Heller den je …

Aktion Dreikönigssingen geht auch digital

Die Sternsingeraktion wird bis zum 2. Februar verlängert. Wegen der Corona-Pandemie können die Sternsinger auch in der Katholischen Region Hannover dieses Mal nicht von Tür zu Tür gehen, sondern müssen den Segen digital und per Post verteilen. Die Pfarreien haben sich vieles ausgedacht.

„Seht doch da, am Himmel steht ein Stern“: Fünf Sternsingerinnen aus der Pfarrei St. Joseph in Hannover-Vahrenwald/List haben diese Botschaft eingesungen – und nun kann sie auf der Webseite der Pfarrei angeklickt werden (oder gleich hier). Es ist eine von vielen Ideen der Pfarreien der Katholischen Kirche in der Region Hannover, mit der die Sternsingeraktion ins Digitale verlagert wird.

So wird denn auch der klassische Besuch der kleinen König*innen bei Ministerpräsident Stephan Weil und der Landtagspräsidentin Gabriele Andretta als Videokonferenz stattfinden – und nicht an der Tür von Staatskanzlei und Landtag.

Neben Videos und digitalen Sternsingerandachten setzen die Gemeinden der Region vor allem auf Pakete – mit dem gesegneten Aufkleber mit der Aufschrift 20*C+M*B+21, einem persönlichen Brief und auch mit dem einem oder anderen Lied oder Gebet. In dem meisten Fällen kann dieses Paket oder auch ein virtueller Gruß in den Pfarrbüros der Gemeinden in und um Hannover angefordert werden (siehe Pfarreien in der Stadt Hannover; Pfarreien in der Region Hannover). Anruf oder Mail genügt. Oder der Segen liegt in der Kirche bereit. Weil der Virus Besuche von Tür zu Tür unmöglich macht, wurde die Sternsingeraktion übrigens bis zum 2. Februar verlängert.

„Gerade in diesen Tagen brauchen wir doch Zeichen der Hoffnung“, betont Hannovers Regionaldechant, Propst Christian Wirz: „Genau das schenken die Sternsingerinnen und Sternsinger – in diesem Jahr nun als Brief oder Video.“ Denn nichts zu machen wäre keine Alternative: „Für einsam oder mutlos gewordene Menschen strahlt dieses Zeichen heller denn je.“ Gleichzeitig habe die Pandemie nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare Nachbarschaft, sondern weltweit: „Solidarität und Nächstenliebe enden nicht an der Stadtgrenze.“ Mit der Aktion Sternsingen stehen Kinder und Jugendliche für diese Überzeugung ein: „Das bringt auch Licht in die Welt.“

Die Aktion Dreikönigssingen ist die weltweit größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder in Not. Jeweils um das Dreikönigsfest am 6. Januar ziehen gewöhnlich Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Kinder und Jugendliche in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Vor einem Jahr wurden rund 52,4 Millionen Euro gesammelt. Die Spenden helfen direkt – und deshalb liegt dem Segenspaket der Gemeinden auch ein Überweisungsträger bei. Das Sternsingerwerk hat eine virtuelle Spendendose auf seiner Webseite geschaltet.

Das diesjährige Motto der Aktion Dreikönigssingen lautet „Segen bringen, Segen sein. Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“. Damit wollen die Sternsinger*innen darauf aufmerksam machen, wie wichtig es für Kinder ist, in einem intakten Umfeld aufzuwachsen, das ihnen Halt gibt. Zahlreiche Kinder in der Ukraine wachsen ohne Vater, Mutter oder beide Elternteile auf, weil diese im Ausland arbeiten.

Rüdiger Wala