Eine warme Mahlzeit – und mehr …

Start der Ökumenischen Essensausgabe in Hannover

Es ist die mittlerweile 32. Saison: Am 4. Januar hat wieder die Ökumenische Essenausgabe in der Calenberger Neustadt begonnen und gibt eine warme Mahlzeit aus – in dieser Saison bis zum 28. Februar, jeweils montags bis freitags von 10:30 bis 13:30 Uhr, wieder im Gemeindesaal der Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Hannover (Lavesallee 4), nahe der Innenstadt.

Träger des Angebotes sind neben der reformierten Kirche, das Diakonische Werk, die Gemeinde der Neustädter Hof- und Stadtkirche, die Heilsarmee und die katholische Gemeinde St. Heinrich, zu der die der reformierten Kirche benachbarte Basilika St. Clemens gehört. Im Keller von St. Clemens hatte die ökumenische Essenausgabe von 1991 an für 18 Jahre einen Ort gefunden, bis es dort schlicht zu eng wurde.

Bereits zum Auftakt wurden an den ersten beiden Tagen 60 beziehungsweise 90 Essen ausgegeben. Im Laufe der Wochen wird sich das erfahrungsgemäß auf bis zu 280 Essen am Tag erhöhen. Im Durchschnitt werden es 170 Essen sein.

Ursprünglich als Hilfe für obdachlose Menschen gedacht, zeichnet sich seit vielen Jahren noch eine weitere Entwicklung ab: Immer mehr alte Menschen, überwiegend Frauen, nutzen die Essensausgabe: „Armut und Einsamkeit verstecken sich auch hinter Wohnungstüren“, meint Stefanie Ganser von der das Angebot mittragenden Pfarrei St. Heinrich. Zugenommen hat auch die Zahl der Menschen, die aus Osteuropa in Hannover gestrandet sind. Ganser zeigt sich dankbar, dass die reformierte Gemeinde wieder ihren Gemeindesaal nach 2020 zum zweiten Mal zu Verfügung stellt.

Die Arbeit in der Essenausgabe wird ehrenamtlich getragen, darunter zahlreiche Ehrenamtliche aus katholischen Gemeinden. In diesem Jahr gelten klare Vorgaben des Infektionsschutzes. Abstand, das Tragen von Masken, Fiebermessen, limitierter Zugang, zeitlich befristeter Aufenthalt, Desinfektion –  das und mehr gehört zu den coronabedingten Hygienevorschriften. Die Regeln werden eingehalten: "Die Menschen sind dankbar über das Angebot und nehmen alle Maßnahmen gerne in Kauf“, betont Stefanie Ganser.

Es ist weit mehr als nur das Überreichen einer warmen Mahlzeit für bedürftige Menschen: Die insgesamt 35 ehrenamtlich Engagierten sorgen für den Einkauf, Transport, den Abwasch und vor allem für mehr als ein freundliches Wort. Kleine Begegnungen gegen Kälte und Einsamkeit. Unterstützt werden sie dabei von zwei Sozialpädagoginnen, die vom Diakonischen Werk gestellt werden. Sie stehen für persönliche Fragen zur Verfügung und können bei Bedarf Kontakte zu weiteren Beratungseinrichtungen knüpfen.

Das Angebot der Ökumenischen Essenausgabe wird durch Spenden und Kollekten finanziert. Pro Jahr werden rund 60.000 Euro benötigt. Die Mahlzeiten erhält die Ökumenische Essenausgabe von Montag bis Freitag aus unterschiedlichen Küchen: Das sind der Verein Kochen für Obdachlose, die Nord L/B, das Diakoniekrankenhaus Friederikenstift und der Verein "Lindener Tisch".  Die organisatorischen Fäden laufen beim Diakonischen Werk zusammen. In diesem Jahr versorgt die Ökumenische Essenausgabe mit warmen Mahlzeiten zusätzlich das Jugendgästehaus in Hannover-Wülfel, in dem derzeit 27 obdachlose Menschen untergebracht sind.“

Kontakt: Elke Walpert-Niemann, Koordinatorin der Ökumenischen Essenausgabe, Telefon: (0511) 990 400 oder E-Mail: essenausgabe(ät)zbs-hannover.de.

Die die Essenausgabe mit einer Spende unterstützen möchte: Kath. Pfarrgemeinde St. Heinrich DE36 5206 0410 0000 6090 99, BIC: GENODEF1EK1, Ev. Kreditgenossenschaft, Stichwort: Ökumenische Essensausgabe

Rüdiger Wala