales
  • Familie
  • Schule und Religionsunterricht
  • kumene und interreligiöser Dialog
  • Frau in der Kirche
  • Jugend
  • Schöpfung und Nachhaltigkeit
  • Kirchenentwicklung

Neue Leitungsstruktur im Regionaldekanat
 
 Erneut ein Blick in die Ordnung des Dekanatspastoralrates: Der Dekanatspastoralrat wirkt im Rahmen dieser Ordnung mit bei der Leitung des Regionaldekanates und trägt Verantwortung für die Erfüllung der Aufgaben des Regionaldekanates. Ein klarer Auftrag, eine große Verantwortung. Wie kann aber der Dekanatspastoralrat dieser Aufgabe und Verantwortung auch strukturell gerecht werden?

Die Initiative des Dekanatspastoralrates: die Einführung einer Dekanatssteuerungskonferenz für das Regionaldekanat. Dieser Dekanatssteuerungskonferenz sollen der Regionaldechant, zwei Entsandte aus dem DPR, der/die persönliche Referent/in des Regionaldechanten und Geschäftsführer/in des Gesamtverbandes, die Pastoralreferent/innen für das Dekanat und die stellvertretenden Dechanten angehören. Dazu zählen noch der Vorstand des Caritasverbandes (beziehungsweise eine delegierte Person), der/die koordinierende Verwaltungsbeauftragte für das?Dekanat und der/die Referent/in für die Pressearbeit. Wichtig dabei: Die Steuerungskonferenz ist kein Beschlussgremium. Sie reflektiert vielmehr bedeutsame Themen und gibt Impulse an die Organe und Gremien, die auf ihren Ebenen Entscheidungen zu treffen haben. Das kann der DPR selbst sein aber auch der Regionaldechant, der Gesamtverband oder die Caritas.

Für Propst Martin Tenge ist genau dieser impulsgebende wie impulsaufnehmende Charakter der Steuerungskonferenz wichtig. Vor allem bildet sie die Leitungsfunktion des DPR klar ab. Eine Einschätzung, die auch Felizitas Teske als zweite Vorsitzende teilt: Das ist eine weitreichende kirchenpolitische Idee, die die Bedeutung des DPR unterstreicht. Das sahen nach kurzer Beratung auch die Mitglieder der Vollversammlung so: Der Beschluss über die Einführung einer Dekanatssteuerungskonferenz erfolgte einstimmig. Mit einer Anregung: Es werden Vorschläge für Alternativtitel mitgegeben (Dekanatssteuerungsgruppe, Dekanatssteuerungsteam). Die neue Konferenz kann selbst darüber befinden, welchen Namen sie für passend hält.

Dank an Propst Martin Tenge


Diese Vollversammlung war die letzte Zusammenkunft, an der Propst Martin Tenge als Regionaldechant und damit Vorsitzender des Dekanatspastoralrates teilnimmt. Zum 1. September wechselt er als Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge nach Hildesheim. Offiziell verabschieden wollte ihn Felizitas Teske noch nicht. Das erfolgt erst am 31. August. Aber ihren ausdrücklichen Dank wollte sie als stellvertretende Vorsitzende ausdrücken: für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit: Wir haben uns immer gut bei Ihnen aufgehoben gefühlt.

Propst Tenge selbst beschrieb die mitunter auch diskussionsfreudige und von kritischen Nachfragen geprägte Zusammenarbeit als einen Lernprozess besonderer Art: Ich habe gelernt, wie wir gemeinsame Verantwortung im Regionaldekanat ausüben können und wie sie sich abbilden muss. Diese Erfahrung nehme er mit in die Bischofsstadt. In neuem Amt möchte sich Propst Tenge für deutlichere Akzente in der Ausbildung von pastoralen Berufen und für Berufungen in den kirchlichen Dienst einsetzen: Ich möchte dafür werben, dass wir eine Kirche mit einer starken Botschaft sind, für die es sich zu arbeiten lohnt.

Die kommende Vollversammlung des Dekanatspastoralrates findet am Mittwoch, 6. November 2019, statt. Beginn ist um 19:00 Uhr im Tagungshaus St. Clemens (Platz an der Basilika 3, 30169 Hannover).

Rüdiger Wala